Weinheims OB Manuel Just würdigte Susa Wagner für ihren Einsatz in der Corona-Pandemie – 25 000 Euro Spenden für Schulen

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Weinheim (Stadt Weinheim)Erst war es ihr ein bisschen unangenehm, so mit Presse und der ganzen Förmlichkeit. Susa Wagner steht nicht so gerne im Mittelpunkt; sie hilft lieber. Außerdem: „Sich zu engagieren, ist doch selbstverständlich“, findet die Physiotherapeutin, „es ist eine Bürgerpflicht“. Aber dann „sprudelte“ es doch aus ihr heraus. „Wundervolle Menschen“ habe sie in den zurückliegenden Monaten kennengelernt. Und sie sei selbst begeistert von der großen Hilfsbereitschaft der Eltern an Weinheimer Schulen. Und überhaupt: Die Lehrer. Sie seien in ihren Augen ganz besondere Helden der Corona-Zeit. Von heute auf morgen habe sich ihr Job völlig verändert. Aber sie hätten wirklich das Beste aus der Situation gemacht. Deshalb nehme sie das Dankeschön nun stellvertretend für ihr ganzes Team an. Um sie selbst gehe es ja gar nicht.

Ging es aber doch am Donnerstag im Großen Sitzungssaal des Weinheimer Rathauses. „Fast schon peinlich“, erklärte Oberbürgermeister Manuel Just mit einem Augenzwinkern, sei ein Blumenstrauß mit einem unauffälligen Geschenkgutschein“. Aber dieses „beeindruckende Engagement“ sei ohnehin nur symbolisch zu honorieren. „Es ist uns ein Bedürfnis“, so der OB, „Danke zu sagen und unsere besondere Wertschätzung auszudrücken“. Carmen Harmand, Bildungsamtsleiterin im Weinheimer Rathaus, und Katja Hoger, Geschäftsführende Schulleiterin, schlossen sich den Worten des Rathauschefs an.

Susa Wagner, Mit-Inhaberin von „Physiomed“ im Hector-Sport-Center der TSG Weinheim, hat der Stadt und den Schulen ganz enorm durch die Krise geholfen. Zunächst als betroffene Mutter mit einem Kind in der Waldschule, begann sie im Frühjahr morgens bei den Corona-Tests zu helfen. Andere Mütter und Väter schlossen sich an, andere Schulen nahmen sich daran ein Beispiel. So konnte Susa Wagner innerhalb weniger Wochen ein ehrenamtliches Netzwerk von Eltern aufbauen, die an Weinheimer Schulen Corona-Tests vornehmen. Bis heute. Es sind mehr als 130 Personen, die auf ihr Kommando hören, wenn sie gebraucht werden. „Es ist faszinierend, wie so etwas in Weinheim funktioniert“, schwärmte die Initiatorin. Andere Kommunen wollten das Modell übernehmen, schafften es aber nicht.

Aber Susa Wagner engagierte sich noch mehr. Mit ihrer Praxis am Hector-Sport-Center baute sie ein großes Testzentrum auf. Und sie versprach schon am Anfang: Pro Test sollte ein Euro für ein Kinderprojekt gespendet werden. „Weil wir doch den Kindern etwas zurückgeben müssen von dem, was die Pandemie ihnen genommen hat“, erklärte sie. 25 000 Euro kamen alleine den Schulen zugute, weitere Kinder- und Jugendorganisationen profitierten. Außerdem organisierte sie noch eine große Maskenspender der Firma Sigamed, ebenfalls im Wert von 35 000 Euro.

Und Susa Wagner denkt immer weiter. Im nächsten Mai plant sie eine Danke-Veranstaltung für die Weinheimer Lehrerinnen und Lehrer. „Es wäre schön, wenn wir dabei die Unterstützung der Stadt haben könnten“, erklärte sie. „Das sichere ich Ihnen heute schon zu“, antwortete der OB.