Pädagogischer Fachtag für Weinheimer Einrichtungen mit dem Schwerpunktthema „Kinder schützen – Kinder stärken“

Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) –  Im Sommer ging es in den Weinheimer Kitas zeitweise tierisch zu. Im „Bürgerpark“ wurden Hühner gehalten. Die Kinder und pädagogischen Fachkräfte waren für das Füttern und das Ausmisten zuständig, für die Pflege und das Einsammeln der frisch gelegten Eier – sie lernten Verantwortung und Obhut. Sie übten zu denken und zu handeln, wie sie selbst behandelt werden wollen. In andere Kitas kamen egelmäßig Hunde zu den Kindern. Weitere Projekte gingen in die gleiche Richtung, zum Beispiel wurden im Projekt „Kinder schützen – Kinder stärken“ Yoga oder Theaterprojekte für Kinder angeboten und Austausch und themenbezogene Fortbildungen für Fachkräfte geschaffen. Es ging und geht um den umfassenden Kinderschutz in Kindertageseinrichtungen.

Die im „TiP“-Programm des Landes umgesetzten Projekte werden aus Mitteln des Bundes, im Rahmen des Gute-KiTa-Gesetzes gefördert. In diesem Jahr wurden sie zum Schwerpunkt in den kommunalen Kitas, mit großem Engagement in den Einrichtungen bearbeitet und vom Amt für Bildung und Sport begleitet.  „TiP“ steht für: Trägerspezifische innovative Projekte.

 

Fast schon folgerichtig stand das Resümee und die Vertiefung dieses Schwerpunktes am Dienstag auch auf der Tagesordnung des Pädagogischen Fachtages des Bildungsamtes – der traditionell die große Fortbildungs- und Netzwerk-Veranstaltung der Erzieherinnen und Erzieher an Weinheimer Kitas ist. Auch diesmal war der Fachtag dicht gefüllt mit Vorträgen und „Praxisblitzlichtern“ aus den Einrichtungen, bis 17 Uhr am Abend.

Nach dem Grußwort von Andreas Haller, der im Bildungsamt für die Kitas zuständig ist, und von Oberbürgermeister Manuel Just, gab es eine viel beachtete Filmpremiere: Ein vom Städtetag beauftragtes Filmteam hatte im Sommer nämlich genau über die TiP-Projekte einen Film gedreht, ergänzt mit Interviews der Akteure, bestehend aus Kita-Leiterinnen, Abteilungsleiter Andreas Haller, der pädagogischen Fachberaterin Katrin Reinhold und dem Oberbürgermeister. Die Stadt Weinheim gehört zu zwölf ausgesuchten Städten, die in diesem landesweiten Projekt „KiTa der Zukunft“ mitspielen. Der Film wird in den nächsten Tagen auch auf www.weinheim.de und auf den passenden Online-Portalen veröffentlicht.

 

In seiner Begrüßung drückte OB Just seine große Wertschätzung gegenüber dem Beruf und den Aufgaben der pädagogischen Fachkräfte an Kitas aus. Insbesondere in den Zeiten der Corona-Pandemie der vergangenen zwei Jahren seien die Herausforderungen deutlich gestiegen. Auch die Fälle von Kindeswohlgefährdung haben zugenommen, beschrieb Just. „Mir ist bewusst, dass dies eine enorme Belastung für Sie darstellt. Denn anders als in vielen anderen Berufen trägt man diese Themen oft wie einen schweren Rucksack mit sich herum, auch außerhalb der Arbeit“, zeigte er Verständnis.

Die frühkindliche Bildung in den Kindertageseinrichtungen habe, so der OB, „eine zentrale und grundlegende Bedeutung für den weiteren Bildungserfolg der Kinder und für Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft“. Und er bescheinigte: „Sie, die pädagogischen Fachkräfte in unseren Einrichtungen, legen Tag für Tag den Grundstein hierfür und ich weiß, mit welch großem Engagement Sie dies tun.“ Er lobte, dass mit der Entwicklung eines umfassenden, präventiv ausgerichteten Kinderschutzkonzepts im Rahmen des TiP-Projekts erneut ein wichtiger Beitrag geleistet werde.  In den Einrichtungen und für die Stadt Weinheim als Träger könne so der Kinderschutz noch stärker als bisher konzeptionell verankert werden. Just: „Ich bin davon überzeugt, dass ein solches Konzept eine vertrauensvolle Einrichtungskultur fördert und dass es allen in der Kita, den Kindern, ihren Eltern aber auch Ihnen als pädagogische Fachkräfte, zusätzliche Sicherheit gibt.“

Wichtig sei es dabei, diese wertvolle und für die Kinder so wichtige Arbeit durch Teambegleitung, Supervision und Beratungsangebote sowie durch viele Fortbildungsangebote zu stärken. Dazu gehöre auch der Fachtag. Der Rathauschef bekannte klar: „Als Kommune übernehmen wir seit vielen Jahren aktiv Verantwortung für die Gestaltung der Weinheimer Bildungslandschaft. Alle Bereiche von der Kita bis zum Berufseinstieg sind über die Weinheimer Bildungskette miteinander vernetzt. Unser Ziel ist es, dass, wie man so treffend sagt, kein Kind verlorengeht. Auch dazu leisten Sie einen wertvollen Beitrag, Sie schaffen mit Ihrer Arbeit, auch und gerade in schwierigen Zeiten, die Basis dafür, dass diese Kinder später einmal selbstbewusste, aktive Mitglieder unserer Gesellschaft werden.“

Technisch und medial begleitet von den Weinheimer Jugendmedien, gelang es, den Fachtag auch in hybrider Form gemeinsam mit einigen Kitas zu gestalten, so dass der Vortrag und spätere Ergebnisse des Nachmittags, aus den Einrichtungen in die Stadthalle getragen wurden.