Foto: Stadt Weinheim

Weinheim(Stadt Weinheim) Es ist ein Kunstwerk aus einer Zeit, in der sich der moderne deutsche Film neu erfand. Michael Fengler, Regisseur und Kameramann, Jahrgang 1940, wurde 1964 Leiter des studentischen Filmclubs in München. Während seines Studiums der Kunstgeschichte, Romanistik und Germanistik kam er oft nach Frankfurt. Vielleicht wurde er auf diesem Weg auf Weinheim an der Bergstraße aufmerksam. Jedenfalls wurde die Zweiburgenstadt zu seinem Drehort, als er 1965 im Auftrag des Instituts für Film und Bild den Dokumentarfilm veröffentlichte, an dem er einige Jahre gearbeitet hatte: „In einem Ort wie Weinheim – das Soziogramm einer Kleinstadt.“

Der Ansatz des Films ist soziologisch: „Persönliche Biografien werden zu einer Stadtbiografie.“ Im Film interviewte der junge Fengler, der später mit Rainer Maria Fassbinder zusammenarbeitete und einmal sogar den Bundesfilmpreis gewann, Personen der Weinheimer Stadtpolitik, durchaus auch vor den gesellschaftlichen Spätfolgen des Zweiten Weltkriegs.

Der 30 Minuten lange Film ist mittlerweile eine Rarität der Filmgeschichte – und wird in der nächsten Zeit viermal in Weinheim gezeigt. Er ist Teil einer neuen intellektuell-künstlerischen Gesprächsrunde im Atelier des Weinheimer Künstlers Horst Busse und Loraine Heil in der Bergstraße 85. Die erste Aufführung ist am Donnerstag, 22. Oktober, es folgen weitere am Freitag, 23. Oktober, Donnerstag, 19. November und Freitag, 20. November.

„Kunst im Grünen Salon“ heißt die Gesprächsreihe, die in den nächsten Monaten (jeweils für weniger als zehn Personen) an kulturinteressierte Weinheimer richtet. Es geht um einen weiteren Film: „Bauerngärten im Emmental“ (noch am 12. Und 13. November), Gespräche „Über Leben und Tod“ am 29. und 30. Oktober sowie am 26. und 27. November, sowie unter dem Titel „Fliegende Nüsse“ um „Utopien für die Zukunft“ am 5. und 6. November 2020 sowie am 3. und 4. Dezember.

Teilnahme jeweils nur nach Anmeldung unter kontakt@horstbusse.de.