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Viernheim (HV) – Mit unserem letzten Beitrag haben wir unsere Anregungen über die möglichen Einsparmaßnahmen vorgebracht, die unserer Ansicht nach zu einer Entlastung unseres angeschlagenen Haushaltes führen könnten.

Nun, die Zeit hat sich innerhalb den vergangenen 6 Wochen für uns alle unglaublich geändert.

Wir leben aktuell in einer Situation, vor der sich vor einiger Zeit, trotz der Beobachtung der Entwicklungen im Fernost und Europa, viele zwar gefürchtet aber in diesem Maße wohl nicht erwartet haben. In allen Medien kann man sie täglich, ja stündlich verfolgen und seine eigene Meinung hierüber bilden.

Für alle Entscheidungsträger, egal welcher Couleur, stehen schwierige Tage bevor, um einerseits die sinnvoll zutreffenden Massnahmen einzuleiten um  die Gesundheit der Bürger in angemessenem Maße zu schützen, andererseits aber das Handwerk, die Dienstleistungsbetriebe, den Mittelstand und die Wirtschaft insgesamt vor einer Kollabierung zu bewahren.

Sinnvolle lokale Massnahmen um den betroffenen Bürgern zu helfen und sie in ihrer Situation  zu unterstützen, wurden von der Stadtführung bereits veranlasst, weitere sind in Überlegung. Helfende Hände von Vereinen und Schulklassen stehen tatkräftig den Bedürftigen zur Seite.

Viernheimer Geschäfts- und Gastronomiebetriebe lassen sich allerhand einfallen um die Lage einigermaßen vernünftig zu überstehen und den Bürgern das Althergebrachte in irgendeiner Form noch anzubieten.

Diese Wertschätzung verdient unser grenzenloses Respekt und unsere Anerkennung.

Lokale Aktionen für die Allgemeinheit und insbesondere für die Menschen im Gesundheitswesen beobachten wir mit Aufmerksamkeit und Zustimmung. Wir sind aber vorrangig dafür, dass alle diese unersetzlichen Leistungen endlich auch angemessen Be- und Entlohnt werden müssen. Da gilt es auf allen Ebenen die Arbeitgeber dazu zu bewegen die notwendigen Anpassungen umzusetzen. Eine leistungsgerechte Bezahlung dieser Leistungsklasse ist längst überfällig.

Wir wollen in unserem heutigen Forum weder kommunalpolitisch Andersdenkende anprangern noch die dringend anstehenden Probleme der Stadt, Stadtverwaltung, Stadtverordneten und schliesslich aller Bürger erneut aufführen, die alle hinlänglich bekannt sind.

Aus allen anstehenden Problemen heraus wollen wir aber das Rathaus besonders hervorheben. Das laufende und kommende Jahr wird uns vor nahezu unlösbare finanzielle Probleme stellen, die in diesem Ausmaß nicht vorausgesehen und im Haushalt berücksichtigt werden konnten.

Seit der Entscheidung zur Renovierung des Rathauses hat sich die Haushaltslage entscheidend verändert: Neubau von 2 Kindertagesstätten und eine eventuell notwendige dritte in Planung, Gewerbesteuerrückzahlungen in Millionenhöhe, verspäteter Verkaufsstart Bannholzgraben2 und nun zusätzlich die momentan nicht abschätzbaren Kostenrisiken der aktuellen Situation.

Es liegt nun am Rathausausschuss mit seiner Führung und mit den Mitgliedern alle machbaren Wege, angepasst auf die neue Situation, auf den Prüfstand zu stellen, um für die Bediensteten endlich angemessene, erträgliche und dem heutigen Stand entsprechende Räumlichkeiten zu schaffen.

Die Veröffentlichung des Bürgermeisters nach dem Gespräch mit dem Landrat über die Haushaltslage erachten wir als ein mahnendes Fingerzeig aber noch nicht als Ende des Projektes. Eine neue Bewertung, unter Berücksichtigung aller Notwendigkeiten mit den inzwischen vorliegenden neuen Erfahrungen, wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen müssen.

Die momentane Lage ermöglicht den Entscheidungsträgern der Stadt sehr wenig Spielraum. Wir sind auf die weiteren Entwicklungen gespannt aber nicht mutlos und werden uns an die künftigen Massnahmen tatkräftig einbringen.

Unserer gesamten Bürgerschaft wünschen wir eine gesunde und erträgliche Zeit, Zuversicht sowie den bisher ausgeübten zwischenmenschlischen und nachbarschaftlichen Zusammenhalt.

Hayrettin Vanli

Stadtrat für UnabhängigeBürgerViernheim