Corona-Krise dank seines guten Netzwerkes mit Schutzartikeln ein zweites Standbein schaffen – und ist damit vor allem für Jürgen Hoock vom Forum der Senioren (rechts oben) eine große Hilfe. Auch Bürgermeister Matthias Baaß ist froh, einen zuverlässigen Lieferanten gefunden zu haben.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Versorgungsbedarf an medizinischer Ausstattung, insbesondere an Atemschutzmasken und Schutzkleidung. Auch im Forum der Senioren sind die Vorräte, die normalerweise wie selbstverständlich verfügbar sind, mit Beginn der Pandemie relativ schnell auf ein Minimum geschrumpft. Doch woher bekommen, wenn die Ware aufgrund der hohen Nachfrage bei den seit Jahren bewährten Lieferfirmen nicht oder nur begrenzt erhältlich ist? Ausgerechnet ein Unternehmen, dass sich seit vielen Jahren in Viernheim auf die Ausrüstung von Sportlern spezialisiert hat, konnte in der Not Abhilfe schaffen. Peter Brandmüller und sein Team vom Triathlon- & Laufshop versorgte neben anderen Unternehmen und Einrichtungen auch das Forum der Senioren mit den begehrten Schutzartikeln wie Mund-Nasen-Bedeckungen, FFP2-Masken sowie Schutzkitteln- und anzügen.

Der Sportshop von Peter Brandmüller ist vielen Sportbegeisterten der Lauf-, Rad- und Triathlonszene der Region bekannt. Aber auch die Sparte Arbeitsschutz und Berufskleidung wird seit einigen Jahren kontinuierlich ausgebaut. „Kurz vor dem ersten Lockdown in 2020 dachte ich mir, dass könnte ein langer Weg werden“, berichtet Peter Brandmüller von seiner Idee, aus der im Nachhinein für ihn ein zusätzliches „Standbein“ gewachsen war. Da er schon mehrere Jahre Firmen mit Arbeitskleidung beliefert und der Stick und Druck direkt im eigenen Haus vorgenommen wird, lag für ihn die Versorgung von Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen, Kommunen und Krankenhäusern mit Schutzausrüstung nahe. „Nachdem ich mich in die Materie eingelesen und einen sicheren Lieferweg aufgebaut hatte, bin ich dann auf die Unternehmen zugegangen.“ Trotz großer Herausforderung sei der Ansporn bei sich und seinem Team groß gewesen und innerhalb von drei Wochen konnten die ersten Lieferungen erfolgen. „Da ich seit meinem Neustart in 2011 gute Kontakte zu Firmen innerhalb Europa und Asien pflege, kam ich relativ schnell an zertifizierte Ware, da hat sich das seit Jahren aufgebaute Netzwerk jetzt in der Krise ausgezahlt“, so Brandmüller.

Die Erleichterung beim Leiter des Forum der Senioren war entsprechend groß, als die erste zugesagte Lieferung eintraf, denn auch in der Viernheimer Pflegeeinrichtung hat die Einhaltung der Hygienevorschriften und der Schutz der Gesundheit der Bewohner und der dort eingesetzten Mitarbeitenden seit der Pandemie oberste Priorität. „Es gibt lokal keinen anderen Geschäftsinhaber, der uns seit Krisenbeginn mit Schutzkleidung versorgt hat, während bisherige Lieferanten uns lange Zeit immer wieder vertrösten mussten“, beschreibt Jürgen Hoock die Lage. „Wenn Peter Brandmüller gesagt hat, er liefert, dann hat er auch geliefert“, weshalb er im Laufe der Pandemie für die Pflegeeinrichtung systemrelevant geworden sei, so Hoock. „Wer aktuell in der Gesundheitsbranche arbeitet, weiß um die Bedeutung einer solchen Unterstützung, denn lange Zeit waren solche Schutzausrüstungen zum raren Gut geworden.“ Ein besonderer Dank gelte daher auch den vielen anderen Akteuren, so der Betriebsleiter, die das Forum der Senioren in den zurückliegenden Monaten unterstützt haben, „wie zum Beispiel die großzügige Spende an Desinfektionsmitteln durch die Lorscher Firma Prisman GmbH oder die vielen solidarischen Aktionen von Viernheimer Gastronomen und Vereinen.“

Auch der Stadtbetrieb sowie die Stadtverwaltung haben von dem Angebot Brandmüllers Gebrauch gemacht und wurden bereits mehrfach mit bedruckten Mund-Nasen-Bedeckungen und zuletzt mit einer ausreichenden Anzahl an FFP2-Masken für die Mitarbeitenden, Kindertagesstätten und die bevorstehende Wahl im März ausgestattet, wie Bürgermeister Matthias Baaß berichtet. „Es werden horrende Preise verlangt, Lieferzusagen nicht eingehalten oder gefälschte Ware angeboten. Da sind wir umso dankbarer, wenn wir einen vertrauenswürdigen Partner gefunden haben, über den wir zuverlässig an Schutzausrüstung kommen, die auch zertifiziert ist“, so das Stadtoberhaupt.

Auch wenn Peter Brandmüller sehr dankbar für das ihm entgegengebrachte Vertrauen ist und sich freue, seiner Stadt helfen zu können, „mein Herz wird immer dem Triathlon gehören und ich hoffe, dass es im stationären Geschäft in der Hügelstraße bald wieder weiter gehen kann. Mit Face-to-Face Beratung und einem Gesicht, das man wieder anlächeln kann.“