Viernheim (TK) – Rund 280 Vorschläge für eine moderne und zukunftsweise Stadtpolitik sind im Rahmen der Bürgerbeteiligung „Viernheim. Kann. Mehr.“  bei den Viernheimer Christdemokraten eingegangen. „Einige gute Vorschläge lassen sich schnell und unbürokratisch umsetzen“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Jörg Scheidel, „bei diesen Ideen bringen wir die Umsetzung nun direkt auf den Weg.“

Für diesen Zweck hat die CDU Viernheim Ergänzungen am Klimaschutzkonzept der Stadt beantragt. Der Antrag spricht von sechs Verbesserungsideen, die allesamt von Viernheimerinnen und Viernheimern im Zuge der bislang umfassendsten Bürgerbeteiligung der Stadtgeschichte eingereicht wurden:

  • Klimaschutzmaßnahmen anhand der UN-Nachhaltigkeitsziele messbar machen

Es gibt bereits heute einige Gemeinden, die ihre stadtpolitischen Aktivitäten an den Nachhaltigkeitszielen der UN ausrichten und messen. Aber nicht nur dort, auch immer mehr Unternehmen bewerten ihre Strategien anhand der 17 international anerkannten Kriterien, die soziale, wirtschaftliche und ökologische Messgrößen enthalten. Die zahlreichen Maßnahmen im Viernheimer Klimaschutzkonzept ebenfalls daran zu messen, ist nach Ansicht der Christdemokraten ein guter erster Schritt, weshalb die entsprechende Bürger-Idee (Stadtpolitik #25) gerne direkt aufgegriffen wird.

  • Mehr Elektroautos im Carsharing-Angebot

Die Machbarkeit eines auf E- Antrieb basierenden Car- Sharing- Angebots wird in Viernheim geprüft und dessen Einführung angestrebt (Verkehrspolitik #46). Außerdem soll geprüft werden inwiefern das Car-Sharing -System insgesamt flexibler gestaltet werden kann, indem beispielsweise die Abschaffung der Parkplatzbindung auf den Prüfstand kommt.

  • Öffentlich zugängliche Bücherschränke

Ein Projekt des Konzeptes unter dem Namen „Leihen, Tauschen, Teilen“ soll das Wegwerfen noch brauchbarer Gegenstände reduzieren und dadurch Ressourcen schonen. Hier soll nach Ansicht der CDU auch die Einführung öffentlich zugänglicher Bücherschränke in die Überlegungen aufgenommen werden (Soziales #60).

  • „Urban Gardening“ zum Mitmachen

Urbaner Gartenbau bezeichnet die meist kleinräumige, gärtnerische Nutzung brachliegender städtischer Flächen. Einer eingereichten Bürger-Idee (Soziales #59) folgend, soll das Klimaschutzkonzept sicherstellen, dass sich interessierte Bürgerinnen und Bürger daran beteiligen können.

  • Etablierung eines städtischen Nachhaltigkeitspreises

Als weitere Maßnahme soll ein Nachhaltigkeitspreis etabliert werden, der an Vereine, Institutionen, Unternehmen oder engagierte Bürgerinnen und Bürger vergeben wird (Stadtpolitik #17). Das aktuelle Konzept erwähnt lediglich die Möglichkeit sogenannter Klimaschutzpreise, die allerdings nicht als Maßnahme genauer konkretisiert sind.

  • Trendsportart „Plocking“ bekannter machen

Die Stadtverwaltung soll aufzeigen, wie Bürgerinnen und Bürgern das sogenannte „Plocking“ nähergebracht und sie bei Interesse bei der Ausübung unterstützt werden können (Soziales #67). Die skandinavische Trendsportart, die auch in Deutschland zusehends an Bekanntheit gewinnt, verbindet sportliche Betätigung mit Umweltschutz, indem beim Joggen oder Spazierengehen Müll in Wald und Flur eingesammelt wird.

Die Stadtverordnetenversammlung wird voraussichtlich im Rahmen ihrer nächsten Versammlung am 20. März über den CDU-Antrag abstimmen. „Wir werben bei den anderen Parteien um Unterstützung für diese Ideen, die direkt aus der Bürgerschaft stammen“, so Scheidel weiter. Die Christdemokraten haben die Erarbeitung des im letzten Jahr beschlossen Klimaschutzkonzeptes unterstützt und der Stadtverwaltung auch zwei Personalstellen zur Verfügung gestellt. Die beiden neuen Mitarbeiter, sollen das umfassende Konzept in die Tat umsetzen. „Die Politik hat der Stadtverwaltung also genügend Ressourcen zur Verfügung gestellt, um die Bürger-Vorschläge im Sinne der Ideengeber schnellstmöglich umzusetzen“, so Scheidel abschließend.