Die Veranstaltung wurde durch ein Grußwort vom 1. Stadtrat Jens Bolze eröffnet.
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Viernheim (P. Granzow) – Die Stadt Viernheim hat sich gemeinsam mit Focus dazu entschlossen die Städtepartnerschaft mit Silly um eine Klimapartnerschaft zu ergänzen und damit zu vertiefen.

Der Klimawandel wird uns alle treffen, weltweit und mit unterschiedlicher Härte und verschiedenen Auswirkungen. Silly ist heute schon in hohem Maß von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Die Regenzeiten sind in den letzten Jahren unregelmäßiger und kürzer geworden. Dafür war ihr Beginn umso heftiger und ging auch mit starken Stürmen einher, die es bislang nicht gab. Die üblichen Baukonstruktionen sind darauf nicht ausgelegt und nahmen Schaden. Auch die Landwirtschaft ist empfindlich, das Wasser in langen Zeiten Mangelware ist. Ernteausfälle führen im ländlichen Raum Afrikas und bei einer Erwerbsstruktur, die fast ausschließlich von der Landwirtschaft lebt schnell zu Hungersnöten. Aber auch in Deutschland blicken wir auf ein extremes Jahr zurück.

Ein langer, sehr warmer und trockener Sommer führte zu Dürren, Ernteausfällen bis zu 50% und extremen Niedrigwasser im Rhein verbunden mit einem Ausfall von erheblichen Transportkapazitäten. Für Notfälle angelegte Treibstoffreserven wurden teilweise frei gegeben, um Lieferengpässe abzuwenden.

Am Mittwoch (12. 12. 2018) und (Donnerstag (13. 12. 2018) findet in Viernheim  ein Netzwerktreffen aller deutschen Städte der sogenannten 6 Phase (es gab bereits 5 Projektphasen zuvor mit jeweils ca. 10 Teilnehmern). Die Treffen dienen dem Austausch, der Vorbereitung, Information und gegenseitiger Unterstützung. Es ist vorgesehen, dass alle teilnehmenden deutschen Städte mit ihren jeweiligen Partnerstädten in Afrika, Asien oder Lateinamerika ein gemeinsames Handlungsprogramm im Bereich Klimaschutz bzw. Klimaanpassung aufstellen. Die vorbereitende Projektphase ist die Grundlage um langfristig Fördermittel des Bundes zu erhalten, die dazu eingesetzt werden können, die Folgen des Klimawandels zu mindern bzw. eine Anpassung an veränderte Bedingungen vorzunehmen.

Zum Hintergrund: Deutsche Kommunen mit Klimapartnerschaften zu Afrika, Lateinamerika und Asien

Der Grundgedanke des Projekts „Kommunale Klimapartnerschaften“ ist es, die fachliche Zusammenarbeit deutscher Städte mit Kommunen im globalen Süden in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung zu stärken.

Die Themen sollen dabei systematisch in die bestehende kommunale Partnerschaftsarbeit integriert werden. Dazu erarbeiten die kommunalen Partnerschaften gemeinsame Handlungsprogramme mit Zielen, Maßnahmen und zugewiesenen Ressourcen. Das Projekt zählt seit dem Start der 6. Projektphase Ende 2017 rund 60 kommunale Klimapartnerschaften. Viele davon haben bereits mit der Umsetzung ihrer Handlungsprogramme begonnen und nutzen dabei verschiedene Angebote der Engagement Global.

Das Projekt wird von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) der Engagement Global in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW (LAG 21 NRW) seit 2011 durchgeführt. Der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund sowie der Deutsche Landkreistag unterstützen das Projekt. Auftraggeber ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Viele Kommunen im globalen Süden verfügen über weitreichende Erfahrungen im Bereich Klimafolgenanpassung und berücksichtigen den Klimawandel bereits in kommunalen Planungsprozessen. Zudem beteiligen sie sich an regionalen und internationalen Netzwerken und Initiativen. Das Potential der Kommunen in Nord und Süd soll im Projekt „Kommunale Klimapartnerschaften“ ausgeschöpft werden. Das Projekt fördert den Austausch von kommunalen Akteuren und zeichnet sich dabei durch die Fokussierung auf die direkte Zusammenarbeit zweier Partnerkommunen aus. Wichtige Prinzipien sind dabei die Zusammenarbeit auf Augenhöhe, das gegenseitige Lernen und die gemeinsame Verantwortung für Erarbeitung und Umsetzung der Handlungsprogramme.

Das Ziel, 50 Kommunale Klimapartnerschaften bis 2015 zu gründen, wurde mittlerweile erreicht und das Projekt wird weiter fortgesetzt. Mit der 2017 gestarteten sechsten Projektphase gibt es nun insgesamt 60 Kommunale Klimapartnerschaften. Es wird auch eine siebte Projektphase geben, die voraussichtlich im Frühjahr 2019 beginnen wird.