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Mannheim (cs) – Nachdem das Fleischversorgungszentrum Mannheim nach vorübergehender Schließung seinen Schlachtbetrieb im vergangenen Monat wieder aufgenommen hatte, versammelten sich am frühen Sonntagabend (9.9.2018) knapp 50 Personen vor dessen Toren, um friedlich gegen das Töten von Tieren in Schlachthöfen einzustehen.

Ziel der Tierfreunde, die sich für die Aktion „Ein Licht der Hoffnung“ unter der Schirmherrschaft von Daniela Böhm, in regelmäßigen Abständen zu Mahnwachen vor Schlachthöfen zusammenfinden, ist es, das hinter hohen Mauern und verschlossenen Türen existente Leid der Tiere ins Bewusstsein der Menschen zu rufen.

„Wir möchten an dem Ort sein, an dem das meist kurze und trostlose Leben dieser Tiere gewaltsam endet und sie als das wertschätzen, was sie sind: Lebewesen, die fühlen und leiden können“, sagt Karoline Neubauer von „Ein Licht der Hoffnung“.

Mit zahlreichen Bannern, Plakaten, Flyern und Grabkerzen machten die Teilnehmer der Mahnwache auf ihr Anliegen aufmerksam und erreichten mit ihrer „Ampelaktion“ direkt vor dem Schlachthof, bei der in Haltephasen das Gespräch mit Autofahrern gesucht wurde, viele interessierte Passanten. „Es macht Hoffnung, dass viele Menschen vom Schicksal dieser Tiere betroffen sind und sich Veränderungen nicht verschließen. Die Konsumenten entscheiden mit, ob Tiere für Nahrungszwecke sterben müssen, es liegt an jedem einzelnen“, so Claudia Schuchmann, eine der Mitorganisatorinnen der Mahnwache.

Pro Woche werden alleine im verhältnismäßig kleinen Mannheimer FVZ 2100 Schweine geschlachtet und vor dem Schlachtvorgang in der umstrittenen Co2-Gondel betäubt. Ein Vorgang, der von Seiten der Tierrechtler kritisiert wird, da eine vollständige Betäubung aller Tiere schwer kontrollier- und durchsetzbar ist und ein Teil der Tiere das Bewusstsein vor der Tötung nicht vollständig verliert.

„Wir können heute nur hilflos daneben stehen und zusehen, wie die Tiere zum Schlachten gebracht werden“, sagt Susann Lammer von der Gruppe „Viernheim vegan“, als an diesem Abend ein mit knapp 200 Schweinen voll beladener Transporter in die Schlachthofeinfahrt abbiegt, „aber wir sind zuversichtlich, dass unsere Aktionen und Mahnwachen Menschen dazu bewegen, Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und zu ändern.“

Weitere Mahnwachen vor den Schlachthöfen der Umgebung sind geplant.