Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) –  Wie kann die Natur erhalten werden, um künftigen Generationen genügend Freiraum zu bieten? Wie und wo kann ich vor der Haustür Sport treiben und Ausflüge starten? Wie gelingt es, dass sich die Nutzer von Feld und Wald künftig gut miteinander arrangieren und Konflikte vermieden werden?

Fragen wie diese wurden bei den Workshops der Arbeitsgruppe „Freiraum“ im Rahmen der Weinheimer Zukunftswerkstatt in den vergangenen Monaten diskutiert.

Wie in den anderen Themenbereichen „Gewerbe und Arbeiten“, „Mobilität und Verkehr“ sowie „Leben und Wohnen“ trafen sich an zwei Terminen Interessensvertreterinnen und Interessensvertreter sowie Zufallsbürgerinnen und Zufallsbürger, um gemeinsam mit Mitarbeitenden des Weinheimer Amtes für Stadtentwicklung unter externer Unterstützung und mit Fachgutachtern offen Ideen zu sammeln und zu diskutieren.

Schon in der ersten Workshop-Runde konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Leitlinien entwickeln, die in der zweiten Runde vertieft wurden.

Als zentrale Leitlinien für die zukünftige Freiraumgestaltung in und um Weinheim herum wurden dabei definiert: Eine gut nutzbare, gut erreichbare Kulturlandschaft und Landwirtschaft mit Landschaftszugang; der Erhalt und die Erreichbarkeit der Waldflächen um Weinheim,  eine grüne(re) vernetzte Innenstadt und Ortsteile mit gut nutzbaren Freiräumen, sowie eine hochwertige und gut erreichbare Naherholungsinfrastruktur.

Dabei ging es den Teilnehmenden bei den entwickelten Ideen um den Erhalt- von Landwirtschafts- und Waldfläche bei einer klaren Bevorzugung einer Landwirtschaft mit regionalen Produkten. Streuobstwiesen sollten gefördert werden, der Zugang zu den Grünflächen von den Wohngebieten her erleichtert.

Das Naherholungsgebiet Waidsee spielte in den Diskussionen eine große Rolle. Die Teilnehmenden wünschten sich, dass eine langfristige Zieldefinition für die bauliche Entwicklung um das Miramar erarbeitet wird. Darüber hinaus war man sich einig, dass die vorhandene Badeinfrastruktur modernisiert und ergänzt werden solle. Dies schließe aber nicht aus, dass die Ökozonen in den Uferbereichen verstärkt geschützt werden sollten.

Für ganz Weinheim schlugen die Teilnehmenden vor, das Straßengrün mit Blühwiesen und Stauden weiter aufzuwerten. Zusätzlich sollten öffentliche Flächen wo möglich  entsiegelt werden und damit zum Verweilen einladen.

Wichtig bei allen vorgeschlagenen Änderungen war den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Freiraum“, dass Weinheims Identifikationspunkte, wie die Burgen, Parks, Gärten und Wälder unbedingt bewahrt und weiter geschützt werden. Allerdings könnte die Beschilderung von Feld- und Waldwegen verbessert werden. Mehr Mülleimer könnten für mehr Sauberkeit sorgen. Um Konflikte zwischen verschiedenen Nutzergruppen zu vermeiden, könnten Schwerpunktbereiche geschaffen werden, zum Beispiel ein Skatepark, ein Bike-Park oder auch ein Sinnespfad – so einige konkrete Ideen aus der Arbeitsgruppe.

Wie geht’s weiter mit der Zukunftswerkstatt? Am Donnerstag, 15. September, 19 Uhr, findet in der Stadthalle Weinheim für alle Interessierten ein öffentliches Forum statt. Dort werden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen vorgestellt – aber auch konkrete Ideen für die zukünftige Entwicklung Weinheims, die die Gutachterinnen und Gutachter nach den Vorschlägen der Arbeitsgruppen entwickelt haben. Alle Teilnehmenden sind an diesem Abend herzlich eingeladen, diese Vorschläge zu diskutieren. Die Stadt bewirbt die Veranstaltung mit einer Plakat- und Anzeigenkampagne und hofft auf eine große Resonanz.

Zeitgleich wird eine Online-Beteiligung starten, die in den Wochen nach dem öffentlichen Forum alle Weinheimer*innen einlädt, die Vorschläge und Zukunftsvisionen zu kommentieren. Danach treffen sich die Mitglieder aller vier Arbeitsgruppen der Zukunftswerkstatt Weinheim nochmals für einen gemeinsamen digitalen Termin zur Diskussion offener Punkte. In der ersten Jahreshälfte 2023 soll der städtebauliche Rahmenplan, das Produkt der Zukunftswerkstatt, vom Weinheimer Gemeinderat verabschiedet werden.

Mehr Informationen zum öffentlichen Forum, die Dokumentationen aller Arbeitsgruppensitzungen sowie (ab dem 15. September) die zweite Online-Beteiligung finden sich auf www.zukunftswerkstatt-weinheim.de