Engagierte Malteser (v.l.n.r): Karin Miedniak wurde für 50 Jahre im aktiven Dienst geehrt, Jan-Niclas Weiss und Eva Diehl für je zehn Jahre.
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Viernheim (MHD/KM) –  Keine Sanitätsdienste, keine Erste-Hilfe-Ausbildung – während der heftigsten Corona-Monate in 2020 und 2021 lag die normale Arbeit der Malteser in Viernheim auf Eis. Arbeitslos waren die ehrenamtlichen Helfer deshalb in den vergangenen zwei Jahren aber keineswegs. Im Gegenteil: Corona bescherte ihnen einige neue Aufgaben – und die große Herausforderung, diese auch im Lockdown zu bewältigen.

 

Statt zu Rettungseinsätzen fuhren die Malteser zum Impfen. Bis heute transportieren die Helfer in ihrer Freizeit regelmäßig mobile Impfteams zu Pflegeheimen im Kreis Bergstraße. Auch die großen Impfaktionen im Bürgerhaus wurden vom Hilfsdienst mitorganisiert. Dazu kamen Sondereinsätze wie die Mithilfe beim Packen von Desinfektionsmitteln. Die Malteser nahmen aber auch neue Aufgaben in Angriff, die nichts mit Corona zu tun haben. So erweiterten die Helfer ihr Angebot um einen Besuchs- und Begleitungsdienst mit Hund. Ein Zweierteam ist bereits fertig ausgebildet und in Betreuungseinrichtungen im Kreis Bergstraße im Einsatz. Ein zweites Team folgt im kommenden Jahr. Jede Woche stellt der Verein außerdem den Fahrdienste für die zweite Ausgabestelle der Viernheimer Tafel sicher. Und seit 2021 sind die Viernheimer Malteser als Transporteure von Spenderorganen und Transplantationsteams unterwegs – und auf der Suche nach weiteren ehrenamtlichen Fahrern, die Bereitschaftsdienste übernehmen können.

 

„Trotz aller Corona-Probleme haben wir gut gearbeitet“, zeigt sich Stadtbeauftragter Marc Häffner bei der Jahresmitgliederversammlung zufrieden. Sorgen machen den Helfern allerdings der Blick in ihre Kasse. Denn keine Sanitätsdienste und keine Erste-Hilfe-Kurse bedeuten: keine Einnahmen, die der Verein dringend braucht, um seine Fahrzeuge instand zu halten oder die Miete der Unterkunft zu bezahlen. Immer weniger brachten zuletzt auch die Altkleidercontainer ein: „Die Einnahmen nehmen leider ab, weil die Container oft verunreinigt sind“, erklärt Finanzbeauftragte Martina Falkenstein. „In die Container werden immer wieder Restmüll und Flaschen geworfen, was den ganzen Inhalt unbrauchbar macht.“ In den vergangenen Monaten konnten die Malteser zwar wieder mehr und mehr ihrer regulären Dienste aufnehmen, vor allem die Erste-Hilfe-Ausbildungen waren gefragt. „Aber wie es aussieht, wird es mit Corona jetzt wieder schlechter“, seufzt Häffner.

 

Trotzdem blickt er zusammen mit dem ganzen Ortsleitungsteam optimistisch in die Zukunft – wegen des großen Engagements unter den Vereinsmitgliedern. „Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass es funktioniert. Auch wenn wir uns über eine längere Strecke gar nicht treffen konnten. Als es wieder losging, waren alle da. Das ist super!“, freut sich Häffner. So sprang kein Vereinsmitglied während Corona ab – es kamen im Gegenteil sogar neue dazu. Und wer dabei ist, bleibt das meist lange. Das zeigten die Ehrungen zum Abschluss der Versammlung. So wurden Eva Diehl und Jan-Niclas Weiss für zehn Jahre und Karin Miedniak für 50 Jahre im aktiven Dienst geehrt.