Stadtverwaltung informiert ausführlich über Umbau-Pläne

Viernheim (Stadt Viernheim) – In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses zur Sanierung des Viernheimer Rathauses informierte die Verwaltung zusammen mit den beauftragten Fachplanern umfassend über den aktuellen Stand der Planungen.

Im Vergleich zu früheren Projekten erläuterten die Vertreter der Stadtverwaltung schon frühzeitig  alle bis zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Erkenntnisse. Baudezernent und Erster Stadtrat Bastian Kempf legte dabei großen Wert auf Transparenz und frühestmögliche Information für Parlamentarier und Öffentlichkeit. Die Ergebnisse der Kostenschätzungen der seit September arbeitenden Fachingenieure waren dabei sogar erst wenige Tage frisch, als sie von Büroleiter Jens Ebert dem Ausschuss ausführlich erläutert wurden.

Alternative Möglichkeiten für Trauungen

Wie im Vorfeld der Sitzung durch Kempf angekündigt wurden auch zwischenzeitlich gewonnene Erkenntnisse frühzeitig dem Parlament präsentiert. So informierten Bastian Kempf und Reiner Schneider vom Bauverwaltungs- und Liegenschaftsamt nachvollziehbar, warum aufgrund von Brandschutzanforderungen der Standort des Trauungszimmers derzeit überdacht werden muss. Da an aktueller Stelle künftig wegen der Erfordernis eines zusätzlichen Rettungswegs die Trauungen nicht mehr stattfinden können, stellten Kempf und Schneider mehrere alternative Überlegungen im Bereich des Ratssaals und des Heimatmuseums vor und erläuterten die dafür notwendigen Umbauarbeiten. Dabei machte Erster Stadtrat Kempf allerdings klar:“Wir haben zwar diese Optionen derzeit auf dem Tisch, befinden uns aber noch in Gesprächen mit den jeweiligen Mitarbeitern hier im Haus. Es soll nichts über deren Köpfe hinweg geplant werden. Wer in dieser frühen Phase jetzt schon fertige Lösungen verlangt, übergeht diejenigen, die später dort arbeiten müssen. Das halte ich für unklug“. Das für die Raumaufteilung im Rathaus zuständige Hauptamt müsse er daher klar gegen diese jüngst geäußerte Kritik der örtlichen SPD in Schutz nehmen – auch wenn dieses Fachamt gar nicht in seinem Verantwortungsbereich liege.  Man arbeite hier intern weiter Hand in Hand an einer guten Lösung, für die Übergangszeit während der Bauphase brauche es aber in jedem Fall eine externe Unterbringung, wie Schneider und Kempf eingehend erläuterten.

Informationen auch zu spontanen Detailfragen

Neben vieler mehrseitiger schriftlicher Vorlagen erhielten die Parlamentarier auch etliche Informationen zu spontan gestellten Detailfragen von der Verwaltung. Etwa wie künftig der Aufzug im Rathaus umgebaut werden wird oder wie sich die Belüftung der einzelnen Räumlichkeiten bei Anwendung der verschiedenen Energiestandards regeln lassen wird. Auf beinahe alle Fragen hatten die Vertreter der Stadtverwaltung auch eine Antwort. „Was wir zum jetzigen Zeitpunkt beantworten können, stellen wir an Informationen natürlich gerne zur Verfügung“ sagt Bastian Kempf.

Weitere konkrete Entscheidungen schon in Kürze – keine übereilte Diskussion

Der Erste Stadtrat weist aber auch darauf hin, dass die Fachplaner erst seit September konkret am Projekt arbeiten können – den Bauphysiker habe er etwa selbst erst beauftragt und er sei ja nun seit August verantwortlich. „Mir liegt viel an frühzeitiger Information“ sagt Kempf und in der Tat liegen in diesem frühen Stadium des Vorentwurfs bereits umfangreiche Daten vor. Andere Fragen wiederum seien dann in der nächsten Sitzung sinnvoll zu diskutieren und die werde in Kürze folgen. „Im  Vergleich zum Frühjahr 2019 gehen wir jetzt sehr zügig voran“ stellt Bastian Kempf nüchtern fest. Das Projekt habe nun Priorität, im Bauverwaltungsamt soll speziell ein Mitarbeiter hierfür abgestellt werden, der künftig dauerhaft als eine Art Projektmanager tätig ist. Das mache Sinn und werde auch in der freien Wirtschaft nicht anders gehandhabt.

