Schülerinnen und Schüler der fortgeschrittenen InteA-Klasse stellten Landrat Christian Engelhardt die Arbeit in ihrer Klasse vor.
Foto: KB
Modernste Technik im Einsatz: Matthias Kogler (links), Lehrer im Fachbereich Metall, zeigte Landrat Christian Engelhardt Produkte, die seine Schüler programmiert und mit Hilfe eines 3D-Druckers hergestellt haben.
Foto: KB

Kreis Bergstraße (KB) –  Alle Schülerinnen und Schüler, die ihren Schulabschluss geschafft haben, stehen an dem Punkt, an dem sie entscheiden: Ausbildung oder Studium? Gerade, wenn Schülerinnen und Schüler die mittlere Reife haben, gibt es viele verschiedene Wege, weiter zu machen. Die meisten entscheiden sich für das Abitur, Fachabitur oder ein Studium. Der Weg der Ausbildung wird dabei manchmal übersehen. Wie Landrat Christian Engelhardt vor Kurzem bei seinem Schulbesuch erfuhr, kann man an der Heinrich-Metzendorf-Schule beides gleichzeitig machen. Durch einen Kurs, der samstags stattfindet, können Schülerinnen und Schüler parallel zu ihrer Ausbildung die allgemeine Fachhochschulreife erlangen. In diesen Samstagskursen lernen die Teilnehmenden man Englisch, Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften. „Sie bieten Ihren Schülerinnen und Schülern nicht nur viele verschiedene Berufsausbildungen an, sondern auch im Hinblick auf das pädagogische Konzept echte Neuheiten und Vorteile. Dabei sind Sie gleichzeitig eine sehr gut ausgestattete Berufsschule. Wir können wirklich stolz darauf sein, mit der Heinrich-Metzendorf-Schule ein bedeutendes Berufsausbildungszentrum in unserem Kreis zu haben“, betonte Engelhardt.

 

Eine weitere Besonderheit der Heinrich-Metzendorf-Schule: Hier können auch Menschen mit Beeinträchtigung einen handwerklichen Beruf erlernen. Damit keine Ausbildungsklassen aufgrund von zu wenig Schülerinnen und Schülern wegfallen, hat die Schule zudem ein neues Konzept entwickelt. So werden Ausbildungsklassen mit derselben Affinität zusammengeführt. Denn erst im späteren Verlauf der Ausbildung – den sogenannten Fachstufen – unterscheiden sich die Lerninhalte mancher Ausbildungsberufe.

 

Ein weiteres Vorzeigeprojekt an der Heinrich-Metzendorf-Schule sind die sogenannten INTEA-Klassen. INTEA bedeutet „Integration durch Anschluss und Abschluss“. In diesen Klassen lernen Jugendliche und junge Erwachsene, die aus den verschiedensten Gründen aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind. Unterrichtet werden sie von Michaela Wiegand, die ihnen hilft und Tipps gibt, wie sie sich in der deutschen Gesellschaft integrieren können. Die Schülerinnen und Schüler haben auch die Möglichkeit, nach ihrem Abschluss eine Ausbildung oder einen weiteren Schulabschluss an der Heinrich-Metzendorf-Schule anzufangen.

 

Wie die anderen Berufsschulen im Kreis Bergstraße spürte auch die Heinrich-Metzendorf-Schule die Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie, wie Schulleiter Thomas Bährer berichtete. So besuchten 2020 insgesamt 132 Auszubildende weniger als in den Jahren vor der Pandemie das erste Ausbildungsjahr an der Schule. Die Ausbildungsbereiche für Hotelgewerbe und die Gastronomie verzeichneten dabei den größten Rückgang. Die geringere Schüleranzahl hatte dabei sogar unmittelbare Folgen für die Berufsschule: So wurde die Stelle eines Abteilungsleiters, der in Ruhestand ging, aufgrund der geringeren Schülerzahl nicht nachbesetzt. Allerdings, so der positive Ausblick, sei damit zu rechnen, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren wieder steigen werde.

 

Ein paar Tage vor seinem Schulbesuch war Landrat Christian Engelhardt bereits einmal an der Heinrich-Metzendorf-Schule, um die neue Heizkesselanlage zu übergeben. Denn: „Für eine qualitativ hochwertige und zeitgemäße Ausbildung bedarf es modernster Ausstattungen der Berufsschulen. Vor allem im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik hat sich in den vergangenen Jahren viel getan. Wir haben Sie daher gerne bei der Anschaffung einer neuen Heizkesselanlage finanziell unterstützt“, betonte Engelhardt. Die neue Anlage dient den Auszubildenden nicht nur zum Üben. Sie müssen in ihrer Abschlussprüfung auch ihr praktisches Können an dieser unter Beweis stellen. Bereits 15 Prüflinge haben so in diesem Sommer an der neuen Heizkesselanlage ihre Gesellenprüfung erfolgreich abgelegt.