Liebe Bürgerinnen und Bürger,

der Landrat des Kreises Bergstraße nutzt an diesem Samstag erstmals die Möglichkeit einer „Allgemeinverfügung“, um im gesamten Kreisgebiet zusätzliche Vorgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu machen.

Um gezielter auf Entwicklungen in Teilgebieten des Landes Hessen zu reagieren, hatte die Landesregierung im Sommer ein grundlegendes Stufenkonzept beschlossen. Je nach Entwicklung der Fallzahlen soll somit in den Regionen (einzelne Landkreise und einzelne kreisfreie Städte) auch abweichend voneinander, aber gezielt, gehandelt werden können.

Da im Landkreis die Anzahl der Infizierungen in den letzten Tagen deutlich zugenommen haben, wurde vom Landrat nun vom Mittel der Allgemeinverfügung Gebrauch gemacht.

In Stichworten:

  • In Restaurants ist nun auf den Wegen auch wieder von den Gästen ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
  • In Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen sind Besuche von Angehörigen eingeschränkt drei Mal pro Woche für je eine Stunde möglich.
  • Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern müssen angemeldet werden.
  • In den Schulen sind die Regelungen zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes geändert.

Den kompletten Text der Allgemeinverfügung finden Sie auf der Homepage der Stadt Viernheim unter www.viernheim.de oder auf der Homepage des Landkreises Bergstraße unter www.kreis-bergstrasse.de/corona.

Ich hatte die Kreisspitze am Dienstag dieser Woche um eine Information an die Bürgermeister gebeten: Welche Erkenntnisse ergeben sich gegenwärtig aus der Corona-Nachverfolgung, an welchen Stellen macht es Sinn, vor Ort verstärkter einzuwirken? Die Rückmeldung dazu war, dass es im Gegensatz zu früheren Zeitpunkten keine speziell benennbaren Situationen oder Orte gibt, das Infektionsgeschehen sei sehr vielfältig. Teilweise könne nicht mehr gleich festgestellt werden, wo die Ansteckung stattgefunden hat.

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

letztlich gibt es auch jetzt wieder nur eine Möglichkeit, das weitere schnelle Ansteigen der Infektionszahl zu begrenzen: Wir müssen alle unsere Kontakte auf ein Mindestmaß beschränken! Da wird es auch die ein oder andere schmerzliche Entscheidung geben müssen, weil wir eine Familienfeier oder ähnliches doch nicht durchführen oder nicht teilnehmen, da geht es mir nicht anders wie Ihnen.

Es ist und bleibt für jeden von uns im privaten Bereich, aber auch für diejenigen, die im politischen Raum Verantwortung tragen, eine ständige Abwägung, was noch stattfinden soll und was besser abgesagt wird. Und für den privaten Bereich möchte ich dazu aufrufen die Kontakte zu reduzieren, aber ebenfalls mit Bedacht. Gerade älteren Menschen sollte jetzt wieder unsere Aufmerksamkeit gelten – in geeigneter Form mit Abstand und Maske.

Wir haben in unserer Stadt und in Deutschland die Zeit seit März bis jetzt hervorragend überstanden. Dies gilt allerdings nicht für eine ganze Anzahl von Selbständigen, die erhebliche wirtschaftliche Einbußen hinnehmen mussten und auch jetzt noch bzw. wieder verunsichert sind, wie es weitergehen kann.

Eine zweite Komplettschließung von Geschäften und Restaurants, verbunden mit vielen weiteren Wirkungen für die Wirtschaft, hätte schlimme Folgen. Das müssen wir jetzt – Jede und Jeder durch sein eigenes Handeln – gemeinsam abwenden. Dazu rufe ich auf!

Ihr

Matthias Baaß

Bürgermeister