„Wir wollen ganz handfeste Fragen der Fassadengestaltung in der kommenden Ausschuss Runde im März zur Diskussion vorlegen“ kündigt Erster Stadtrat Bastian Kempf an. Daher mache es auch wirklich Sinn, über diese Fragen dann zu diskutieren, wenn die Architektin ohnehin dazu eine umfangreiche Information plane. Kritik aus den Reihen der SPD Fraktion, die unangekündigt über einzelne Detailfragen zur Fassadenbefestigung diskutieren wollte, hielt die Architektin bereits in der Sitzung des Planungsausschusses entgegen, dass man diese Frage besser dann erörtern könne, wenn das Thema komplett untersucht sei und zur Entscheidung anstehe. Das sei für den März vorgesehen, so die Fachfrau vom Stuttgarter Büro Oberst & Kohlmayer. Kempf pflichtet ihr bei:“Es ist schön, dass man sich mittlerweile in allen Fraktionen brennend für die Sanierung des Rathauses zu interessieren scheint. Das war bis vor kurzem nicht so. Es ist dennoch klug, sich Schritt für Schritt und in der richtigen Reihenfolge den einzelnen Fragen zu nähern – so schlagen wir es auch weiterhin vor.“

Seriöse Informationen

Zur Vorbereitung einer zumindest temporären Auslagerung der Verwaltung während der Bauzeit hat der Ausschuss auf Vorschlag von Erstem Stadtrag Kempf die Fachämter beauftragt,  entsprechende Gespräche mit Immobilienbesitzern zu führen und Angebote einzuholen. „Damit können wir nicht erst nächstes Jahr beginnen. Das muss ordentlich geplant sein, wenn man keine Überraschungen erleben will“ verdeutlicht er.  Kempf machte klar, dass zwar verschiedene Optionen denkbar seien, wies aber gleichzeitig auf verschiedene Begleitumstände hin, die zu berücksichtigen seien. Bei der Nutzung eigener Immobilien und einer damit einher gehenden dezentralen Lösung seien etwa hohe Kosten für die Ertüchtigung der Elektrik und der IT Infrastruktur zu erwarten, weswegen eine seriöse Kostenbetrachtung erst mit Festlegung der finalen Unterbringung möglich sei. Die in der Verwaltungsvorlage genannte Summe von mindestens einer Million Euro bezeichnete er als die Untergrenze dessen, da man realistisch erwarten müsse. „Dennoch ist es mir wichtig schon jetzt darauf hinzuweisen“ sagte Kempf in der Sitzung. Wann eine fertige Lösung präsentiert werden könne, sei freilich erst im Laufe der nun folgenden Prüfungen absehbar, dazu erhalte man ja gerade erst den Auftrag. „Wer meint, man müsse das jetzt schon vorhersagen können, der soll mir doch bitte auch gleich die Lottozahlen von nächster Woche aufschreiben“ bringt es Kempf mit einem Augenzwinkern auf den Punkt.

Sanierung wird professionell vorangetrieben

Die Stadtverwaltung unter Erstem Stadtrat Bastian Kempf konnte das Projekt Rathaus-Sanierung seit der Beauftragung der Fachplaner in den vergangenen Monaten sichtlich professionell voranbringen. „Ich bedanke mich für den Einsatz aller unserer Mitarbeiter und natürlich der externen Fachleute, die seit September in vielen Sitzungen und Untersuchungen fleißig an diesem Projekt arbeiten und es nun vorwärts treiben“ sagt Kempf und ist optimistisch, dass er schon mit der nächsten Sitzung des Planungsausschusses weitere Entscheidungen auf den Weg bringen kann.

Alle Unterlagen und Protokolle des Planungsausschusses sind für Jedermann über das städtische Ratsinformationssystem auf Viernheim.de oder die Bürger App rund um die Uhr abrufbar.