Viernheim (WS) – In den heißesten Monaten des Jahres von Juli bis Ende September sind die Schulen in Burkina Faso geschlossen und die Kinder haben Ferien. Auf den Gehöften, auf denen meist mehrere Familienzweige zusammen leben, gibt es immer viel zu tun. Ernten und Feldarbeit, Wäsche waschen, Wasser holen, Mais stampfen, bei allem müssen die Kinder mit anpacken. Spielplätze und grüne Sportanlagen, Badesee, Kletterwald oder organisierte Ferienspiele sucht man vergebens in der roten, kargen Landschaft, die die verstreuten Dörfer umgibt. Die Lebensbedingungen der Kinder in Burkina sind schwer, doch sie lachen unbeschwert, sie spielen fröhlich und viele Spiele sind die gleichen wie bei uns.
„Jedes Kind hat ein Recht auf ein glückliches Leben!“ (UNICEF) „Wir spielen Wànré“. Dafür zeichnen wir ein Spielfeld mit Löchern in den Sand. Ziel ist es dem Mitspieler die „Spielfiguren“ die Steinchen oder kleine Stöcke sind, wegzunehmen“, erzählt der neunjährige Madou. „Da muss man gut aufpassen und mitzählen.“ Nerenchi kann man auch im Sand spielen. Es wird ein Feld wie das vom deutschen Mühlespiel aufgezeichnet. Die Spieler erhalten helle und dunkle Steine und setzen abwechselnd. Wer drei Steine in einer Reihe hat, gewinnt. Bei „Figuren im Sand“ muss man mit einer einzigen Linie ein Muster oder eine Figur in den Sand zeichnen. „Das ist lustig, aber sehr schwer“, meint Madou. Taia ya taia können ganz viele Kinder zusammen spielen. Ein Kind ruft „Taia ya taia“, dann hüpft es auf einem Bein davon und die anderen müssen es abschlagen. Abklatschspiele, Fangen, Verstecken und viele Hüpfspiele erinnern an die Pausenspiele der Kinder in den Grundschulen bei uns. Auch wenn wir die Kinder in Entwicklungsländern als arm bezeichnen, sind sie es bei weitem nicht. Sie besitzen zwar kein Spielzeug im herkömmlichen Sinne, wie wir es kennen, doch sind sie sehr kreativ und nehmen zum Spielen, was sie finden können. Mit einfachsten Dingen beschäftigen sich die Kinder stundenlang. „Wir nehmen alte Pappkartons, Reifen, Flaschendeckel, Pflanzensamen und Kerne. Damit basteln wir uns Spielsachen“, erklärt die zwölfjährige Isa. „Aus alten Lumpen werden Fußbälle gewickelt und aus Stoffstreifen ein Gummitwist geknotet. Ein Stück Holz in Lumpen gewickelt wir zu einem geliebten Puppenkind und eine Schachtel mit Stock und vier Lehmrädern macht einen kleinen Jungen zum Rennfahrer“. Isas Mutter ergänzt: „Ganz besonders ist, dass schon die ganz kleinen Kinder Musik im Blut haben und tanzen können, bevor sie laufen. Kopf und Hände sind in Bewegung zum rhythmischen Gesang der Mütter, die ihre Babys bei allen Arbeiten auf dem Rücken tragen.“ „Jedes Kind sollte einen sicheren Ort und Zeit zum Spielen haben und einen Ort für sich zu sein, wenn es eine Weile allein sein will.“ Unter den Gegebenheiten in Burkina Faso, ist dieses von UNICEF formulierte Kinderrecht genauso schwer einzuhalten, wie das Recht auf ein glückliches Leben. Der deutsch- burkinische Freundeskreis Yaa Soma ist stets bemüht die Lebensbedingungen der Kinder in Burkina Faso zu verbessern. Denn Bildung und Gesundheit sind der Schlüssel für ein gutes Leben. Sich auch in Not und Armut Unbeschwertheit, Kreativität und ein Lachen zu erhalten ist die Lebenskunst der Kinder. Dies gilt es in Burkina Faso, in Deutschland und überall auf der Welt zu bewahren.

Yaa Soma Freundeskreis Burkina Faso e.V.
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