Zuschuss der Kreisverwaltung zeigt Wirkung –  Zweite Hebamme lässt sich neu im Kreis Bergstraße nieder

1) Die Hebamme Christine Richter (links) hat als zweite Hebamme, die sich im Kreis Bergstraße niedergelassen hat, den Kreiszuschuss zur Erstausstattung erhalten. Bei einem persönlichen Kennenlernen mit Gesundheitsdezernentin Diana Stolz (rechts) berichtete die Geburtshelferin über ihre Arbeit.
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2) Beim persönlichen Kennenlernen zeigte Christine Richter (links) der Gesundheitsdezernentin Diana Stolz (rechts) ihre neue Fahrradtasche für Hausbesuche, die sie vom Kreiszuschuss zur neuen Niederlassung als Hebamme angeschafft hatte.
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Kreis Bergstraße (kb) –  Jede gesetzlich versicherte Frau in Deutschland hat während der Schwangerschaft, der Geburt, des Wochenbetts und der Stillzeit Anspruch auf die Hilfe einer Hebamme oder eines Entbindungspflegers. Denn: Schwangerschaft, Geburt und das erste Lebensjahr des Kindes bringen jungen Eltern wunderschöne Momente und tiefgreifende Erfahrungen, aber auch viele Fragen. „Hebammen und Entbindungspfleger leisten in dieser Zeit eine unglaublich wertvolle und unersetzliche Arbeit“, weiß die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz, die sich sehr für diese Berufsgruppe einsetzt. Doch nicht jede werdende Mutter findet eine Hebamme, die sie betreuen kann. Oft mangelt es in diesem Bereich an versierten Fachkräften und auch an Nachwuchs. Die Suche nach einer solchen Fachkraft stellt auch im Kreis Bergstraße für werdende Eltern eine Herausforderung dar. Um dem entgegenzuwirken, beschloss der Kreisausschuss im November 2019 einstimmig, dass Hebammen, die sich neu im Kreis Bergstraße niederlassen, einen Zuschuss zur Erstausstattung erhalten.

Mit Christine Richter hat sich nun bereits die zweite Hebamme neu im Kreisgebiet niedergelassen, die diese Förderung in Anspruch genommen hat. Bei einem Treffen im Landratsamt lernte Vize-Landrätin Stolz die erfahrene Geburtshelferin vor Kurzem persönlich kennen und erfuhr, welche Anschaffung diese vom Zuschuss getätigt hat.

Christine Richter absolvierte 1993 ihre Ausbildung zur diplomierten Hebamme an der Universitätsfrauenklinik in Heidelberg. Seitdem arbeitet sie als Hebamme und betrieb seit 1997 eine Praxis in Heidelberg. Sie lebt schon lange in Mörlenbach, entschloss sich jedoch erst in diesem Jahr dazu, ihre Praxis in Heidelberg aufzugeben und auch ihren beruflichen Mittelpunkt in den Kreis Bergstraße zu verlegen. Bei diesem Schritt unterstützten sie erfahrene Bergsträßer Hebammen. Richter sprach sich mit ihren Kolleginnen zu Einzugsgebieten ab und tauschte sich mit ihnen aus. Sie betreut nun die Gemeinden Mörlenbach, Rimbach und Birkenau und hat ihre Entscheidung noch keinen Tag bereut. „Die Menschen im Odenwald sind bodenständig und freuen sich sehr über meine Tätigkeit. Werbung muss ich keine machen“, so die Hebamme.

Die Geburtshelferin erledigt die meisten ihrer Fahrten zu Hausbesuchen mit ihrem E-Bike. So hat sie seit Anfang April bereits über 350 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt. Darum schaffte sie sich vom Kreiszuschuss unter anderem eine geeignete Fahrradtasche an, in der sie alle Gerätschaften und für die Wochenbettversorgung notwendigen Dinge sicher transportieren kann. Diese führte sie der Ersten Kreisbeigeordneten bei ihrem Besuch im Landratsamt vor. Ebenso wie ihr neues modernes Stethoskop, mit dem werdende Mütter die Herztöne ihres Ungeborenen auch selbst hören können.

Neben der Arbeit in ihrer Heidelberger Praxis war Richter auch Dozentin für angehende Hebamme. Diese Tätigkeit möchte sie auch jetzt weiterführen. Diana Stolz begrüßte diese Neuigkeiten. „Gut ausgebildete Hebammen und Geburtspfleger sind so wichtig. Ich freue mich sehr, dass Sie weiterhin als Dozentin tätig sein wollen und so einen wichtigen Beitrag zur Sicherung dieser wertvollen Berufe leisten – auch für unsere Region“, lobte die Gesundheitsdezernentin.

Im Hinblick auf ihre neue Arbeitsstätte freut sich Christine Richter über das engmaschige Hebammennetzwerk im Kreis, das auch mit der Kreisverwaltung hervorragend verknüpft sei. Dieses Netzwerk sei für alle Kolleginnen ungemein wertvoll, betonte Richter. Sie lobte die gemeinsamen Bestrebungen von Gesundheitsdezernentin Diana Stolz und der Hebammen, sinnvolle Projekte und mögliche Erleichterungen für die Fachkräfte zu finden. Außerdem fühle sie sich mit den Sorgen und Nöten, die freiberufliche Hebammen betreffen, im Landratsamt ernst genommen.