Mannheim (Stadt Mannheim) – Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 28. Juli 2020 mehrheitlich beschlossen, dass der Kauf von Lastenrädern mit 25 Prozent des Einkaufspreises bezuschusst wird. Somit kann das Förderprogramm für Lastenräder der Stadt Mannheim direkt starten und unterstützt somit eine alternative Form der Mobilität. Der Kauf von einem Lastenrad wird mit maximal 500 Euro unterstützt. Die Obergrenze beim Kauf von einem E-Lastenrad liegt bei 1.000 Euro. Das Förderprogramm ist an Mannheimer Einwohnerinnen und Einwohner sowie an Mannheimer Körperschaften, die steuerbegünstigte Zwecke verfolgen, adressiert. Die Antragsunterlagen sind unter www.mannheim.de abrufbar und können ab sofort bei der Stadtverwaltung eingereicht werden.
 
Da das Ministerium für Verkehr in Baden-Württemberg bereits eine E-Lastenradförderung für den gewerblichen Gebrauch anbietet, fokussiert sich die Stadt Mannheim auf eine Förderung für Privatpersonen und Körperschaften, die steuerbegünstigte Zwecke verfolgen.
 
Das hohe Aufkommen des motorisierten Individualverkehrs (MIV) sorgt für beträchtliche CO2-Emissionen in Mannheim. Die hohe Konzentration an Stickoxiden und Feinstaub in der Luft belastet zudem das Stadtklima. Aus klima-, aber auch aus umwelt- und gesundheitspolitischen Gründen ist es notwendig, den Umstieg auf nachhaltige Formen der Mobilität zu fördern und zu fordern. Im Mannheimer Binnenverkehr soll der Radverkehrsanteil von 20 Prozent weiter gesteigert werden.
 
Lastenräder besitzen erhebliches Potential, um verschiedene positive Effekte in einer Stadtgesellschaft zu erzeugen. Durch Lastenräder im privaten Gebrauch können beispielsweise der Transport von Einkäufen sowie der Weg zur Kindertagesstätte emissionsfreier sowie lärmmindernder erfolgen. Des Weiteren werden auf diese Weise die Klimaschutzziele, die Verminderung des Parkplatzsuchverkehrs und die Verringerung des Parkdrucks vorteilhaft beeinflusst. Für viele Menschen stellt ein Transportfahrrad eine praktische, emissionsfreie und erschwingliche neue Mobilitäts-Option dar. Strecken bis zu fünf Kilometern können mit einem Fahrrad häufig schneller zurückgelegt werden als mit einem Kraftfahrzeug. Auch bei Lastenrädern kommen hierbei die üblichen Vorteile des Radfahrens (z.B. Befahren von durchlässigen Sackgassen, in Gegenrichtung geöffnete Einbahnstraßen, flexibles Parken) zum Tragen.
 
Der Gemeinderat hatte in den Etatberatungen 2019 beschlossen, dass ab dem Jahr 2020 Haushaltsmittel in Höhe von 100.000 Euro für die Förderung von Lastenrädern eingesetzt werden. In den Folgejahren werden diese Mittel auf jeweils 150.000 Euro erhöht.
Mit den bereitgestellten Finanzmitteln können im Jahr 2020 mindestens 66 (E-)Lastenräder gefördert werden. Wer bei der Nutzung des Lastenrades feststellt, dass auf ein eigenes Auto ganz verzichtet werden kann oder auch schon vorher keines besessen hat, wird nach zwei Jahren durch einen zusätzlichen Nachhaltigkeitsbonus in Höhe von 500 Euro belohnt.