Mannheim (Stadt Mannheim) – Trotz der deutlich gestiegenen Beschaffungskosten für Energie und Treibstoffe sowie der hohen Inflation kann die Stadt die Abfallgebühren für private Haushalte im kommenden Jahr weitgehend stabil halten. Zum 1. Januar 2023 steigen die Hausmüllgebühren um lediglich 1,52%. Das entspricht je nach Behältergröße (von 80 bis 1100 Liter), Serviceart (Teil- oder Vollservice) und Leerungsfrequenz (wöchentlich oder 14-täglich) einer absoluten Gebührenerhöhung von 0,20€ bis 2,30€ pro Monat. Der Gemeinderat hat der neuen Gebührensatzung in seiner Sitzung am 13. Dezember 2022 zugestimmt.
 
Höher muss die Anhebung der Abfallgebühren zum 1. Januar 2024 ausfallen, die für Privatkunden um durchschnittlich 9,87% steigen. Abhängig von Behältergröße, Serviceart und Leerungsfrequenz beträgt die absolute Erhöhung von 1,10€ bis 33,50€ pro Monat. Dieser Gebührenschritt ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die thermische Verwertung der Mannheimer Rest- und Sperrmüllabfälle neu ausgeschrieben werden musste. Angesichts der aktuellen Marktlage steigt der Preis für die Entsorgung auf der Friesenheimer Insel durch die MVV Umwelt Asset GmbH um 80% je Tonne Abfall.
 
„Mit einem Zero-Waste Ansatz wollen wir die Entstehung von Abfällen in allen Bereichen der Stadtgesellschaft langfristig soweit wie möglich vermeiden. Das wird Müll einsparen und mehr in den Recyclingkreislauf führen. Damit kann auch der Geldbeutel jedes einzelnen geschont werden. Diese Entwicklung wird aber dauern. Die bisherigen Optimierungspotenziale können die aktuellen Kostensteigerungen jedoch nicht ohne eine Gebührenerhöhung bewältigen“, erklärt Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell die geplanten Entwicklungen zur Abfallgebühren für die Jahre 2023 und 2024.
 
Mit der Hausmüllgebühr deckt die Stadt zum einen die kostenlose Bio-, Papier- und Wertstofftonne ab. Zum anderen wird auch die städtische Sperrmüllentsorgung, die Grünabfallsammlung, die Altkleidersammlung, die Beseitigung wilder Ablagerungen, die Problemstoffentsorgung sowie der Betrieb und Unterhalt der Recyclinghöfe über diese Gebühr finanziert.
 
In der vorliegenden Kalkulation sind neben dem neuen Vertrag mit der MVV Umwelt Asset GmbH Tariferhöhungen beim Personal, gestiegene Energie- und Treibstoffkosten sowie höhere Preise für die Verwertung und Entsorgung von sonstigen Abfallarten eingerechnet. Hinzu kommen die Kosten für die Umstellung auf E-Mobilität. Kommunen sind dazu verpflichtet, in ihrem Fuhrpark eine gesetzliche Mindestquote an Fahrzeugen mit alternativen Antrieben nachzuweisen, die sich in erhöhten Abschreibungen niederschlagen. Das erste wasserstoffbetriebe Abfallsammelfahrzeug wird Mitte 2023 ausgeliefert.
 
Der Stadtraumservice Mannheim weist darauf hin, dass eine konsequente Abfalltrennung nicht nur die natürlichen Ressourcen schont, sondern auch den Geldbeutel: So bietet die Stadt seit Sommer 2021 eine gebührenfreie Biotonne an, in der Essensreste, organische Küchenabfälle und Grünschnitt entsorgt werden können. Wer darüber hinaus seinen Abfall sortenrein in Papier und Wertstoffe trennt, kann sein Restmüllaufkommen erheblich reduzieren. Damit ist der Umstieg auf eine kleinere 60- oder 80 Liter-Restmülltonne möglich, die um einiges günstiger ist.
 
Recyclinghöfe nehmen ab Januar 2023 wieder Grünschnitt an
Die beiden Recyclinghöfe nehmen zum neuen Jahr wieder ihren gewohnten Service auf: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause, die in Spitzenzeiten zu einem erheblichen Verkehrsaufkommen vor den beiden Recyclinghöfen „Friesenheimer Insel“ und „Im Morchhof“ geführt hat, kann ab Januar 2023 wieder Grünschnitt in haushaltsüblichen Mengen abgegeben werden. Außerdem ist es weiterhin möglich, seinen Grünschnitt beim Kompostplatz auf der Friesenheimer Insel abzugeben.