Begegnungen in Mława und Viernheim anlässlich des 80. Jahrestages „Ausbruch Zweiter Weltkrieg“

v.l.n.r. Stephan Schneider, Rudolf Haas,
Bürgermeister Matthias Baaß, Stadtverordnetenvorsteher Norbert Schübeler sowie Erster Stadtrat Bastian Kempf freuen sich, dass an dieser Wand im Magistratszimmer bald eine neue Partnerschaftsurkunde hinzukommen wird.
Foto: Stadt Viernheim

Viernheim (Stadt Viernheim) – Fast auf den Tag genau vor 80 Jahren – am 1. September 1939 – brach der zweite Weltkrieg aus und somit begann das leidvolle Kapitel in der Geschichte Europas zwischen Polen und Deutschland.
„Anlässlich des besonderen Jahrestages soll mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde zwischen Mława und Viernheim dem geschichtlich bedeutsamen Ereignis gedacht werden“, so Bürgermeister Matthias Baaß, der gemeinsam mit dem 1. Stadtrat Bastian Kempf, dem Stadtverordnetenvorsteher Norbert Schübeler sowie Stephan Schneider und Rudolf Haas (beide Kultur- und Sportamt) im Rahmen einer Pressekonferenz zu den bevorstehenden Partnerschaftsfeierlichkeiten vom 30.08. – 01.09.2019 in Viernheim informierte.

Mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde möchten sich Mława und Viernheim gemeinsam für die Bewahrung des Friedens, die Förderung der Völkerverständigung und Versöhnung beider Länder in einem vereinten Europa einsetzen. Durch die Begegnungen miteinander soll zukünftig eine feste Grundlage für Verständnis, Respekt und Freundschaft zwischen den Bürgerinnen und Bürgern beider Städte geschaffen werden.
„Die Wahl des historischen Datums für die Unterzeichnung hat eine immense Bedeutung und würdigt somit die bevorstehenden Feierlichkeiten“, ergänzt Erster Stadtrat Bastian Kempf.

„Schlacht von Mława und Unterzeichnung eines Friedensmanifests“
Aus aktuellem Anlass reisen daher Bürgermeister Baaß, Stadtverordnetenvorsteher Norbert Schübeler sowie Amtsleiter Stephan Schneider just vom 22. – 24. August 2019 nach Mława, da man auch dort dem geschichtlichen Ereignis gedenken möchte. Zwischen dem 1. und 3. September 1939 war Mława eine der ersten Städte, die im Rahmen des Polenfeldzuges von der deutschen Wehrmacht angegriffen wurde. Daher findet in Mława immer um den 23. August die Gedenkveranstaltung „Schlacht von Mława“ statt.
„Die Feierlichkeiten zu dem Gedenktag sind in Mława von hoher Bedeutung und ich freue mich sehr, dass die Stadt Viernheim gerade in diesem Jahr daran teilnehmen kann“, erklärt Bürgermeister Baaß. Auch dem Stadtverordnetenvorsteher Norbert Schübeler ist der Besuch der polnischen Freunde „eine Herzensangelegenheit“. So konnte auch er sich schon bei zwei vorangegangenen Besuchen in der polnischen Stadt von deren außerordentlichen Gastfreundschaft und Herzlichkeit überzeugen. „In Mława existiert ein hohes Geschichtsbewusstsein, dies war bei den Feierlichkeiten zum 100. Unabhängigkeitstag Polens im November 2018 in Mława überall zu spüren und zu sehen“, so Schübeler.
Bürgermeister Sławomir Kowalewski betonte bereits bei unterschiedlicher Gelegenheit die Bedeutung des Friedens für alle Völker. Sein Traum, ein Manifest des Friedens in einer geschichtsträchtigen Stadt wie Mława durch alle mit Mława städtepartnerschaftlich und freundschaftlich verbundenen Städten zu unterzeichnen, wird sich an diesem Wochenende erfüllen. Bei der Unterzeichnung werden neben der Stadt Viernheim auch Vertreter der Städte Raseiniai (Litauen), Kriva Palanka (Nordmazedonien), Moscufo (Italien) und Năsăud (Rumänien) anwesend sein und sich für die Wahrung des Friedens stark machen.
Partnerschaftsfeier vom 30.08. – 01.09. in Viernheim Bürgermeister Baaß zeigt sich sehr froh darüber, dass die städtischen Gemeinderäte von Mława und Viernheim den Abschluss der Städtepartnerschaft im Vorfeld einstimmig beschlossen haben. „Das einstimmige Handeln setzt ein eindeutiges Zeichen, dass die Verbindung beider Städte dauerhaft gewollt ist“, so Baaß.

