Viernheim (TH/Vo) – Gestern Abend, 28. Januar 2020, gab des an der Albertus -Magnus-Schule einen Informationsabend mit Thomas Graschtat die Eltern der 5. und 6. Klässler waren eingeladen, zum Thema „Gefahren im Internet“. Zahlreiche Eltern waren der Einladung gefolgt und hörten interessiert dem Vortrag von Thomas Graschtat zu.

Folgende Tipps finden sie auf der Internetseite von Thomas Graschtat:

Beschäftigen Sie sich mit dem Thema Internet! Dass Sie sich auf meiner Seite befinden, ist ja bereits ein erster Hinweis darauf, dass Sie sich wirklich dafür interessieren. Interessantes Material finden Sie zu Hauf. Mein persönlicher Favorit ist immer noch die Seite vom Klicksafe.

Reden Sie mit Ihren Kindern über dieses Thema, lassen Sie sie nicht allein. Erst wenn man wirklich auch die Motive der Kinder richtig versteht, wird einem deutlich, wie wichtig das Handy in der Zugang zum Internet für die Kinder inzwischen geworden ist. Wollten Sie ein Kind wirklich ernsthaft bestrafen, nehmen sie im das Smartphone weg, das würde es sogar mehr stören, als wenn es Hausarrest bekäme. Wobei m.E. eine möglichst harte Bestrafung kein wirklich gutes und zielführenden Instrument für ein gelungene Erziehung darstellt.

Machen Sie sich bewusst, dass Ihre Kinder nicht zwischen virtueller und realer Welt unterscheiden.die virtuelle Welt ist inzwischen ein fester Bestandteil der realen Welt der Kinder. So haben virtuelle Attacken durchaus auch Wirkungen in der realen Welt, gerade auch die Intensität von zum Beispiel Cybermobbing erreicht zum Teil ungeahnte Ausmaße. Gerade auch wenn Kinder sich an das Verhalten, sollte man prüfen, ob es sich wirklich nur um eine pubertäre Entwicklung handelt oder ob ihr Kind gerade angegriffen wird.

Verlassen Sie sich nicht zu sehr auf Kindersicherungen, aber erwägen sie deren Einsatz. Ich bin auf Elternabenden immer wieder erstaunt, wie wenig Kontrolle die Eltern über die Smartphones ihrer Kinder haben. Dass für PCs eine Kindersicherung und vor allem eine Absicherung durch eine Internet Security durchaus sinnvoll ist, das hat sich oft schon herumgesprochen, teilweise wohl auch aus leidvoller Erfahrung. Aber die wenigsten machen sich bewusst, dass es sich bei Smartphones in der Regel um hochleistungsfähige Computer handelt, die teilweise teurer sind als ein PC System.

Vermeiden Sie – wenn möglich – komplette Internetverbote, wie sonst sollen die Kinder lernen, mit dem Phänomen der digitalen Welt umzugehen. Aber es muss auch gesagt werden: Meiden Sie nicht Konfrontationen mit ihren Kindern um des Kindeswohl wegen. Machen Sie sich bewusst, dass es sich bei ihren Kindern nicht um kleine Erwachsene handelt, sondern um Kinder und Jugendliche, die erst lernen müssen, sinnvoll und maßvoll mit der digitalen Welt umzugehen. Vernünftige Entscheidungen seitens unserer Kinder wünschen wir uns zwar, aber seien wir mal ehrlich, wir waren auch nicht immer die reinsten Unschuldslämmer.

Die Nutzung der digitalen Medien sollte niemals Mittel von Belohnung oder Bestrafung sein. Sie gewinnen dadurch zu viel an Gewicht. Besser ist es, klare Regeln aufzustellen, und hier hat sich der Mediennutzungsvertrag von Klicksafe und internet-abc als sehr hilfreich erwiesen.

Diesen sollte man gemeinsam erarbeiten, sie können auch individuell auf die Familienverhältnissen reagieren. Angstbesetzte Themen können hier unproblematisch angesprochen werden und zu guter letzt sorgt die gemeinsame Unterschrift, sowohl der Jugendlichen als auch der Eltern, für eine Verbindlichkeit von beiden Seiten.

Ein kritischer Faktor ist oft die Zeit. Zu lang, zu unstrukturiert und meistens ein Dauerthema. Ich verwies ja  bereits auf den Mediennutzungsvertrag, habe aber diesem Thema nochmals eine eigene Seite gewidmet: „Wieviel Zeit sollen Jugendliche mit digitalen Spielen verbringen?“

Und zu guter letzt nicht zu vergessen: Seien Sie ein gutes Vorbild. Ich weiß, ein erhobener Zeigefinger kann sehr lästig sein. Aber wenn sie selbst das Handy nicht weglegen, wenn das Kind eine Frage hat oder erst mal die Mails checken, dann sollten Sie sich nicht wundern, wenn ihre Kinder auch die digitale Welt als wichtiger empfinden als die reale.

Wielange sollten Kinder am Internet verbringen? Zunächst muss man feststellen, dass die Jugendlichen im Schnitt deutlich zu viel die digitalen Medien nutzen. Vor allem die Smartphones mit ihrer permanenten Erreichbarkeit bewirken, dass Jugendliche große Teile ihrer Freizeit in der virtuellen Welt verbringen.

Ich folge hier in erster Linie medienpädagogischen Empfehlungen, die sich so auf eine Vielzahl von beratenden Internetseiten finden.

Zu der Frage nach den digitalen Spielen findet sich folgende Empfehlung:

  • 4-6 Jahre: maximal 30 Minuten pro Tag mit Begleitung der Eltern (und nicht täglich!)
  • 7–10 Jahre: ca. 45 Minuten pro Tag
  • 11–13 Jahre: ca. 60 Minuten pro Tag

Bei älteren Jugendlichen empfiehlt sich ein Medienbudget pro Woche. auf diese Art und Weise lernen die Schüler auch sinnvoll Ihre Zeit selbst einzuteilen. Bei einigen Spielen es ist durchaus so, dass es keinen Spaß macht wenn man sie wirklich nur sehr kurz spielt. Insgesamt aber sollten sie trotzdem die gesamte Mediennutzungszeit im Blick haben.

  • Empfehlung A: Zeitkontingent – 9 Stunden pro Woche.
  • Empfehlung B: Zeitkontingent – 1 Stunde pro Lebensjahr in der Woche

Zwischen Hausaufgaben und Spiele und vor dem Schlafengehen sollten mindestens 30 Minuten Pause sein.

Smartphones erschweren die zeitliche Kontrolle (ebenso alle digitalen Systeme, die im Kinderzimmer sind).

 

Gold wert ist folgender Tipp: Sammeln sie abends das Smartphone ein. Das hat mehrere Gründe. Zum einen verschlechtert nachweislich ein Blick auf das Smartphone vor dem Einschlafen die Qualität der Schlafens. Das helle Licht des Smartphones signalisiert dem Gehirn, dass es Tag sei. Helles Licht hemme die Produktion von Melatonin, des Hormons,das die innere Uhr steuere, müde mache und das Einschlafen fördere, so zu finden zum Beispiel in einem Artikel der Welt. Dazu gibt es eine Reihe an Studien, die dieses Phänomen bestätigen. Zum anderen bleiben die Jugendlichen oft deutlich länger wach, wenn sie die Möglichkeit haben mit ihren Freunden zu kommunizieren oder noch ein wenig zu zocken. Übrigens, der Mensch lernt im Schlaf.

Weitere Infos finden sie unter: https://www.lernen-medien.de/