Bergstrasse (DGB) – Auf einer Telefon- und Videokonferenz des Vorstandes des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) im Kreis Bergstraße stellte DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) eine aktuelle Studie des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt am Main vor. Die Studie befasst sich mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Arbeitsmarkt und Wirtschaft in den Kreisen und kreisfreien Städten in Hessen. Der geschätzte Anteil der Betriebe, die bis Ende Mai Kurzarbeit angemeldet haben, variiert in Hessen zwischen 30 Prozent (Vogelsbergkreis) und 42 Prozent (Stadt Kassel). Im Kreis Bergstraße liegt der Wert bei 33 Prozent. Von den 7.350 Betrieben im Kreis Bergstraße haben bis Ende Mai 2.410 Betriebe Kurzarbeit beantragt.

Der geschätzte Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Kurzarbeit variiert in Hessen zwischen 19 Prozent (Darmstadt) und 51 Prozent (Kreis Groß-Gerau). Im Kreis Bergstraße befanden sich Ende Mai geschätzt 29 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Kurzarbeit. Konkret heißt das, dass von 76.359 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Kreis Bergstraße Ende Mai 22.080 in Kurzarbeit waren oder sind.

„Diese Zahlen machen deutlich, wie massiv die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch den Kreis Bergstraße getroffen haben“, machen DGB-Kreisvorsitzender Sven Wingerter (Wald-Michelbach) und DGB-Regionssekretär Horst Raupp deutlich. „Die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt zeigt, wie wichtig das Instrument der Kurzarbeit ist, um Beschäftigung zu sichern und Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Ansonsten wären die Arbeitslosenzahlen bereits sprunghaft angestiegen. Die von den Gewerkschaften in vielen Branchen durchgesetzte tarifliche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes und die auf gewerkschaftlichen Druck durchgesetzte schrittweise Anhebung des gesetzlichen Kurzarbeitergeldes konnten die massiven Einkommensverluste der Beschäftigten zumindest teilweise abfedern“. Für den DGB ist klar: „Die Politik muss durch gezielte konjunkturelle Impulse und Investitionen in Zukunftsaufgaben wie Bildung, Infrastruktur, Gesundheit, Wohnen und die sozial-ökologische Modernisierung dafür zu sorgen, dass aus Kurzarbeit wieder stabile Beschäftigung wird. Nur so können die massiven wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Pandemie überwunden werden“.