Bildungsamt  und Chefärztin Dr. Elke König schulen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Weinheimer Bildungseinrichtungen für Corona-Tests

Foto: Stadt Weinheim

Weinheim(Stadt Weinheim) –  Carmen Harmand atmet einmal tief ein, dann langsam wieder aus, während das Wattestäbchen Millimeter um Millimeter in ihrer Nase versinkt. Die Leiterin des Weinheimer Bildungsamtes kennt das Prozedere eines Corona-Tests schon. „Wenn man gut ausatmet und sich entspannt, dann ist es gar nicht mehr so unangenehm“, erklärt sie, als der Test vorbei ist.

Er wurde allerdings auch extrem fachmännisch vorgenommen, nämlich von Dr. Elke König, der Chefärztin der GRN Klinik in Weinheim. Die erfahrene Medizinerin war am Donnerstagmittag in der Stadthalle – nicht nur, um die Amtsleiterin auf Corona zu testen. Sie schulte die erste Gruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Weinheimer Bildungs- und Erziehungseinrichtungen, die ab der kommenden Woche jeweils in den Einrichtungen ihre Kolleginnen und Kollegen mit einem Antigen-Schnelltest auf Corona testen werden. Dieses Vorgehen gehört zu einer Weinheimer Teststrategie, die greift, wenn ab dem 22. Februar Schulen und Kitas wieder schrittweise geöffnet werden.

Die Strategie sieht unter anderem vor, dass Weinheim rund 4500 Tests aus dem Sozialministerium bekommen hat, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zweimal in der Woche zu testen. Rund 370 Personen gehören zu der Zielgruppe, so dass die Tests zunächst mindestens sechs Wochen ausreichen. In jeder Einrichtung werden zwei oder drei Kolleginnen geschult, um die anderen zu testen – das ist effizient und pragmatisch.

Carmand Harmand und der städtische Pressesprecher Roland Kern waren am Donnerstag die ersten beiden „Versuchskaninchen“.

Dr. Elke König erklärte den Schulungsteilnehmerinnen, wie sie das Wattestäbchen in den Rachen und die Nase einführen. Es stellte sich schnell heraus, dass eine solche Schulung sehr sinnvoll ist, schon deshalb, weil die Teilnehmer unter ärztlicher Aufsicht lernen, auch wirklich weit in Rachen oder Nase vorzudringen. „Das hätte ich mich erst einmal alleine nicht getraut“, gab eine Teilnehmerin zu.

Die Ärztin konnte die Testerinnen beruhigen, dass keine Infektionsgefahr besteht – selbst wenn sich ein Test als positiv herausstellen sollte. Die Personen sind mit Visier und FFP-2-Maske geschützt und sitzen dem Testanten nur kurz gegenüber. „Wenn Sie in der Mittagspause ohne Maske mit einer Kollegin einen Kaffee trinken, ist die Gefährdung höher“, erklärte Dr. König, die außerdem in einem kurzen Referat wichtige und einfach umzusetzende Tipps gab, wie grundsätzliche die Infektionsgefahr verringert werden kann, zum Beispiel durch eine gute Versorgung mit den Vitaminen C und D sowie einem regelmäßigen Gurgeln mit Mundwasser. Die Ärztin, die auch im Corona-Krisenstab der Stadt den Oberbürgermeister berät, lobte auch das Engagement der Stadt und der Bildungseinrichtungen: „Sie sind ein wichtiger Teil der Pandemiebekämpfung.“