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Viernheim (AWO) –  Trotz erheblicher Belastungen durch die Corona-Pandemie konnte der Viernheimer AWO-Vorstand seinen Mitgliedern auf der Jahreshauptversammlung am 22.09.2022 einen positiven Jahresbericht abgeben: Die pädagogischen Angebote wurden auch im Berichtsjahr 2021 stetig weiterentwickelt und in der Geschäftsleitung wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Die AWO-Vorsitzende Jutta Schmiddem freute sich sehr, neben 67 AWO-Mitgliedern auch Jacqueline Kursawe, die stellvertretende Sozialamtsleiterin, als Vertreterin der Stadt Viernheim großen Saal des Bürgerhauses begrüßen zu können.

 

Das langjährige Vorstandsmitglied Ernst Brechtel wurde für 30 Jahre Mitgliedschaft geehrt, bevor sich Hussein Atris als stellvertretender Vorsitzender mit dem Geschäftsbericht anschloss. Wie im Vorjahr habe die Corona-Pandemie die Arbeit in den AWO-Kindertageseinrichtungen erheblich beeinträchtigt. Statt offener Arbeit wurden die Kinder wieder in festen Gruppen betreut, Eltern waren buchstäblich „außen vor“ und mussten sich an der Eingangstür von ihren Kindern verabschieden, was die Zusammenarbeit mit den Eltern sehr erschwerte. Gruppenübergreifende Angebote wie z.B. Sprachförderangebote oder Vorschularbeit konnten gar nicht mehr oder nur eingeschränkt stattfinden. Denjenigen, die am nötigsten Unterstützung brauchten, Kindern mit Entwicklungsdefiziten, aus Familien in Armut oder aus konfliktbeladenen Familiensystemen, hätten die pädagogischen Angebote am meisten gefehlt.

 

Trotzdem sei es gelungen, die Arbeit im Berichtsjahr weiterzuentwickeln und wichtige Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Mit der Umsetzung des sog. Gute-Kita-Gesetzes seien zusätzliche Zeiten der Fachkräfte für Vorbereitung und Nachbereitung, und die teilweise Freistellung der stellvertretenden Leitungen erreicht worden – wichtige Schritte auf dem Weg zu mehr Qualität in der pädagogischen Arbeit und Ausstattung der AWO-Kitas mit zeitgemäßen personellen Ressourcen. Seit einem Jahr gibt es bei der AWO sogar echte Carusos: Mit den Singsternchen hatte die AWO-Kita Pirmasenser Straße schon seit Jahren einen musikalischen Schwerpunkt – seit 2021 ist die Einrichtung eine zertifizierte Carusos-Kindertagesstätte und heißt AWO-Kita Musica Pirmasenser Straße. Das Singen im Kinderalltag fest etablieren – dieses Ziel haben sich die Carusos auf die Fahnen geschrieben. Die Kita-Leiterin Silke Rietzler und ihr Team hatten für die Mitglieder ein Video vorbereitet, auf dem der Weg von der Projektbewerbung bis zur Übergabe des Zertifikats durch den deutschen Chor-Verband sichtbar wurde.

 

Die AWO Viernheim in Zahlen: 150 Beschäftigte, 6 Mio. € Jahresumsatz und 600 Plätze für Kinder. So erfreulich das stetige Wachstum des Verbandes sei, so Atris weiter, so wichtig sei eine weitere Professionalisierung der Leitungsstrukturen, denn nur mit ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern könne ein Sozialunternehmen dieser Größe nicht mehr geführt werden. Eine Arbeitsgruppe schlug vor, die Verantwortung für das operative Geschäft zukünftig in hauptamtliche Hände zu übertragen. In der Satzung soll hierfür die Möglichkeit der Berufung einer hauptamtlichen Geschäftsführung als besondere Vertretung des Vereins nach § 33 BGB verankert werden. Nach eingehender Diskussion verabschiedeten die Mitglieder einen entsprechenden Antrag des Vorstands.

 

Nach positiven Kassen- und Revisionsberichten stand der Entlastung des Vorstands auf der AWO-Versammlung dann nichts mehr im Wege. Aus persönlichen Gründen legte die bisherige stellvertretende Vorsitzende Sabine Schmiddem ihr Amt nieder – sie wurde von ihrem Vorstandskollegen Peter Strickler verabschiedet, der ihr für ihr jahrelanges Wirken dankte. Zukünftig wird der bisherige Kassenprüfer Andreas Häfele das Team des geschäftsführenden Vorstands komplettieren. Alles in allem steht die AWO Viernheim auf einem stabilen Fundament und kann positiv gestimmt in die Zukunft blicken. Der vollständige Jahresbericht ist auf der AWO-Homepage veröffentlicht: awo-viernheim.de/wir-ueber-uns/geschaeftsberichte-des-ortsvereins