Eine Städtepartnerschaft kommt jedoch nicht nur durch den Abschluss mit Offiziellen zustande, sondern lebt vom Engagement und den Aktivitäten der Bürgerinnen und Bürger. „Damit die neue Verbindung mit Mława zukünftig mit Leben gefüllt werden kann ist es wichtig, die Städtepartnerschaft in die Bevölkerung hineinzutragen und die Bürgerschaft einzubinden“, so Bürgermeister Baaß. „Dies ist uns auch in der Vergangenheit immer ganz gut gelungen“.
Zu den bevorstehenden Partnerschaftsfeierlichkeiten wird am Freitag, dem 30. August eine 20-köpfige Delegation aus Mława mit dem Bus anreisen. Die Delegation besteht neben dem Bürgermeister Sławomir Kowalewski hauptsächlich aus Mitgliedern des Stadtrates sowie einigen Vertretern aus den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit, Kultur, Bildung, Wirtschaft, Vereinswesen und Berufsschule.
Gleich zu Beginn besucht die Delegation um 17:00 Uhr die Ausstellungseröffnung „Ravensbrück 1939-45: Christliche Frauen im KZ“ in der Apostelkirche, die vom Katholischen Deutschen Frauenbund organisiert wurde und Bürgermeister Baaß eröffnen wird.
Anschließend wird die polnische Delegation an einem Ehrungsabend der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Viernheim im Rathaus teilnehmen, um hier erste Kontakte zu einem Verein knüpfen zu können.

Am Samstag um 10:00 Uhr haben die Viernheimer Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, beim Winzer-Frühstück auf dem Wochenmarkt die polnischen Freunde während eines lockeren Beisammenseins kennenzulernen. „Wir hoffen, dass wir viele Menschen in Viernheim erreichen, die zu dem Land Polen eine Verbindung jedweder Art haben“, so Stephan Schneider vom Kultur- und Sportamt. Daher wurden von Seiten der Stadt knapp 500 Bürgerinnen und Bürger Viernheims mit „polnischen Wurzeln“ schriftlich auf dieses Event aufmerksam gemacht. Speziell für das Winzer-Frühstück reist die polnische Musik- und Folkloregruppe „Jawor“ aus Frankfurt an und wird den Vormittag mit Musik, Tanz und kulinarischen Spezialitäten aus Polen bereichern. Anschließend wird man zur Mittagszeit noch dem Bauernmarkt im Viernheimer Vogelpark einen Besuch abstatten.
Der offizielle Teil beginnt am späteren Nachmittag mit der Einweihung des neuen Partnerschaftsschildes „Mława“ an der Partnerschaftsstele am Kreisel Berliner Ring.
Danach werden vor dem Rathaus um 17:30 Uhr ganz feierlich die Nationalflaggen gehisst und Musik³ wird die Zeremonie mit den jeweiligen Nationalhymnen musikalisch umrahmen. Höhepunkt wird die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde sowie der Partnerschafts-vereinbarung im Ratssaal sein, zu der auch extra ein Überraschungsgast eingeladen wurde. Stephan Schneider verrät nur so viel: „Er ist in Polen wahrscheinlich bekannter als in Viernheim“. Die Feier der Partnerschaftsbeurkundung findet dann im Anschluss im Treff im Bahnhof statt.
Familiensporttag am Sonntag, 01. September mit einem „Spiel ohne Grenzen“ zwischen Mława und Viernheim
Zunächst findet sonntags um 10:15 Uhr in der Kirche St. Michael ein Gottesdienst statt, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind. Die Messe wird der polnische Pater Adam Żak abhalten, der zu dieser Zeit Pfarrer Givens urlaubsbedingt vertreten wird.
Im Anschluss geht es dann zum 10. Familiensporttag, um die neue Freundschaft auch sportlich zu besiegeln. Um ca. 14:40 Uhr werden zwei Teams aus beiden Städten beim „Spiel ohne Grenzen“ gegeneinander antreten. „Mit dem Familiensporttag können wir unseren Gästen gleich eine unserer schönsten Seiten zeigen und da bekanntlich der Sport über Sprachbarrieren hinweg verbindet, werden wir gemeinsam die Städtepartnerschaft sportlich feiern“, so Baaß.
Besonderheit: „Wer an diesem Tag mit rot-weißer Kleidung kommt bzw. in irgendeiner Form die polnischen Nationalfarben repräsentiert und so unsere Gäste aus Polen willkommen heißt, der erhält am Infostand einen Eisgutschein“, so Stephan Schneider.
Der Abschlussabend findet Dank dem Skiclub Viernheim e. V. in deren Vereinsheim, dem Skistadl, statt, ehe die Delegation sich am frühen Montagmorgen auf die Heimreise begeben wird.

Bürgermeister Baaß bedankt sich abschließend bei allen Beteiligten, vor allem beim Kultur- und Sportamt für die Organisation und Durchführung der bevorstehenden Partnerschaftsfeierlichkeiten sowie das rundum gelungene Rahmenprogramm.