Gelungenes gemeinsames Trainingsprojekt zwischen dem SRC Viernheim und dem MERC Mannheim .
Foto: SRC

Viernheim (SRC) – Die Idee existierte seit geraumer Zeit: Warum nicht einmal ein gemeinsames Training von zwei Vereinen organisieren, die zwar ganz verschiedenen Sportarten nachgehen, welche dennoch auch viele Gemeinsamkeiten verbinden? In diesem Fall: Ringen und Eishockey.

 

Entstanden war die Idee in den Köpfen von SRC-Chef Peter Neuß und Holger Schmidt, Vorstand des Vereins MERC Eishockey Mannheim. Der MERC (gegründet 1938) gilt als Mutterverein, aus dem die Profis, die heutigen Adler Mannheim, seinerzeit ausgegliedert und in eine eigene Spielbetriebs GmbH überführt worden waren. Heute kümmert sich der Verein um die Eishockey-Jugend, und bildet mit den Teams U11, U13, U15, U17 und U20 den Unterbau für Jungadler und Adler.

 

Am Dienstag war es so weit: SRC-Sportchef Sascha Niebler hatte akribisch einen Trainingsplan ausgearbeitet und sich SRC-Talent Nils Gerber zur Unterstützung an seine Seite geholt. Nun wartete das kleine Grüppchen samt Vorstand in der Waldsporthalle auf die Gäste, Spieler des MERC U20-Teams.

 

Zunächst erschien der Trainer, der den Anwesenden gleich eröffnete, dass wohl auch nur ein kleineres Grüppchen MERC’ler erscheinen würde, denn in dem „schwierigen Alter“ sei manches nicht immer so ganz einfach.

 

An dem erwähnten Trainer kommen wird nicht vorbei, ohne kurz näher auf ihn einzugehen, denn dieser war kein Geringerer als Adler-Legende Tomas Martinec – einer, der 2007 mit den Mannheimern nicht nur Deutscher Eishockey-Meister wurde, sondern im gleichen Jahr darüber hinaus auch noch Deutscher Pokalsieger.

 

Nach einer kurzen Begrüßung durch Peter Neuß stellte Sascha Niebler den Ringkampfsport in vereinfachten Regeln sowie seinen Verein, den SRC Viernheim, vor. Dann ging er detailliert auf das vorgesehene Trainingsprogramm ein, für welches er knapp zwei Stunden vorgesehen hatte.

Die erste Einheit „Erwärmung“ war mit ca. 15 Min veranschlagt und bestand u.a. aus Läufen, Sprüngen, Armkreisen, Anfersen, Kniehebelauf, div. Rollen und Flugrollen, div. Arten von Handständen (mit und ohne Überschlag) und Vielem mehr und endete mit speziellen Übungen zur Nackenerwärmung.

 

Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt zeigte sich Tomas Martinec deutlich beeindruckt von Sascha Nieblers Aufwärmpraktiken. Den „Jungs“ hingegen konnte man anmerken, dass sie durchaus – zumindest teilweise – an ihre Grenzen stießen. Trinkpause.

 

Weiter ging es mit dem zweiten Teil, „Partnerübungen“. Niebler erläuterte den Trainingsblock kurz und führte alle Trainingsschritte gemeinsam mit Nils Gerber vor. Mächtig interessiert verfolgten die jungen Eishockey-Spieler zunächst deren Ausführung, um sodann mit viel Engagement zeigen zu wollen, was in ihnen steckt. Dieser Teil beinhaltete u.a. Übungen wie Schubkarre, Achselwurf, Abschleppen, Brückenüberschlag, Hochzeitstragegriff, Eindrehen/Ausdrehen, Einsteigen/Aussteigen und Vieles mehr.

 

Dabei schonte Sascha Niebler weder sich, noch seine Trainingsgäste. Nebenbei stellte er seine eigene körperliche Fitness eindrucksvoll unter Beweis. Trinkpause – und die war nun auch bitter nötig.

 

Erneut bescheinigte MERC-Trainer Tomas Martinec dem SRC-Sportchef ein Training „allererster Güte“.

 

Im dritten Part „Kampfübungen“ näherte man sich dem fachspezifischen Programmteil: Schieben/Ziehen, Oberschenkel/Schuh abschlagen, Vierfüßler/Hintermann, Zwiegriff, Innenbein sowie Drehübungen (Bauchlage/Rückenlage/Durchdrehen).

 

Trinkpause. Sascha Niebler erklärte in der Zeit, wie er sich den letzten Teil „Entlastung“ (sechs Minuten) vorstelle. Gesagt, getan! Somit wäre die Trainingseinheit – eigentlich – an ihrem Ende angekommen. Doch da hatte man die Rechnung ohne die MERC’ler und ihren Trainer gemacht. Obwohl die „Jungs“ teilweise sichtlich an ihrer konditionellen Obergrenze angelangt waren, waren sich die Gäste über Eines einig: „Jetzt wollen wir mal in echt gegeneinander ringen“!

 

Man sortierte sich gewichtsabhängig durch und somit konnte es losgehen. Das Punktesystem hatte Niebler inzwischen erklärt und erstaunlich spannend verliefen die Kämpfe tatsächlich. Bleibt noch zu erwähnen, dass der Gesamtsieger gegen (den deutlich leichteren) Nils Geber antreten sollte, und er dabei eine durchaus gute Figur abgab, auch wenn Gerber den Kampf letztendlich gewann.

 

Alles in allem ein gelungenes Treffen und eine hervorragende Idee, die beiden Sportarten einmal auf diese Weise zusammenzuführen. Martinec ließ sich von Niebler dessen Trainingsplan aushändigen und man plauderte noch ein Weilchen. Dabei gab es auch das ein- oder andere Abwerbungsgespräch – doch das natürlich nur aus Spaß. Einladungen wurden ausgesprochen, und möglichweise werden die Mannheimer einmal bei einem Heimkampf in der kommenden Bundesligarunde erneut in der Waldsporthalle vorbeischauen. Zunächst wartet der SRC nun auf die Gegeneinladung zu einer Trainingseinheit beim MERC. Denn genau so war es angedacht…