Weinheimer Gemeinderat gibt der Stadtverwaltung Rückendeckung für Investitionen in Neubauten und Sanierungen

Weinheim (Stadt Weinheim) –  Bei Kindern muss man in die Zukunft denken: Der Weinheimer Gemeinderat hat sich am Mittwochabend für ein großes Investitionspaket ausgesprochen, um mittel- und langfristig genügend Betreuungsplätze für KiTa- und Krippenkinder zur Verfügung zu stellen. Grundsätzlich geht es um die Erfüllung einer Bedarfsplanung, wie Oberbürgermeister Manuel Just betonte. „Wir haben eine realisierbare Idee“, erklärte er. Der Gemeinderat folgte einer Empfehlung des Kinder- und Jugendbeirates. Das gesamte Paket hat einen Umfang von rund 30 Millionen Euro.

Hintergrund: Ein Fachbüro hat prognostiziert, dass die Anzahl der null- bis dreijährigen Kinder bis zum Kindergartenjahr 2029/2030 auf 1239 Sprösslinge steigt (Anfang 2023 waren es 1161). Kindergartenkinder über drei Jahre wird es 2023/2024 insgesamt 1678 geben (2029/2030: 1728). Bis 2040 soll die Gesamtzahl wieder auf 1491 sinken (Null- bis Dreijährige: 1065). OB Just wies jedoch darauf hin, dass die Prognose zwei gewichtige Faktoren nicht berücksichtigt. Da ist der Zuzug von geflüchteten Kindern auf der einen Seite. Und eine denkbare Abnahme der Geburtenrate bei anhaltender Rezession. Dennoch ergäbe sich ein Defizit von fünf Gruppen (100 Plätze) bis 2030/2031 bei den Kindergartenkindern über drei Jahre. Bei den Krippenkindern unter drei Jahren würden bis dahin 110 Plätze beziehungsweise elf Gruppen à zehn Kinder fehlen. Dies unter der Voraussetzung, dass 49 Prozent der Eltern einen Krippenplatz für ihren Nachwuchs in Anspruch nehmen.

Die Planung im Detail: Insgesamt neun Einrichtungen sollen bei Bedarf neu-, umgebaut oder erweitert werden. Die  Kita Kuhweid soll 2026/2027 in einen Neubau in der Kurt-Schumacher-Straße ziehen und über fünf Kindergarten- und eine Krippengruppe verfügen (neun Millionen Euro). Die Kita „Am Markusturm“ wird bereits 2025/2026 ihren Betrieb in dem beschlossenen Neubau aufnehmen (drei Kindergarten- und eine Krippengruppe) – mit 4,4 Millionen Euro kommunalem Zuschuss. Das Rathaus schlägt außerdem vor, den Kindergarten Waid auf dem jetzigen Gelände neu zu errichten (zwei Kindergarten- und eine Krippengruppe). Auch der Kindergarten St. Marien soll am bestehenden Standort neu gebaut werden (sechs Gruppen) – 8,1 Millionen. Im Neubaugebiet Allmendäcker soll  ebenfalls bis 2029/30 eine Kita entstehen (drei Gruppen für Kinder über drei Jahre) – 4,5 Millionen. Die Bach-Kita der AWO soll noch mindestens für zehn Jahre betrieben werden (fünf Kita-Gruppen). Darüber hinaus ist die Zukunft ungewiss. Als Ersatz könnte dann eine neue Kita in den Baugebieten Albert-Schweitzer- oder Johann-Sebastian-Bach-Schule entstehen. Desweiteren soll das „Kindernest“ bis 2030/2031 weiterbetrieben werden (drei Gruppen für Kinder über drei Jahre, drei Gruppen für Kinder unter drei Jahren). Danach wäre eine Schließung denkbar. Eine Erweiterung der Sport-KiTa „Purzel“ ist vorstellbar. Für das Kinderhaus Rasselbande in Rippenweier schlägt das Rathaus einen Anbau vor. Dort herrschen beengte Platzverhältnisse. Jedoch ist eine Fertigstellung der Maßnahme erst für das Kindergartenjahr 2029/2030 vorgesehen.