Mannheim (Stadz Mannheim) – Um zu verhindern, dass die Asiatischen Tigermücken (Aedes albopictus) bei uns heimisch werden, ist es notwendig, die bislang noch sehr eingeschränkt vorkommenden Populationen zu lokalisieren und einzudämmen. Rund um Mannheim wurden in Heidelberg und ganz aktuell in Ludwigshafen schon Populationen von Asiatischen Tigermücken ausfindig gemacht. Es ist daher möglich, dass auch in Mannheim bereits Populationen zu finden sind, allerdings gibt es hierzu bislang keinen Nachweis. Der Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt möchte Bürger motivieren, sich an der Jagd zu beteiligen. Wer denkt, möglicherweise eine Asiatische Tigermücke gefunden zu haben, kann diese persönlich im Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt in R1, 12, 68161 Mannheim, an der Information im 1. Obergeschoss abgeben oder diese mit der Post schicken.
 
Die Asiatische Tigermücke kann sehr leicht mit einheimischen Mückenarten verwechselt werden, vor allem mit der Ringelschnake (Culiseta annulata). Wie die Namen andeuten, sind beide Arten durch Tigerung beziehungsweise Ringelung gekennzeichnet. Im Vergleich ist dies jedoch bei der Tigermücke weit ausgeprägter. Auch sind Tigermücken mit circa 7 Millimetern wesentlich kleiner als die heimischen Ringelschnaken. Bei näherem Hinsehen wird zudem ein Merkmal erkennbar, das der Tigermücke den lateinischen Namen „albopictus“ einbrachte, was „der Weißgezeichnete“ bedeutet: Die Tiere haben auf der vorderen Rückenhälfte eine weiße Linie, die bei unseren Ringelschnaken völlig fehlt.
 
Insgesamt erhielt das Gesundheitsamt der Stadt Mannheim seit 2016 bisher circa 30 Exemplare verschiedener Mücken- oder anderer Insektenarten. Dies zeigt ein großes Engagement der Bürgerschaft. Eine Asiatische Tigermücke war glücklicherweise bisher nicht darunter.
 
Hintergrund
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) stammt ursprünglich aus Südostasien und ist dort eine der häufigsten und am weitesten verbreitete Stechmückenarten. In der jüngsten Vergangenheit kam es vermehrt zur Einschleppung der Asiatischen Tigermücke, etwa bedingt durch die Zunahme des internationalen Warenverkehrs, zunächst vor allem nach Südeuropa – inzwischen aber auch nach Deutschland.
 
Medizinische Relevanz
Die asiatische Tigermücke ist nicht nur als Lästling von Bedeutung, sondern auch als potenzieller Überträger verschiedener für den Menschen gefährlicher Viren. Sie gilt als Überträger für das Dengue-, das Chikungunya- oder das West-Nil-Virus, vermutet wird auch die Übertragungsmöglichkeit weiterer Virusarten, die in Europa bisher nicht vorkommen. In Deutschland ist bisher kein einziger heimisch erworbener Krankheitsfall durch diese Virusarten bekannt, durchaus kam es aber in Südeuropa, in Ländern wie Italien, Spanien oder etwa im Süden Frankreichs, zu vereinzelten Krankheitsausbrüchen.
 
Brutstätten
Tigermücken nutzen kleinste Wasseransammlungen in natürlichen und künstlichen Behältern, wie zum Beispiel Astlöcher in Bäumen, Regentonnen, Gullys, Blumenvasen und Blumentopfuntersetzer, Vogeltränken, Gebrauchtreifen oder verstopfte Dachrinnen. Es ist wichtig, potentielle Brutstätten zu beseitigen, indem man beispielsweise Eimer oder Gießkannen so lagert, dass sich kein Regenwasser ansammeln kann.
 
Seit Jahren wird im Bereich der Oberrheinebene durch die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) e.V. das Vorkommen von Stechmücken beobachtet und die „Schnakenplage“ durch umweltverträgliche Maßnahmen eingedämmt. Weitere Informationen zu Tigermücken, Fotos der Tiere und wie sie eindeutig zu identifizieren sind, gibt es auf der Internetseite der KABS unter: www.kabsev.de.