Foto: Vo
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Viernheim (Stadt Viernheim) – Bereits seit dem Bau des Hospizes im Jahr 2017 war die Umgestaltung des Spitalplatzes in der politischen Diskussion, um entsprechende Ersatzspielangebote in der Grünanlage zu schaffen. Rund 850 Quadratmeter Grundstücksfläche und ca. 550 Quadratmeter Nettospielplatzfläche sind durch den Bau des Hospizes am Spitalplatz verloren gegangen. Auch auf dem Grundstücksbereich mit Grünanlage über der Tiefgarage waren schon Teile als Spielareal genutzt. Insgesamt waren ca. 1.550 Quadratmeter Bruttofläche der Spielnutzung gewidmet.

 

Folgende Punkte sollten bei der Neugestaltung berücksichtigt werden:

  • Schaffung von Spielmöglichkeiten auf der Tiefgarage unter Berücksichtigung der Problematik des sehr geringen Erdauftrages.
  • Schaffung einer Generationsverbindung, Naherholung der angrenzenden Seniorenstätten und dem St. Josef Krankenhaus.
  • Mauerdurchbruch zum Forum der Senioren, um den Weg zum Park zu erleichtern.
  • Offenere Gestaltung, um Versteckmöglichkeiten zu verhindern.
  • Platz nachts heller und sicherer gestalten.
  • Attraktiveres Erscheinungsbild schaffen.

 

Im Januar 2022 begannen die Bauarbeiten zur Neugestaltung. Die Garten- und Landschaftsarbeiten führte die Fachfirma Motz und Kadner aus Mannheim durch. Im städtischen Haushalt sind für die Neugestaltung Mittel in Höhe von 230 000 Euro bereitgestellt.

 

Das Konzept der Neugestaltung

Da der Platz durch die angrenzenden Seniorenwohnanlagen von älteren Menschen hochfrequentiert wird, wurden für den Platz 2 Seniorenbänke mit Rollator-Abstellfläche und 3 Seniorenbänke als 3-Sitzer vorgesehen. Da aufgrund des zu geringen Bodenauftrags keine Fundamente verwendet werden konnten, wurden die Bänke auf den neu geschaffenen Gehwegbelag aufgeschraubt. Die Bänke können durch die Anordnung gleichzeitig von den Eltern der spielenden Kinder verwendet werden.

 

Es wurde hier ein Belag verwendet, der leicht und sauber ist sowie einen sehr geringen Unterbau benötigt. Der zuvor vorhandene Felsenkiesbelag eignete sich nicht, da er sich schnell abläuft und dadurch eine hohe Pfützenbildung zur Folge hätte. Unter der Berücksichtigung der Frequentierung durch ältere Mitmenschen, die häufig mit Rollatoren, Rollstühlen und sonstigen Gehhilfen unterwegs sind, wurde eine Kunstharzbelag verwendet. Der Belag ist wasser- und luftdurchlässig, sehr stabil, ökologisch vertretbar und optisch ansprechend.

 

Die Steine der Mauer des mittleren Hochbeetes wurden abgebaut, gesäubert und anschließend teilweise als Gehwegeinfassung wiederverwendet. Die Steine der seitlichen (südwestlichen) Mauer wurden gleichfalls abgetragen und teilweise zur Böschungseinfassung wiederverwendet. Die bestehende, stark vergreiste und teilweise abgestorbene Bepflanzung wurde gerodet. Durch diese Maßnahmen wurde der Platz geöffnet und erweitert.

Bei der Mauer an der nordöstlichen Seite entstand zu den Altenwohnanlagen ein Mauerdurchbruch. Dadurch wurde die Zugänglichkeit verbessert und eine zusätzliche Sichtachse geschaffen.

Rückseitig des Gehwegs wurde das Hochbeet mit Säulenhainbuchen bepflanzt. Als Unterpflanzung wurden Beetrosen in verschiedenen Blühfarben verwendet. Durch die halbrunde Anordnung des Hochbeetes entsteht ein kleines Rosengärtchen, in dessen Mitte sich die Seniorenbänke befinden. Das Hochbeet wird mit einzelnen Solitärblühsträuchern abgerundet.

Die bestehende Rasenfläche wurde saniert, gut erhaltene Bestandspflanzungen sind bestehen geblieben. Auf der Fläche wurden zwei Spielgeräte aufgestellt und mit Hackschnitzel als Fallschutzbelag abgesichert.

Unter dem Motto „Essbare Stadt“ wurden verschiedene Obstbäume (Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume) als Halbstämme gepflanzt, damit auch Kinder und kleinere Menschen die Möglichkeit haben, die Früchte zu ernten. Des Weiteren wurden die Bäume an die Stellen mit dem höchsten Bodenauftrag gepflanzt. Die bestehende Klinkermauer wurde am obersten Rand mit Hängeerdbeeren bepflanzt, die dadurch gleichzeitig die Mauer begrünen. Auf der weiteren Fläche wurden mehrere Obstsorten (Heidelbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren) in kleineren Beeten zusammengefasst.

Außerdem wurde der Platz mit zwei neuen LED-Straßenlaternen versehen, um auch in den Abendstunden den Platz heller zu gestalten und die Sicherheit zu erhöhen. Die zwei Leuchten aus dem Bestand werden im Zuge der allgemeinen Umrüstung der Straßenlaternen auf LED getauscht.