Ist da jemand?“…

…fragt Adel Tawil in seinem gleichnamigen Lied von 2017. Dieser Liedzeile gehen Beschreibungen voraus, die wir vielleicht aus unserem eigenen Leben an manchen Stellen auch kennen. Da ist davon die Rede, ohne Ziel umher zu irren, nicht schlafen zu können und immer wieder über große Steine zu stolpern. Der Himmel scheint ohne Farben zu sein. Das Gefühl des Alleinseins macht sich breit. – Und dennoch: der Sänger hat die Hoffnung, dass irgendjemand an ihn denkt. Und so stellt er – seinen Blick zum Himmel gewandt – die Frage: „Ist da jemand?“ Er wünscht sich ein Gegenüber, der sein Herz versteht; jemanden, der an ihn glaubt, der ihn braucht.

Wie verständlich – all‘ diese Wünsche und Sehnsüchte! Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir sehnen uns nach Verbindung, Dazugehören, Verstanden-Werden. Wir wollen geliebt werden. Und das nicht nur in einer romantischen Liebesbeziehung, sondern generell. Wir möchten mit Menschen zusammen sein, die uns mögen und die wir mögen, die uns akzeptieren und wertschätzen. So, dass wir gegenseitig unsere Leben bereichern.

Es ist schön, wenn dies gelingt und jeder und jedem ist das zu wünschen!
Und dennoch gibt es Lebensbereiche, gibt es Zeiten im Leben, da scheinen wir allein zu bleiben. Momente, wo uns kein anderer – auch noch so liebender Mensch – begleiten kann. Augenblicke und Erfahrungen, die wir (scheinbar) nur auf uns selbst gestellt, durchleben müssen.
In solchen Situationen kann es helfen, das zu tun, was Adel Tawil besingt: Den Blick zum Himmel zu wenden. Unsere Fragen und Zweifel, unsere Sorgen und Sehnsüchte – laut oder leise – in Worte zu fassen. In der Gewissheit: Sie werden gehört! Denn Jesus hat uns zugesagt: „Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“
Er ist der, „der dein Herz versteht und der mit dir bis ans Ende geht.“   
Er ist der, „der dir den Schatten von der Seele nimmt und dich sicher nach Hause bringt!“ – Da ist also jemand: gestern, heute und morgen…

Gemeindepädagogin Sabine Lorenz, Evangelische Kirchengemeinden Viernheim