Mannheim (Stadt Mannheim) – Der Bedarf nach Breitband-Anbindungen von Schulen wächst durch die Corona-Situation deutlich schneller als erwartet. Fernlernangebote, digitale Unterrichtsformate und Homeschooling erfordern oft auch eine leistungsfähigere Internetanbindung der Schulen. Im Rahmen des Digitalpaktes Schule werden bis zum Jahr 2024 die W-Lan-Ausleuchtung in Schulen und etwa mediale Präsentationsmöglichkeiten in Klassen gefördert. Über ein weiteres Sofortaustattungsprogamm des Bundes wird kurzfristig die Anschaffung von Endgeräten für Schüler*innen finanziert. Der Ausbau des digitalen Datennetzes zum Beispiel in Form eines leistungsfähigen Glasfasernetzes ist dabei abhängig von den Anbietern, der regionalen Infrastruktur und in der Regel zusätzlich mit aufwändigen Bauarbeiten im Straßennetz verbunden.
 
2019 wurde von der Stadt im Rahmen der städtischen Digitalisierungsstrategie die schrittweise Glasfaseranbindung von Schulen bis zum Jahr 2024 beschlossen. Zum Stand Mai 2020 verfügten 36 Mannheimer Schulen über einen solchen Anschluss. Bis Ende 2021 ist die Anbindung weiterer zwölf Schulen geplant. 32 Schulen verfügen damit ab Ende 2021 noch über Anschlüsse mit geringer Bandbreite von deutlich unter einem GBit.
 
Als Option bis zum Anschluss an das Glasfasernetz, der hohe Investitionen für die Erweiterung der Infrastruktur erfordert, ist daher nun kurzfristig eine Erhöhung der Bandbreite im bestehenden Netz angestrebt. Hierzu werden derzeit Gespräche mit den entsprechenden Providern geführt, um den Aufwand zu ermitteln und mögliche Lösungen dem Gemeinderat vorlegen zu können. Erste Verhandlungserfolge gibt es schon: Die ersten Verträge konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden.
 
Der Bildungsbürgermeister der Stadt, Dirk Grunert, erklärt dazu: „Die Stadt Mannheim ist das Thema Breitbandausbau frühzeitig angegangen und kann mit mehr als 40 Prozent der Schulen, die über einen Anschluss mit einer Bandbreite von über einem GBit verfügen, eine deutlich bessere Bilanz als das Land mit fünf Prozent vorweisen. In der aktuellen Situation ist die Möglichkeit eines funktionierenden Fernunterrichts essentiell wichtig, da durch diesen gerade die schwächeren Schüler*innen besonders benachteiligt sind. Damit auch diese von mehr Bildungsgerechtigkeit profitieren, setzen wir kurzfristig Zwischenlösungen um und nehmen hierfür zusätzliches Geld in die Hand!“