25. November ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen / Brötchentütenaktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ gestartet

Sie zeigen Flagge gegen Gewalt an Frauen und Mädchen: Landrat Christian Engelhardt mit den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Bergstraße Nicole Schmitt (links) und Alexandra Schmitt.
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Kreis Bergstraße (kb)Zwei blaue Fahnen in Deutsch und Englisch sowie eine pink-orangefarbene wehen aktuell vor dem Heppenheimer Landratsamt. Alle drei sind ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Letztere ist neu dabei und zeigt die Nummer des entsprechenden Hilfetelefons. Plakativ und von weitem gut lesbar prangern weiße fette Zahlen auf orange/pinkem Hintergrund. Das Hilfetelefon ist im Falle von Bedrohung oder tatsächlichen Gewaltakten über die bundeseinheitliche Rufnummer 08000 116 016 täglich 24 Stunden erreichbar. Barrierefreiheit und Mehrsprachigkeit sichern den Zugang für Frauen mit Behinderung und geringen Deutschkenntnissen.

 

Aus Überzeugung und um die Bedeutung des Themas sichtbar zu machen, hat Landrat Christian Engelhardt am Gedenktag gegen Gewalt an Frauen (25.11.), die drei Fahnen gemeinsam mit den beiden Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Kreises, Alexandra Schmitt und Nicole Schmitt, gehisst.

 

„Gewalt an Frauen ist leider noch immer allgegenwärtig. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal im Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Mit dem Hissen der Fahne ‚frei leben ohne Gewalt‘ wollen wir auch 2022 wieder auf diesen Missstand in unserer Gesellschaft aufmerksam machen. Gewalt, egal in welcher Form, darf keinen Platz in unserer Mitte einnehmen“, so der eindringliche Appell des Landrats. 

 

Seinerzeit ins Leben gerufen von der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes beteiligt sich der Kreis Bergstraße seit vielen Jahren mit seinen Städten und Gemeinden an dieser bundesweiten Aktion, die immer am 25. November eines jeden Jahres stattfindet.

 

Quasi zeitgleich begann die kreisweite Brötchentütenaktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“, die ebenfalls die Aufmerksamkeit auf das Problem lenken soll. „Wir freuen uns, dass in diesem Jahr wieder über 100 Bäckereien an der Aktion teilnehmen und uns unterstützen. In diesem Jahr neu dabei sind die Einrichtungen der Tafeln. Damit erschließt sich uns eine zusätzliche Möglichkeit, das Thema in die breite Masse der Gesellschaft zu kommunizieren. Alle Tüten sind in mehreren Sprachen bedruckt und zeigen Anlaufstellen auf, die im Falle einer Gewaltbedrohung kontaktiert werden können“, erklären die beiden Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Alexandra Schmitt und Nicole Schmitt.

 

Hintergrund des Gedenktages:

Dieser Gedenktag geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik. Wegen ihres politischen Widerstands gegen den Diktator Trujillo wurden sie am 25. November 1960 vom Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet. Der Mut der drei Frauen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.