Hier wird in Südhessen in den Sommerferien gebaut

Heppenheim (HessenMobil) – Wenn am kommenden Montag, den 19. Juli 2021 die hessischen Sommerferien beginnen und Kinder, Lehrer und Eltern ihre Auszeit vom Schulalltag genießen, legen Hessen Mobil und die von uns beauftragten Baufirmen so richtig los.

 

Denn auch in diesem Jahr heißt es wieder: Ferienzeit ist Straßenbauzeit.

Gerade bei größeren, ausgewählten Straßenbauprojekten auf viel befahrenen Strecken, die unter erheblichen Verkehrsbeschränkungen oder Vollsperrung abgewickelt werden müssen und daher größere Umleitungen nach sich ziehen, werden die Bauarbeiten gerne in die verkehrsärmeren Ferienzeiten gelegt.

 

Warum Vollsperrung

 

Eine Vollsperrung ist immer dann notwendig, wenn die zu sanierende Straße über eine Breite von weniger als 8,50 Metern verfügen. Dann ist aufgrund der strengen Sicherheitsanforderungen des Arbeitsschutzes und der Verkehrssicherheit eine Vollsperrung grundsätzlich vorgegeben. Für Baustelle, Arbeitsbetrieb und Normalverkehr wäre hier schlicht zu wenig Platz.

 

Die beschilderten Umleitungen im Rahmen der Vollsperrung können dabei grundsätzlich nur über das zur Verfügung stehende klassifizierte Straßennetz also über Bundes-, Landes- und Kreisstraßen führen. Darüber hinaus muss die ausgewiesene Umleitungsstrecke eine Vielzahl von weiteren Anforderungen erfüllen. Vor allem muss sie so leistungsfähig sein, dass der üblicherweise auf der gesperrten Strecke fließende Verkehr von der Umleitungsstrecke aufgenommen werden kann.

 

Weniger Verkehr in Ferienzeiten

 

Umso besser, wenn weniger Verkehrsteilnehmer diese Umleitungstrecken nutzen müssen. Tatsächlich nimmt der tägliche Pendlerverkehr in den Ferien um bis zu zehn Prozent ab. Und weniger Verkehr macht auch das Bauen entspannter.

 

Bauarbeiten werden aber zum Teil auch bewusst in Ferienzeiten gelegt, um Schulbuslinien von Umleitungen zu entlasten, denn viele Straßensperrungen betreffen auch den Schulbusverkehr.

 

Zudem sind gerade die Sommerzeiten günstig für große Baumaßnahmen, da die Tage länger sind und das Wetter in der Regel beständiger ist. Gewisse Arbeiten, wie etwa der Asphalt- oder Betoneinbau, können besser und schneller bei warmen Temperaturen und trockenem Wetter durchgeführt werden, denn der Fahrbahnaufbau muss vollständig ausgehärtet sein, bevor der Verkehr die Fahrbahn wieder nutzen kann.

 

Fünf Ferienbauprojekte in Südhessen

 

Für Südhessen sind derzeit insgesamt fünf Straßenbauprojekte geplant, deren Durchführung aus den oben genannten Gründen entweder vollständig oder teilweise in die Sommerferien gelegt wurden:

 

So beginnen am 19. Juli unter Vollsperrung die Bauarbeiten zur Sanierung der Bundesstraße B 426 bei Otzberg-Lengfeld. Diese Arbeiten wurden in die Ferien gelegt, um den Schulbusverkehr zur Otzbergschule in Lengfeld, die am Ortseingang südlich der B426 liegt, nicht zu beeinträchtigen.

Ebenso verhält es sich bei den Arbeiten zur Fahrbahnsanierung im Zuge der Landesstraße L3094 zwischen Wallerstädten und Gross-Gerau, die am 26. Juli starten werden. Hier war der Schulbusverkehr von Wallerstädten und Geinsheim zu den Schulen in Gross-Gerau ausschlaggebend für die Bauausführung in den Sommerferien.

 

Unter Vollsperrung gebaut wird ab dem 19. Juli auch auf der B 460 bei Fürth-Leberbach und auf der L 3101 zwischen Kuralpe und Staffel. Hier müssen neben einer Fahrbahninstandsetzung auch teilweise die Fahrbahnböschungen mit einem aufwendigen Verfahren neu aufgebaut werden. Die Arbeiten an diesen viel genutzten Verbindungsstraßen werden aufgrund des geringeren Verkehrsaufkommen größtenteils in den Ferienzeiten abgewickelt.

 

Aber auch andere Gründe können eine Rolle spielen. Damit sich die Verkehrsteilnehmer in Zeiten von weniger Verkehr mit etwas mehr Gelassenheit an die geänderte Verkehrsführung gewöhnen können, wurde der Baubeginn zur grundhaften Erneuerung der B 426 in der Ortsdurchfahrt Reinheim ebenfalls in die Sommerferien gelegt. Starten sollen hier die Bauarbeiten Anfang August. Die gesamte Maßnahme wird bis Ende 2022 andauern.

 

Eines muss jedoch deutlich gesagt werden: Nicht alle notwendigen Straßen- und Brückensanierungen unter Vollsperrung können in den Schulferien abgewickelt werden. Dafür gibt es einfach zu viele beschädigte Straßen, die jährlich erneuert werden müssen.

Schon allein die personellen Kapazitäten auf Seiten der Baufirmen wären dafür nicht ausreichend, ganz abgesehen von den verkehrlichen Auswirkungen, wenn zu viele Baumaßnahmen parallel laufen würden. Der Fortschritt der Technik macht es darüber hinaus möglich, durchaus auch noch in den milderen Herbst- und Wintermonaten Straßen zu sanieren.

 

Baustellen werden Verkehrsteilnehmer daher auch weiterhin außerhalb der Ferien begleiten. Für einige ausgewählte Projekte sind sie jedoch eine gute Zeit, um die Auswirkungen auf den Straßenverkehr etwas zu reduzieren.