Die Sänger haben sich mit deutlicher Mehrheit für eine Aufnahme der Chorarbeit entschieden. Selbstverständlich ist es jedem Sänger freigestellt, an der Chorprobe teilzunehmen. Hierzu weist der Verantwortliche der Sänger-Einheit  Rainer Brechtel in seiner Funktion als Bereichsleiter Musik deutlich darauf hin, das die Teilnahme an den Singstunden absolut freiwillig ist und auf eigene Risikoabwägung basiert.

Viernheim (WH) – Natürlich wurde ein  Hygienekonzept ausgearbeitet und  und von den amtlichen Stellen der Stadt Viernheim geprüft und genehmigt. Die anwesenden Sänger müssen sich vor der Probe die Hände gründlich waschen oder desinfizieren, beim Betreten des Raumes sollen 1,5 Meter zu anderen Menschen eingehalten werden. Auch der Abstand von Stuhl zu Stuhl wird eingehalten, hier wird sogar, aufgrund der vorhandenen Raumgröße, ein Mindestabstand von 2 Meter beachtet. Mund-Nasen-Schutz ist vor und nach der Chorprobe absolute Pflicht. Ein Händeschütteln gibt es nicht, Husten und Niesen nur in die Armbeuge oder ein Papiertaschentuch. Anwesenheitslisten werden geführt. Klaviertastatur und Notenmappen sind vorher zu desinfizieren. Nach 30 Minuten ist die Chorprobe zu unterbrechen, um ausreichend zu lüften. Sänger mit Erkältungsymptomen müssen zuhause bleiben.
 
Die größte Herausforderung: Vor, nach und während der gesamten Probe müssen die Kontakte zu den Sängern und zum Dirigenten absolut vermieden werden. Dies gilt auch für die sozialen Kontakte, die natürlich im Moment fehlen.  
 
Das ernüchternde Fazit vorab: Eine einfache Lösung für Chöre gibt es nicht. Denn es ist noch nicht vollständig klar, wie Aerosole (feinste Flüssigkeitsteilchen in der Luft) in geschlossenen Räumen zu einer Infektion beitragen – gegen sie helfen auch Abstandsregeln nur wenig. Deswegen betont ein Positionspapier vom Deutschen Chorverband, es sei nur von einer „Risikoreduzierung“ zu sprechen. Dazu gehört, dass bei Risikogruppen, also Menschen mit Grunderkrankungen und ältere Menschen, individuell abgeschätzt werden soll, ob sie bei einer Probe teilnehmen können. 

Eine Untersuchung der Bundeswehr-Uni München kommt nun aber zum Ergebnis, dass eine Coronainfektion beim Chorsingen „äußerst unwahrscheinlich“ sei. Die Forscher zeigten sich vom Ergebnis wenig überrascht. Schließlich werde beim Singen kein großes Luftvolumen stoßartig ausgestoßen wie beim Niesen oder Husten. Trotzdem sei ein Sicherheitsabstand in einem Chor von 1,5 Metern unbedingt zu beachten und eine versetzte Aufstellung der Sänger empfehlenswert, um einer Tröpfcheninfektion vorzubeugen. Für einen sicheren Musikbetrieb seien auch die Raumgröße und eine gute Belüftung wichtig.

Mit dem Dirigenten Meinhard Wind wurde der Plan der Wiederaufnahme des Chorbetriebes abgestimmt. Die Sommerpause wird auf 4 Wochen (August) reduziert und die ausgefallenen Singstunden werden mit zukünftigen Sonder-Singstunden oder Generalproben verrechnet. Gerade mit Meinhard Wind sind die Verantwortlichen der Sänger-Einheit natürlich seit Wochen im Austausch und hier herrscht auch absoluter Konsens über die weitere Vorgehensweise.

Alle Veranstaltungen der Sänger-Einheit wurden abgesagt. Auch das große Sommerfest auf dem Vereinsgelände am 05. Juli wird nicht stattfinden können. Für das große gemeinsame Chor-Konzert der Viernheimer Chören Frauenchor, MGV,  Liederkranz und Sänger-Einheit am 08. November im Bürgerhaus besteht noch Hoffnung, allerdings liegt die endgültige  Entscheidung beim  Land Hessen und diese gilt es abzuwarten und ein verbot oder eine Einschränkung ist natürlich zu respektieren.   

Bis die analoge Gesamtprobe wieder zu Normalität wird, braucht es Geduld und Zusammenhalt und vor allem Verständnis für die außergewöhnliche Situation. Gerne begrüßen wir an unserem Probentag Montag um 19 30 Uhr im Vereinslokal Bürgerhaus, kleiner Saal, pausierende Sänger und natürlich auch neue Sängerfreunde, denn Singen ist „IN“.