Auf die Türme und die Burg  – Installationen auf dem alten Friedhof

Foto: Stadt Weinheim
Foto: Stadt Weinheim

Weinheim (Stadt Weinheim) – Mit diesem Pfund kann Weinheim wahrlich wuchern: Historische Gebäude, geschichtsträchtige Orte, Denkmäler, die gleichsam touristische Attraktionen sind. Deshalb ist die Stadt mit den zwei Burgen stets in ihrem Element, wenn sie sich einmal im Jahr selbstverständlich am „Tag des offenen Denkmals“ beteiligt. Diesmal ist es am Sonntag, 9. September, wieder soweit – da ist in Weinheim ohnehin Weinheimer Herbst mit verkaufsoffenem Sonntag und viel los in der Stadt.

Sechs Denkmäler werden diesmal geöffnet sein und mit Führungen ausgestattet werden Drei davon sind ganz zentral in der Stadt: Jede halbe Stunde ab 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr werden Besteigungen des 37 Meter hohen Rathaus-Turme angeboten, mit einem beeindruckenden Rundumblick über die Dächer der Stadt.  Im Schlosshof ist auch ein zentraler Info-Point aufgebaut. Der Turm des Rathauses ist übrigens ein eher neuer Bauteil des einst kurfürstlichen Schlosses, angebaut in der Zeit des Freiherr Christian von Berckheim.

In Sichtweite zum Schloss befindet sich der Rote Turm, der vermutlich im 15. Jahrhundert erbaut worden ist. 1504 wurde er erstmals urkundlich erwähnt. Seit einigen Jahren wird der alte Wehr- und Gefängnisturm von einem ehrenamtlichen Unterstützerkreis saniert und betreut. Auch ein Buch über die Geschichten des Turms ist erschienen.

Experten dieser Gruppe bieten ebenfalls ab 13.30 Uhr halbstündlich Führungen an. Zentral gelegen ist natürlich auch das alte Rathaus am Marktplatz, das im 16. Jahrhundert – etwa wie das Schloss – zunächst als Kaufhaus mit offener Halle errichtet worden ist. Von 1752 bis 1926 wurde es als Rathaus genutzt. Im Jahr 2000 wurde der Saal im ersten Stock im Barockstil restauriert; er ist inzwischen Weinheims gute Stube für Empfänge und Veranstaltungen. Führungen am Denkmalstag bietet die Silvia Wagner, Kunsthistorikerin und Mitarbeiterin im Weinheimer Stadtarchiv um 13.30 Uhr, 15 Uhr und 16.30 Uhr an.

Auch die Ulnersche Kapelle am Marktplatz öffnet am Denkmalstag die Tore. Das historische Sakralgebäude, das vor wenigen Jahren aufwändig saniert wurde und seither als Veranstaltungs- und Kulturstätte dient, ist ein Kleinod in der Weinheimer Altstadt. Weinheims Stadtführer Franz Piva, ein Kenner der Weinheim-Geschichte und unterhaltsamer Erzähler,  bietet zwei Führungen  durch die Kapelle an: Um 15.30 Uhr und um 16.30 Uhr.

Der Alte Friedhof St. Peter an der Peterskirche (an der Weschnitz, Weinheims ältestem Stadtviertel) ist seit ein paar Jahren und durch den Einsatz der Bürgerstiftung Weinheim in den Fokus gerückt – als sakrale Parkanlage mit besonderem Charme. Der alte Friedhof beherbergt alte Grabstätten prominenter Weinheimer Bürger, der älteste Grabstein datiert auf das Jahr 1159. Der Heimatforscher und Buchautor Dr. Alexander Boguslwaski führt am 9. September zweimal zu den Sehenswürdigkeiten des Friedhofs: Um 14 Uhr und 16 Uhr; die Anlage selbst kann jederzeit besucht werden. Zu sehen sind an diesem Tag außerdem Skulpturen und Installationen von Künstlern aus dem Rhein-Neckar-Kreis zu sehen, außerdem eine Klangskulptur , die der Weinheimer Künstler Horst Busse mit Weinheimer Schülern entworfen hat.

An der Stadthalle steht die Villa Hübsch, die dieses Jahr ebenfalls zum Denkmalstag öffnet: Es ist ein altes Wohnhaus der ehemaligen Posthalterei, die 1840 nach den Plänen des bekannten Karlsruher Architekten Heinrich Hübsch gebaut worden ist. Seit den Jahren 2014 ist die Villa sorgfältig und geschmackvoll restauriert und wird nun von der Firma Atalanta GmbH als Bürogebäude genutzt; eine wohl perfekte Symbiose von historisch und modern. Mitarbeiter der Firma bieten ab 13.30 Uhr jede Stunde eine Führung an.

Und auch die Wachenburg bietet an diesem Sonntag Führungen an, um 11 Uhr, 12.30 Uhr, 14 Uhr und 15.30 Uhr. Die Burg wurde in den Jahren von 1907 bis 1913 zunächst für den Weinheimer Seniorenconvent WSC als Ehrenmal für die Gefallenen der Kriege von 1870/71 und 1914-18 errichtet. Die täglich zugängliche Burg befindet sich bis heute im Besitz des WSC.