Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Das akute Corona-Geschehen hat mittlerweile nahezu alle stationären Altenhilfeeinrichtungen im Kreis Bergstraße und auch im Raum Mannheim erreicht. Das Viernheimer Forum der Senioren hat bislang ein Übergreifen des Virus auf seine Bewohnerinnen und Bewohner verhindern können, muss derzeit seine Anstrengungen aber weiter intensivieren, um diesen Erfolg in der nächsten Zeit weiter abzusichern.

Nachdem zwei Pflegemitarbeiterinnen in den vergangenen Tagen positiv auf das COVID-19-Virus getestet wurden, hat das Kreisgesundheitsamt angeraten, die Vorsichtsmaßnahmen in der Einrichtung weiter zu erhöhen.

Betriebsleiter Jürgen Hoock erklärt hierzu, dass die Einrichtung am 28.10.2020 erstmals sogenannte anlasslose Testungen bei den Mitarbeitern durchgeführt hat. Solche Testreihen werden nunmehr alle zwei Wochen, zunächst bis zum Jahresende, wiederholt. Die Rechtsgrundlage für diese Testungen hatte die Hessische Landesregierung zu Beginn des Monats Oktober 2020 geschaffen. Nach einer kurzen Vorlaufzeit hat das Forum der Senioren sofort reagiert und als eine der ersten Einrichtungen in Hessen die angebotenen Testmöglichkeiten genutzt.

Zuvor hatte Betriebsleiter Hoock bereits im August gehofft, auf der Grundlage der sogenannten „Nationalen Teststrategie“ des Bundes“, anlasslose Tests sowohl für das Personal, als auch für die Bewohner anbieten zu können und dem Gesundheitsamt hierzu ein entsprechendes Testkonzept vorlegt. Leider fehlte es aber hier bislang an einer notwendigen Landesregelung, sodass insbesondere anlasslose Tests für Bewohner bislang noch nicht möglich sind.

Den aktuell durchgeführten Tests liegt die Erkenntnis der Gesundheitsämter zu Grunde, dass das Virus in den meisten bekannten Fällen durch infizierte Mitarbeiter auf die Bewohner übertragen wurde. Man wolle so ein Raster aufbauen und möglicherweise infizierte Mitarbeiter, die keine Symptome vorweisen, schnell identifizieren. Ein mögliches Geschehen solle so schnell eingegrenzt werden. Insoweit gehöre die schnelle Identifizierung von infizierten Mitarbeitern ohne Symptome zur aktuellen Strategie der Einrichtung.

Zwar können die Mitarbeiter des Forums der Senioren nicht zu einer Teilnahme an den Test verpflichtet werden, die Resonanz im Haus bei der ersten Testreihe ist jedoch sehr gut gewesen. So hatte eine große Anzahl von Mittarbeitern aus allen Abteilungen und Wohnbereichen teilgenommen.

Nachdem alle Testergebnisse dieser ersten Testreihe erfreulicherweise negativ waren, sind allerdings zwei weitere Mitarbeiterinnen am 29.10.20 und 31.10.2020 an anderer Stelle positiv getestet worden. So wurde beispielsweise eine Altenpflegeschülerin der Einrichtung im Zusammenhang mit dem Infektionsgeschehen in einer Altenpflegeschule als Virusträgerin identifiziert.

Beide Mitarbeiterinnen sind jedoch seit 21.10. bzw. 24.10. nicht mehr in der Einrichtung gewesen und befanden sich in häuslicher Quarantäne. Ihnen geht es soweit gut und sie haben keine Symptome. Da die hausinternen negativen Testreihen zeitlich danach erfolgt sind, ist davon auszugehen, dass das Geschehen nicht auf die Einrichtung übergesprungen ist. Trotzdem wurden die Vorsichtsmaßnahmen nochmals deutlich erhöht.

Seitens des Gesundheitsamtes des Kreises Bergstraße wurde der Viernheimer Pflegeeinrichtung ein vorläufiger Belegungsstopp angeraten, der nunmehr umgesetzt wird. Daher werden aktuell keine neuen Bewohnerinnen und Bewohner aufgenommen. Die Besuchsmöglichkeiten auf den Wohnbereichen, auf denen die beiden Mitarbeiterinnen zuletzt eingesetzt waren, wurden weiter eingeschränkt.

Weitere Maßnahmen befinden sich aktuell noch in der Abstimmung. Möglicherweise führt das Gesundheitsamt in den kommenden Tagen auch Tests bei den Bewohnerinnen und Bewohnern durch, eine Maßnahme, die sich der Betriebsleiter seit geraumer Zeit wünscht und dementsprechend begrüßen würde.

„Die täglichen Symptomerhebungen bei Bewohnern und Personal sind weiterhin unauffällig und geben uns aktuell keinen Anlass zur Sorge. Aufgrund der Entwicklungen an anderer Stelle, z. B. in Plankstadt, wissen wir allerdings, dass das Virus förmlich aus dem Nichts aufkommen kann. Wir sind entsprechend wachsam und setzen die vom Gesundheitsamt vorgeschlagenen, zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen konsequent um“, so Pflegedienstleitung Sandra Schnepf.