Landrat Engelhardt informiert sich über neue Ausbildung und macht sich Bild vor Ort

Kurz vor der Coronapandemie freuen sie sich über das neue Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Bergstraße in Bensheim: (v.l.n.r.) Landrat Christian Engelhardt, Stephanie Gast und Jeannette Bischer.
Foto:KB
Kurz vor der Coronapandemie freuen sie sich über das neue Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Bergstraße in Bensheim: (v.r.n.l.) Landrat Christian Engelhardt, Jeannette Bischer und Stephanie Gast.
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Kreis Bergstraße (kb) –  Aus alt mach neu: Die Altenpflegeschule Bergstraße ist seit Anfang März 2020 das neue Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Bergstraße (bzg). Landrat Christian Engelhardt, der gleichzeitig Vorstandsvorsitzender des neuen Bildungszentrums ist, machte sich kurz vor der Coronapandemie ein Bild von den Neuerungen in Bensheim. „Wie wichtig hervorragend ausgebildete Pflegekräfte sind, führt uns die Corona-Pandemie nochmals ganz deutlich vor Augen“, betonte Engelhardt jüngst. „Ohne qualifiziertes Personal in den Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie bei ambulanten Pflegediensten hätten wir die bisherigen Herausforderungen nicht so gut meistern können. Ich freue mich sehr, dass wir dank des neuen Bildungszentrums in Sachen Pflegeausbildung exzellent aufgestellt sind. Außerdem danke ich allen Pflegekräften – den alteingesessenen wie den Nachwuchskräften – von ganzem Herzen für ihre tolle Arbeit und ihr großes Engagement in der aktuellen Lage, aber auch zu jeder anderen Zeit. Sie alle leisten sehr wertvolle Arbeit!“

Vor Ort erläuterte Geschäftsführerin Stephanie Gast, wie die Ausbildungen im Pflegebereich zum Anfang des Jahres umstrukturiert wurden. So wurden die drei bisher getrennten Ausbildungen in den Bereichen Kinderkranken-, Alten- sowie Gesundheits- und Krankenpflege in einer generalistischen Pflegeausbildung zusammengefasst. Diese dauert, wie die vorherigen Ausbildungen, drei Jahre und startet erstmals zum 1. Oktober 2020. Ab 2021 soll ein Ausbildungsstart auch zum Frühling möglich sein. Personen, die sich für die generalistische Pflegeausbildung entscheiden, haben nach zwei Jahren die Möglichkeit, ihren Ausbildungsschwerpunkt auf die Pflege alter Menschen zu legen und so einen Abschluss in der Altenpflege zu absolvieren. Setzt man die generalistische Pflegeausbildung im dritten Jahr ohne Spezialisierung fort, erhält man am Ende einen Abschluss als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann.

Ab September gibt es zudem die Möglichkeit, eine Ausbildung zur Altenpflegehelferin oder zum Altenpflegehelfer am bzg zu absolvieren. Diese können alle Menschen mit entsprechender gesundheitlicher Eignung und einem Hauptschul- oder anderen gleichwertigen Schulabschluss beginnen. Mit Bestehen der entsprechenden Abschlussprüfungen erwerben die Ausgebildeten die Zugangsvoraussetzung für die Ausbildung in der generalistischen Pflegeausbildung, die sie sonst aufgrund ihres Schulabschlusses nicht absolvieren könnten.

Der Landrat setzt sich seit seinem Amtsantritt in besonderem Maße für das Thema Pflege ein. So hat die Kreisverwaltung etwa im vergangenen Jahr die sogenannte „Pflege-Plattform“, eine Ausbildungs- und Weiterbildungsplattform für den Bereich der Pflege geschaffen. Unter www.plattform-pflege.de wird über Pflegeberufe, entsprechende Angebote sowie berufliche Möglichkeiten informiert und für Pflegeberufe geworben. Außerdem hatte der Verwaltungschef den sogenannten Pflegetisch ins Leben gerufen, bei dem sich Pflege-Experten verschiedenster Institutionen regelmäßig treffen. Dieser Runde Tisch wurde im Rahmen der „Vision Bergstraße“ entwickelt und soll vor allem die Vernetzung der Akteure aus dem Pflegebereich fördern. „Das Thema Pflege hat für mich eine hohe Priorität. In diesem Bereich besteht ein hoher Bedarf und der wird in den kommenden Jahren aufgrund des demografischen Wandels sogar noch ansteigen“, so Engelhardt. Damit die erfüllende Arbeit in der Pflege wieder attraktiver wird, wolle er sich weiterhin vehement dafür einsetzen, dass Menschen, die in Pflegeberufen arbeiten, eine höhere Anerkennung für ihre Arbeit und eine der großen Verantwortung angemessene Bezahlung erhalten.