Diese Entscheidung ist einfach nur bedauerlich!

Wir sind eine zukunftsorientierte Stadt mit ebensolchen Kommunalpolitikern. Wir denken u.a. rechtzeitig an die vielen noch nicht geborenen Kinder in unserer Stadt.

Kaum nimmt die Errichtung der neuen Kindertagesstätte an der Lorscherstraße Formen an, kommt schon eine weitere KiTa-Planung für die kommenden Jahre auf die Tagesordnung.

Der Umfang der betreuerischen Entwicklung älterer Generation hat hingegen den erforderlichen Stellenwert, unserer Auffassung nach, noch nicht erreicht.

Dabei ist die zunehmende Zahl älterer Menschen in Deutschland ein wichtiger Faktor im demografischen Wandel. Dies stellt unter anderem der Sachverständigenrat zur Beobachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in seinem Jahresgutachten für 2018/19 fest.

Nach dieser Beobachtung zeigen die Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung, dass die Zahl der 65-Jährigen und Älteren seit 1991 von 12 Millionen auf 17,9 Millionen im Jahr 2018 deutlich gestiegen ist. Da jüngere Geburtsjahrgänge zugleich sinkende Personenzahlen aufweisen, stellen die über 65-Jährigen im Zeitverlauf auch einen immer größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung. Er stieg von 15 % im Jahr 1991 auf 22 % im Jahr 2018 und wir sind bereits 2 Jahre weiter.

Also dürfen auch wir in unserer Kommune die, nicht nur in dieser Studie verdeutlichte, Überalterung unserer Gesellschaft nicht übersehen.

Wir haben unser Forum der Senioren, über dessen erfolgreiches Wirken sowohl von der Verwaltungsspitze als auch von der FdS-Leitung gerne berichtet wird. Wir nehmen diese Leistungen mit großer Anerkennung zur Kenntnis.

Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass in den kommenden Jahren erforderliche Renovierungen, Instandsetzungen und materille wie personelle Modernisierungen dieses betagte Haus vor einige große Herausforderungen stellen könnten.

In der jüngsten Vergangenheit wurde von einem Investor, der auch ein Hotel in Viernheim betreibt, eine Möglichkeit in Aussicht gestellt, in Viernheim eine Seniorenresidenz, möglicherweise nach dem bewährten Modell eines „Haus Pamina“, in der Walter-Gropius-Allee/Alter Weinheimer Weg  zu errichten.

Leider wurde auf eine derartige Bereicherung unserer musterhaften städtischen Angebotspalette mit allerlei dramatischen Argumenten reflektiert und stattdessen eine Satzungsänderung des Flächennutzungsplanes auf den Weg gebracht, um eventuelle Ansiedlung von Sexshops, Bordell, Spielbetriebe, Wettbüros etc. auf dieser Gemarkung zu verhindern, als ob ein Hotelbetreiber auf seinem eigenen Grundstück so etwas geduldet hätte.

Es stand in der gestrigen Stadtverordnetenversammlung, am 26. Juni 2020, diese Satzungsänderung zum Flächennutzungsplan der Walter-Gropius-Allee zur Beschlussfassung an, die nach unserer Auffassung den Bau der geplanten  Seniorenresidenz hätte ermöglichen sollen aber keineswegs verhindern dürfen.

So wurde diese einmalige Chance durch die starre Haltung der CDU und SPD-Fraktionen vertan, sogar ohne eigene finanzielle Mittel aus dem Haushalt dafür aufbringen zu müssen, in naher Zukunft über eine solche Institution zu verfügen. Die irreführende Annahme, dass die verantwortlichen Stadtverordneten durch solch eine Entscheidung gezielt einen Privatinvestor unterstützt hätten, trifft auch nicht zu, nein, es hätte eher die Botschaft verstanden werden müssen, dass es für die Stadt Viernheim überhaupt ein einmaliges Angebot war. Ein Schlag ins Gesicht der älteren Viernheimer Generation!

Die Vorteile einer solchen Einrichtung auf dem vorgesehenen Areal u.a. mit umfangreicher medizinischer Versorgung sowie Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe und eine sehr gute  Erreichbarkeit an dieser Stelle wurden schon längst nicht nur von vielen Kommunalpolitikern insbesondere nicht zuletzt von vielen sachkundigen Bürgern erkannt, benannt und kommentiert, fanden aber kein Gehör. Die vielen Einwände der Bürger aus der öffentlichen Auslegung wurden wohl zur Kenntnis genommen aber leider nicht ernsthaft berücksichtigt und gewürdigt.

Ob ein Investor nach den vielen, seit langem andauernden, Diskussionen dieses ursprüngliche Vorhaben, das vorhandene Gelände zu bebauen, überhaupt noch umgesetzt hätte, steht auf einem anderen Blatt. Und wenn, stellt sich die Frage, ob der Betreiber und Grundstückbesitzer ein von der Verwaltung vorgegebenes Gewerbe dort ansiedeln lassen würde, das nicht mit seinem Geschäftsmodell integrierbar ist.

Wir sind stets für die Genehmigung eines solchen Angebotes eingetreten und stehen dieser Ignoranz und der vergebenen Chance für Viernheimer Bürger fassungslos gegenüber und finden die Ablehnung einfach nur bedauerlich.

Die Fraktionen der CDU und SPD haben den älteren Viernheimer Bürgern und denen, die es noch unweigerlich werden, einen Bärendienst erwiesen.

Pressestelle der

UnabhängigeBürgerViernheim