Viernheim/Weinheim (MW) – Ein unscheinbarer Holzschrank an der Weinheimer Stadthalle, der es in sich hat: Das ist der Weinheimer Fairteiler von foodsharing, in dem Mitglieder der Organisation all denen, die möchten, Lebensmittel zur freien Verfügung stellen. Foodsharing setzt sich deutschlandweit gegen die Lebensmittelverschwendung ein und auch im Rhein-Neckar-Kreis gibt es viele, viele aktive Mitglieder und Gruppen. Auch in Viernheim ist der Wunsch nach einem Fairteiler, der die Verteilung der vielen geretteten Lebensmittel erleichtern würde, schon seit fast zwei Jahren da. Leider tut sich bisher wenig, weshalb sich am Mittwoch, den 14.08.2019 die Viernheimer Grünen ein Bild von der Arbeit der foodsharer und dem Fairteiler in Weinheim machten. Die Viernheimer foodsharing-Mitglieder  Silvia Bernhardt, Ina Dewald und Sonja Filip erläuterten ihnen ihre ehrenamtliche Arbeit und zeigten ihnen auch ganz konkret, welche Mengen nach einer einzigen Abholung in einem kooperierenden Betrieb anfallen.

Mit einem solchen Fairteiler wird nicht nur der geldfreien Organisation foodsharing, die jedem offen steht, ermöglicht, noch mehr Lebensmittel zu verteilen und zu retten, es wird vielmehr auch aktiv etwas gegen die massive Verschwendung von Lebensmittel und damit gegen den Klimawandel getan. Und nicht zuletzt bietet ein solcher Fairteiler auch finanziell schwächer gestellten Menschen die Möglichkeit, sich anonym Lebensmittel zu nehmen und die klamme Haushaltskasse zu schonen. Es wäre sehr schade, wenn ausgerechnet Viernheim als Brundtlandstadt diese Möglichkeit, der Ressourcenverschwendung entgegenzutreten, nicht nutzen würde.

Sonja Filip

(für die foodsharer-Gruppe Viernheim)

Die Gruppe der Viernheimer Grünen war total überrascht von der großen Menge an Lebensmitteln, die in einer einzigen Abholaktion gerettet wurde. Man sah richtigeSchaffer und Macher am Werk, die sich nicht zu schade waren, für eine gute Sache  nicht gerade wenig Freizeit zu opfern. Die Viernheimer Delegation war bestärkt in der Auffassung, dass solche beispielhafte Aktionen und im Anschluss daran eine öffentliche Verteilung auch in Viernheim möglich sein sollten. Entscheidend dafür sei ein geeigneter,  gut zugänglicher Standort auf öffentlichem oder auch auf privatem Gelände. Fraktionssprecher Manfred Winkenbach kündigte daher einen Antrag für die Stadtverordnetenversammlung mit dem Ziel an, dass die in Viernheim engagierten foodsharer bei der Suche nach einem Verteilerplatz durch die Stadtverwaltung unterstützt werden sollen. Vorschläge aus der Bevölkerung seien genauso gern gesehen.

Zum Schluss ließ sich der ein oder andere natürlich nicht zweimal auffordern und entschied sich für eine kleine Mitnahmeprobe.