OB Dr. Kurz unterzeichnet gemeinsame Erklärung von Kommunen, Ministerium und Deutsch-Französischem Institut
 
Mannheim (Stadt Mannheim) – Es ist dramatisch: Rund ein Drittel aller weltweit produzierter Lebensmittel landen jährlich auf dem Müll. Dabei sind einerseits die Ressourcen der Erde nicht unerschöpflich. Andererseits ist diese Verschwendung auch ein ökonomisches Desaster. Mit seiner Unterschrift unter die Erklärung „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ hat Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz am Dienstag, 23. Februar, zusammen mit Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, den Kampf gegen diese Verschwendung noch einmal bestärkt. „Die Erklärung reiht sich nahtlos in unser Leitbild ‚Mannheim 2030‘ ein, mit dem wir einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltigere und gerechtere Welt leisten möchten. Die Entwicklung von Strategien zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung auf kommunaler Ebene zu unterstützen, ist für Mannheim daher selbstverständlich“, so Dr. Peter Kurz.
 
Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL betonte: „Die Landesregierung ist seit dem Jahr 2018 mit einem umfangreichen Maßnahmenplan zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten deutschlandweit ein Vorreiter. Mit der Erklärung ‚Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung‘ haben wir einen neuen und wichtigen Baustein geschaffen, um bei diesem Thema die wertvolle Arbeit auf lokaler Ebene zu stärken und weiter voranzubringen.“
 
Mit der Erklärung „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ bestätigen die unterzeichnenden Kommunen, das Deutsch-Französische Institut Ludwigsburg und das Minist-rium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, dass sie sich dafür einsetzen, bestehende Maßnahmen und Initiativen zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung zu stärken, diese miteinander zu vernetzen und ihre Wahrnehmung in der kommunalen Öffentlichkeit zu erhöhen. Zudem soll die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet in kommunalen Partnerschaften im Rahmen der deutsch-französischen Freundschaft gestärkt werden. Anhand individueller Projekte können dabei kommunen-spezifische Maßnahmen erarbeitet werden, die beispielsweise darauf abzielen, für das Thema Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren und von den jeweiligen Erfahrungen und Ansätzen der Partnerstädte zu lernen.
 
Ausgangspunkt der Erklärung „Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung“ war die Tagung „Grenzenlos nachhaltig – restelos essen“, die Anfang Oktober 2020 in Stuttgart stattgefunden hat. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und das Deutsch-Französische Institut Ludwigsburg (dif) luden dazu Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunalpolitik, Verwaltung, Kirche sowie der Tafel zu der Tagung ein, um bereits bestehende kommunale Aktivitäten bei der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung vorzustellen und weitere Gemeinden zu ermutigen, dieses Thema stärker im eigenen politischen Handeln zu verankern.
 
Mit „Mannheim 2030“ hat die Quadratestadt Antworten auf die zentralen Fragen geliefert, wie die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen im Rahmen der weltweit verabschiedeten Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung auf lokaler Ebene umgesetzt werden können und wie das Leben im Jahr 2030 in Mannheim konkret aussehen soll. Unter anderem haben die Vereinten Nationen in der Agenda 2030 festgeschrieben, die Menge an Lebensmittelabfall zu halbieren. „Startpunkt einer globalen nachhaltigen Entwicklung sind die Kommunen. Dabei spielen Ländergrenzen keine Rolle“, so Dr. Peter Kurz mit Blick auf Deutschland und Frankreich, wo die Bedeutung des Themas Lebensmittelverschwendung auf eine breite öffentliche Wahrnehmung stößt. Mit der Erklärung sollen weitere Kommunen motiviert werden, in einen Dialog zu gemeinsamen Maßnahmen gegen die Lebensmittelverschwendung einzusteigen. „Nur gemeinsam können wir das Ziel einer nachhaltigen Lebensweise erreichen“, sagte der Oberbürgermeister.
 
Aktionen und Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung in Mannheim

Die Klimaschutzagentur Mannheim gemeinnützige GmbH setzt sich schon seit vielen Jahren mit Aktionen und Kampagnen für mehr Klimaschutz- und Umweltbewusstsein ein, auch im Bereich Ernährung und Abfallvermeidung.
 
Unter dem Motto „Tschüss Einweg, hallo Mehrweg“ wirbt das Team zum Beispiel für nachhaltige Mitnahmeboxen für Essen und setzt darauf, dass nicht nur frisch gekaufte Gerichte, sondern auch Reste vom Restaurantbesuch, auf Feiern und bei Catering in nachhaltigen Verpackungen mitgenommen werden. Kürzlich startete die Klimaschutzagentur gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung die Aktion „Take away-take a box“, die auch in den städtischen Kantinen umgesetzt wurde.
 
Wie Lebensmittelverschwendung im Alltag vermieden wird, dazu klären Umweltbildungsformate der Klimaschutzagentur auf, wie Ernährung/Konsum-Workshops bei den „Klimahelden“ in Schulen, in einem Programm der Stadtverwaltung für Mitarbeiter*innen oder in den „klimafit“ Seminaren mit der Abendakademie Mannheim.
 
Außerdem macht die Klimaschutzagentur regelmäßig auf Organisationen und Initiativen in Mannheim aufmerksam und betreibt gemeinsame Aufklärungsarbeit, um auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen und diese zu verringern.
 
Darüber hinaus tritt die Klimaschutzagentur Mannheim regelmäßig mit Alltagtipps gegen Lebensmittelverschwendung mit dem „Markt der Möglichkeiten“ auf Veranstaltungen auf, wie dem Neujahrsempfang der Stadt Mannheim, dem Maimarkt oder organisierte eine „Klimagourmet-Woche“, auf der sich auch weitere Organisationen präsentieren konnten, um auf die Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen und nützliche Tipps für den Alltag zu geben. Dazu gehören auch Social-Media Formate mit Kochtipps zur Resteküche.