Foto: Stadt Lorsch

Lorsch (Stadt Lorsch) – Wer hätte das gedacht: Ein zunächst aus der Not geborenes Kultur-Format mauserte sich während dieses Corona-Jahres zu einem echten Renner: die Schässlong-Session. Was als digitale Veranstaltung während des Lockdown schnell im Netz Furore machte, geht jetzt in einer analogen Version an den Start. Nachdem die Politik das Herbst-Winter-Programm des KULTour-Amtes für 2020 genehmigt hat, findet am 1. Oktober die erste „Schässlong-Session analog“ im Lorscher Museumszentrum statt.

Mit max. 35 Gästen und einem echten Schässlong sollen dann zwischen Oktober und März im Vierzehntagesrhythmus und immer um 19 Uhr kleine, intime „Wohnzimmer“-Konzerte Live-Musik und hautnahe Begegnungen mit Musiker*innen der Region stattfinden. „Eigentlich war das Schässlong ins Spiel gekommen, weil zu Corona-Zeiten jede und jeder ja nur quasi aus dem Wohnzimmer, also von der Couch aus, musizieren konnte“, so Jana Lenhart vom KULTour-Amt. „Das hat den Zuschauenden Spaß gemacht: Sie waren per Internet bei den Künstlern zuhause, keine große Bühne, ein ganz persönlicher Eindruck.“ Was sich dadurch ungewohnt authentisch und intensiv vermittelte, war schlicht und einfach die Lust der Künstler*innen an der Musik, an der eigenen Interpretation und daran, genau das mit anderen zu teilen. „Plötzlich war da eine Nähe wie zwischen Freunden, ohne Show und ohne Bühnendistanz – Einfach nur auf der einen Seite das Verlangen, Musik zu machen und auf der anderen Seite der Spaß am Miterleben.“

Das hatte eine neue Verbindung und Stimmung zwischen Künstler*innen und Publikum zur Folge. Gut zu beobachten war das im LORSCHER SOMMERPARK, wo viele der Formationen ebenfalls und ganz beiläufig und eher wie Straßenmusiker*innen auftraten. Gerade bei Bands, die man eigentlich nur mit einer großen Verstärkeranlage und Tontechnik kennt, kamen plötzlich ganz andere Qualitäten und Klangfarben zum Vorschein.

Jetzt also soll das Ganze in den Innenraum geholt werden. Die Intimität bleibt schon deshalb gewahrt, weil die Gästezahl Corona-bedingt klein bleiben muss. Und klar: Ein Schässlong muss natürlich dabei sein. „Ein Riesen-Trumm“, lacht Lenhart, „Wegen Abstandsregel und so …!“ Denn die Einhaltung der Hygiene-Regeln ist zum Schutz der Gäste und der Musiker*innen natürlich Bedingung.

 

Der 1. Stock des Museumszentrums bietet einen so ungewöhnlichen wie räumlich passsenden Rahmen. Wichtig ist, dass man sich zu jedem Abend voranmeldet, denn die Plätze sind begrenzt (schässlong@lorsch.de, per WhatsApp unter 01 57.85 04 94 26 oder Instagram Lorsch.de). Mit einem Eintrittspreis von 15 € steht dann jeweils ein Konzert mit zwei 45 Minuten-Sets und einem sicherlich sehr persönlichen Kontakt mit den Musiker*innen auf dem Programm. Getränke sind ebenfalls vor Ort. „Mit First-Class-Blick auf das Welterbe hoffen wir damit auf ein paar so unvergessliche wie besondere Sessions. Wir freuen uns drauf!“ lautet die Einladung zum musikalischen Get together – auch zu Pandemie-Zeiten.