Neuer Projektentwickler plant Betreutes Wohnen und Tagespflege in der Hildebrandschen Mühle in Weinheim – Villa und Siloturm bleiben erhalten

Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) – Sie war in den letzten Jahren eher ein Sorgenkind der Weinheimer Stadtentwicklung, fast schon ein „lost place“ am Ortsausgang in Richtung Birkenau. Aber jetzt kommt Bewegung in die Entwicklung der Hildebrandschen Mühle an der Weschnitz, die man schon von Weitem an ihrem auffälligen Siloturm erkennt – neuer Schwung, wie es aus dem Rathaus heißt. Ein neuer Projektentwickler, der vom bisherigen Eigentümer eingesetzt wurde, hat schon konkrete Pläne mit dem Areal und arbeite konstruktiv mit der Stadt und den Denkmalschutzbehörden zusammen, wie jetzt das Amt für Stadtentwicklung betont.

Die Pläne sollen schon am 12. Oktober und am 19. Oktober 2022 in jeweils öffentlicher Sitzung den politischen Gremien der Stadt vorgestellt werden. Vorgesehen ist, dass sowohl die alte Villa und der Siloturm als Denkmale erhalten bleiben. Die herrschaftliche alte Villa wird in die Nutzung einbezogen. Für den ebenfalls denkmalgeschützten markanten Siloturm konnte zwar bisher keine adäquate Nutzung gefunden werden, er soll aber als Baudenkmal erhalten werden.

Das neue Konzept sieht ein Betreutes Wohnen sowie eine Tagespflege und Pflegewohngemeinschaften in drei Neubauten sowie der Villa vor. Mit entsprechenden Betreibern für diese Nutzung befindet sich der Entwickler bereits in vertieften Gesprächen, das Interesse der Betreiber an diesem Projekt sei groß. Maßgeblich für die Umsetzung dieser Nutzung und somit auch für das Betreiberinteresse ist, dass durch ein drittes neues Wohngebäude auf dem kürzlich vom Vorhabenträger erworbenen östlich angrenzenden Grundstück eine ausreichende Geschossfläche für eine solche pflegeorientierte Nutzung ermöglicht werden kann, beurteilen Weinheims Stadtplanungsexperten.

Die beiden anderen vorgesehenen Neubauten haben eine ähnliche Kubatur und Lage wie die vom vorherigen Eigentümer geplanten und genehmigten Wohngebäude zwischen dem Siloturm und dem angrenzenden Metallbaubetrieb. Dazu habe bereits zu beiden Denkmalen eine enge Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden stattgefunden.

Die Zufahrt soll über eine Brücke über die Weschnitz direkt an die Birkenauer Talstraße erfolgen.

„Wir sind sehr froh, dass es nach all den Jahren nun endlich wieder eine echte Perspektive für das Grundstück der Hildebrandschen Mühle gibt. Dass das Konzept eine adäquate Nutzung vorsieht und die Denkmalschutzanforderungen einhält, ist hierbei besonders hervorzuheben“, so Oberbürgermeister Manuel Just zu den vorliegenden Plänen.

Die neue zielorientierte Phase der Entwicklung hatte sich bereits im Dezember 2021 angekündigt, als durch den Einsatz von Industriekletterern und einem Helikopter Pflegearbeiten am Siloturm in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege vorgenommen wurden. Nach der Vorstellung in den Gremien soll im ersten Schritt ein Aufstellungsbeschluss für das erforderliche Bebauungsplanverfahren gefasst werden.

 

Perspektive und der Lageplan (Stand September 2022: Copyright: Prasch-Buken-Partner Architekten aus Hamburg).