Sehr geehrte Frau Freund, sehr geehrter Herr Lukoschik,

mit großem Unverständnis las ich Ihren Brief zu unserem Antrag Bus-auf-Abruf. Da ich diesen Antrag Dienstagabend öffentlich begründete, möchte ich auch hier Ihnen antworten.

Es ist bedauerlich, dass jedes Ihrer Argumente und jede Ihrer Schlussfolgerungen am Ziel vorbeifliegt. Im Wesentlichen beschäftigen Sie sich mit der Frage der Nutzung von PKW. Das war aber nicht das Thema unseres Antrages und auch nicht Bestandteil unserer Begründung.

Als fast täglicher Nutzer des ÖPNV bin ich mit den Vor- und Nachteilen der aktuellen Situation aus Sicht eines Fahrgastes gut vertraut.

Der Öffentliche Personennahverkehr spielt eine Schlüsselrolle bei der dringend notwendigen Mobilitätswende. Diese ist auch wegen des Klimawandels notwendig und vor allem brauchen wir sie zur Steigerung unserer Lebensqualität, zur Verbesserung unserer Gesundheit hier vor Ort.

Darum wollen wir den Busverkehr attraktiver machen, mehr Menschen als Fahrgäste gewinnen. Dafür muss auch das bisherige Linienkonzept überdacht werden und neue technische Möglichkeiten sollten erkannt und genutzt werden.

Ein Bus-auf-Abruf-Konzept kann einen wertvollen Beitrag hierzu leisten. Es können in kürzerer Zeit mehr Haltestellen bedient werden. Die Fahrtstrecken werden kürzer, die einzelnen Haltepunkte können bedarfsgerecht und wesentlich kurzfristiger bedient werden.

Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ein Smartphone keine Voraussetzung zur Nutzung von Bus-auf-Abruf ist.

Solche Konzepte sind noch neu und müssen gründlich durchdacht werden. Zurecht verwies der Bürgermeister darauf, dass die aktuellen Verträge für den Linienbusverkehr noch weitere rund sechs Jahre laufen. Derartige Großprojekte – das wäre eine solche konzeptionelle Umstellung gewiss – brauchen jedoch Zeit in der Planung. Darum ist es wichtig, dass wir uns jetzt darüber Gedanken machen und nicht erst, wenn wieder die Konzessionen zu vergeben sind.

Christoph Winkler

Stadtverordneter, CDU Fraktion