Viernheim (WS) – Afrikanische Stoffe sind in ihren Mustern und Farben unendlich vielfältig und ein Blickfang wo immer man hinschaut. Für Touristen (nur) ein schönes Souvenir, haben die sogenannten Waxprints, die auf die indonesische Rolldrucktechnik zurückgehen, für die Afrikanerinnen eine besondere Bedeutung.
Die Frauen besitzen zu Kleidung verarbeitete Stoffe und ungeschneiderte Stücke. Diese rund zwei Meter langen Stoffbahnen sind aus dem Alltag der Frauen nicht wegzudenken. „Für die Arbeit im Feld, auf der Straße und auf dem Markt sind die Wickeltücher ebenso geeignet, wie als Rock, Schürze und Babytrage. Man kann sich darauf setzen oder seine Waren darin verpacken“, beschreibt Chantal Kaboré die Vielseitigkeit der Tücher.
Frau ist, was sie trägt!
Der Stand einer Frau in der Familie und in der Gesellschaft wird auch heute noch häufig an der Zahl ihrer Waxprints bemessen. Junge Frauen sind deshalb häufig mit dem Problem konfrontiert, dass sie modern und modebewusst „westlichen Kleidungsstil“, wie Kostüm, Hosenanzug mit Blusen, oder Jeans tragen wollen, andererseits verschaffen sie sich durch das Tragen von klassischen Mustern aber deutlich mehr Respekt.
Chantal erklärt: „Die alten und traditionellen Ornamente, Muster und Farben haben Namen und eine besondere Aussagekraft. Sie dienen zu Kommunikation und können bei problemhaften Themen, über die man nicht öffentlich spricht, ein Statement abgeben, ohne dass man sein Gesicht verliert.“ Oft tragen die Frauen und Mädchen die Stoffe so, dass die Webkante zu sehen ist. „Daran erkennt man die Qualität. Für die Trägerin eines hochwertigen Stoffes kann das durchaus wichtig für ihr Ansehen sein“, hebt Chantal die Bedeutung der Kleidung hervor. Die Stoffe und Muster gehören zum festen Bestandteil zeremonieller Aktivitäten, Feiern und in das alltägliche Leben der Burkinabé. Der Yaa Soma Verein hat ein Foto eines Covid 19- Musters bekommen, das in Stoff verewigt ist.
Wie die Frauen es schaffen bei Staub und Hitze auch noch am Nachmittag wie aus dem Ei gepellt frisch und anmutig auszusehen, bleibt ihr Geheimnis. Ebenso wie die immer blank geputzten Schuhe und die sauberen Hemden der Herren. Jeder der in Burkina Faso etwas auf sich hält, achtet auf sich, auf saubere Kleidung, auf geputzte Schuhe, auf ein bisschen Schmuck, auf seine Habseligkeiten in einer kleinen Tasche und begegnet selbst dem verstaubtesten Fremden stets mit einem Lächeln.
Die Freunde von Yaa Soma in Burkina lächeln uns auf Fotos zu und hoffen, das neben dem Austausch per Whats-app auch irgendwann wieder unbeschwerte Besuche zwischen den Viernheimer Vereinsmitgliedern und den Freunden aus Burkina Faso möglich sein werden. Solange Covid- 19 das nicht zulässt, freuen sich alle Vereinsmitglieder und Unterstützer über die Farben, die Lebensfreude und die große Motivation helfen zu können, wo es nötig ist.

Yaa Soma Freundeskreis Burkina Faso e.V.
Volksbank Darmstadt Südhessen IBAN DE58508900000059963201 BIC GENODEF1VBD
Sparkasse Starkenburg IBAN DE78509514690003096169 BIC HELADEF1HEP
Bei Angabe Ihrer Adresse erhalten Sie eine Spendenquittung.