Die Mobile Jugendarbeit des Stadtjugendrings ist wieder komplett – und vielfach gefordert

Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) – Die Zeiten sind nicht leichter geworden für die Profis in der Jugendarbeit – weil die Zeiten nicht leichter geworden sind für jene jungen Menschen, die ihre Hilfe und Unterstützung brauchen. „Wenn ein Jugendlicher ein Problem hatte, dann wurde es durch Corona sicher verstärkt“, beschreibt Martin Wetzel. Als Vorsitzender des Stadtjugendrings in Weinheim ist er landesweit gut vernetzt – und hat ein ziemlich genaues Bild vom Zustand der jungen Generation in Zeiten von Corona. Und es sah schon mal besser aus.

Die Mobile Jugendarbeit im Stadtjugendring, zu deren Aufgaben auch das „Streetworking“ gehört, also die so genannte „Aufsuchende Jugendarbeit“, kennt die Sorgen der jungen Menschen: Sorgen um Schule oder Beruf, um die Freunde, die Familie, Konflikte mit Gesetz und Polizei, Geldsorgen. All‘ diese Probleme hat die Pandemie mit ihren Auswirkungen verstärkt.

Sara Hajji kommt also gerade rechtzeitig. Die 31-jährige Sozialarbeiterin und studierte Sozialpädagogin vervollständigt seit kurzem das Team der „Mobilen Jugendarbeit“ des Stadtjugendrings Weinheim. Die junge Frau lebt ihren Job. „Menschen helfen zu können, denen es nicht gut geht“, das sei die Motivation gewesen, das Studium und den Beruf zu ergreifen.

Die „Streetworker“ sind jetzt zu wieder zu dritt. Die Stelle war eine Weile vakant gewesen, nachdem Volker Kugel sich neu orientiert hatte. Zum Team gehören weiterhin Silke Umann und Sarah Wachter. Sara Hajji, die aus Ludwigshafen stammt und in Hemsbach wohnt, hat in den vergangenen Jahren viel an der Schnittmenge Jugendsozialarbeit und Berufshilfe gearbeitet. In Ludwigshafen war sie bei einem Bildungsträger beschäftigt, später in Heppenheim beim Job Center. Stets ging es darum, junge Menschen bei ihrem Weg ins Leben zu unterstützen. „Diese Qualifikation passt bei uns prima“, beschreibt Martin Wetzel. Ausbildung und Job seien oft wichtige aber auch schwierige Themen bei Jugendlichen, die Orientierung und Unterstützung brauchen.

Während sich manche Defizite bei Jugendlichen verstärkt haben, sei die Bürgerschaft in Corona-Zeiten empfindlicher geworden, was zum Beispiel den Aufenthalt von jungen Menschen im öffentlichen Raum angeht, gibt Martin Wetzel zu Bedenken. Dabei entstehen Konflikte, die von den „Streetworken“ begleitet werden. „Im Zweifel sind war aber Anwälte der Jugendlichen“, beschreibt Sarah Wachter. Das Team mit der neuen Kollegin kümmert sich neben der aufsuchenden Sozialarbeit auch um eine ganze Reihe von Projekten, mit denen junge Menschen sinnvoll ihre Freizeit verbringen, auch Ferienangebote werden betreut. Die Kinder und die Jugendlichen schöpfen dabei Vertrauen zu den Sozialarbeitern; sie wissen, wo sie anklopfen können, wenn es ihnen mal nicht so gut geht.

Ihr erstes Erfolgserlebnis in Weinheim hat Sara Hajji neulich schon erleben dürfen. Als der Handwerker, der die Skater-Rampe an der Barbara-Brücke reparierte, Hilfe brauchte, da reichte ein „Post“ der Mobilen Jugendarbeit und ein Dutzend Jugendlicher war vor Ort, um zu helfen. „Das waren sicher Früchte dieser Arbeit“, lobt Martin Wetzel.

Die Anlaufstelle der Mobilen Jugendarbeit, das „Moja“ in der Bahnhofstraße, ist jeden Mittwoch von 13 Uhr bis 19 Uhr sowie jeden Donnerstag und Freitag von 16 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. Per Mail sind Sara Hajji, Silke Umann und Sarah Wachter erreichbar unter mja@stadtjugendring-weinheim.de