Eines der vielen Schicksale jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger: Die Plünderung des Geschäfts Oppenheimer nach der sogenannten „Reichskristallnacht“.
Foto: Stadtarchiv

Viernheim (Stadt Viernheim) – Der Magistrat der Stadt Viernheim lädt die Bevölkerung zur Gedenkstunde anlässlich der Pogromnacht vom 9. November 1938 ein. Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 9. November 2021, um 18.00 Uhr am Mahnmal vor der Stadtbibliothek am Santonévri-Platz 1 statt. Wie in den Jahren zuvor, so wird auch die diesjährige Feierstunde mit einem gemeinsamen Glockengeläut aller Viernheimer Kirchen begonnen.

 

Gastredner ist der Historiker Dr. Peter Bilhöfer. In seinem Vortrag wird er auf die Geschehnisse in Viernheim am 9. und 10. November 1938 eingehen: Zahlreiche jüdische Geschäfte, aber auch Privatwohnungen wurden geplündert oder demoliert. Die Synagoge in der Hügelstraße ging am 10. November 1938 in Flammen auf.

 

Schmähungen und Übergriffe auf die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger führten zu Verschleppungen in das Konzentrationslager Dachau. Andere Betroffene flohen unter dem Eindruck der Ereignisse aus Viernheim, zum Beispiel zu Verwandten nach Mannheim oder nach Amerika. In seinem Vortrag zeichnet Dr. Peter Bilhöfer einzelne Schicksale von betroffenen Personen aus Viernheim nach.

 

Die musikalische Umrahmung des Abends gestaltet die städtische Musikschule Viernheim. Die Veranstaltung findet aufgrund der Corona-Pandemie im Freien statt und endet mit einer Schweigeminute.

 

Die Gedenkstunde ist eine Kooperation des jüdischen Religions- und Kulturvereins Viernheim „Schalom“, des Forums der Religionen und der Stadt Viernheim.