Foto: SRC
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Viernheim (SRC) Über Lilly Böh muss man nicht mehr viel erzählen – es ist (fast) alles gesagt: SRC-Eigengewächs, hoffnungsvolles Nachwuchstalent, Ringen im Blut…

 

All das hat sie allein in diesem Jahr bereits mehrfach überzeugend unter Beweis gestellt. Doch damit nicht genug. Am vergangenen Wochenende sollte sie sich nochmals steigern können.

 

Das 28. Internationale Turnier der Stadt Hornberg stand auf dem Plan. Ein Traditionsturnier, wie es der Name schon sagt. Hornberg, ein beschauliches Städtchen im Ortenaukreis im Mittleren Schwarzwald, mag dem ein- oder anderen möglicherweise durch das gleichnamige Hornberger Schießen im Gedächtnis behaftet sein.

 

Vielmehr ist es jedoch der hiesige Verein „AV Germania Hornberg“, der sich als Ausrichter dieses Turnieres längst einen Namen gemacht hat. Veranstalter wiederum würde der SBRV, der Südbadische Ringerverband, sein. Als Wettkampfstätte hatte man die Hornberger Sporthalle in der Gustav-Fimpel-Straße auserkoren.

 

Wer sich zu Mädchen/weibliche Jugend (Jahrgänge 2008 und jünger), Kadettinnen (ab Jahrgang 2007), Juniorinnen, Frauen und A-Jugend zählte, durfte sich anmelden. Dass das Turnier nicht nur traditionsbehaftet, sondern auch beliebt ist, spiegelten letztendlich auch die Teilnehmerzahlen wieder: Insgesamt 214 junge weibliche Talente wollten sich in Hornberg mit ihresgleichen messen.

 

Wir erinnern uns, Lilly Böh ringt in der weiblichen B-Jugend, zuletzt in der Gewichtsklasse 47kg.

Der obligatorische Wiegevorgang vor Ort ergab (aufgrund fehlender 47kg-Klasse) die Zuteilung in die (nächsthöhere) 50kg-Klasse. Das würde die Sache nicht einfacher machen.

 

Dennoch – oder gerade deshalb – lag ein Kribbeln lag in der Luft, als Lilly Böh selbstbewusst und zielsicher erstmals den Innenraum der Hornberger Sporthalle betrat.

 

Es konnte losgehen. Zum Auftakt stand Lilly Böh in Runde 1 Nika Ofenceck vom KSV Götzis (Vorarlber/Österreich) gegenüber. Lilly Böh hatte sich vorgenommen, zu zeigen, was in ihr steckt. Das tat sie gleich eindrucksvoll mit einem Sieg in Technischer Überlegenheit. Ein eindeutiger Endstand von 16:0 Punkten sprach hierbei eine deutliche Sprache.

 

 

 

In Runde 2 traf Lilly Böh auf Anna Markoc vom ASV Tuttlingen (BW). Auch diesmal ließ sie ihrer Gegnerin absolut keine Chance. Auch diesen Kampf gewann sie in Technischer Überlegenheit. Erneut lautete das Ergebnis 16:0 für die SRC’lerin, also zum zweiten Mal in Folge musste eine Kontrahentin punktlos die Matte verlassen.

 

Lisa Shavadze hieß ihre Gegnerin in Runde 3 und kam vom SV Fellbach (BW). Das bekannte Szenario sollte sich bei diesem Fight fast nochmals wiederholen. Lilly Böh brillierte abermals und nahm auch hier einen Sieg in Technischer Überlegenheit mit. Ein eindeutiges 17:2 als Endstand konnte für diese Partie notiert werden.

 

Durch diese drei gewonnen Kämpfe stand bereits fest, dass Lilly Böh nun noch direkt im Finale um den Gesamtsieg antreten würde. Würde sie nach dieser Performance noch zu stoppen sein?

 

Ebenfalls für das Finale hatte sich Eleni Zagliveri vom SC Horb (BW) qualifiziert. Diese beiden jungen Athletinnen würden also den Gesamtsieg in ihrer Klasse untereinander ausmachen. Die Matte war freigegeben. Die Spannung in der Halle war auf ihrem Höhepunkt angelangt. Der Kampf konnte beginnen. Doch dann, nach nur 27 Sekunden, eine winzige Unaufmerksamkeit der SRC-Lady. Diese nutzte Eleni Zagliveri und es gelang ihr genau in diesem Moment, Lilly Böh überraschend zu schultern. So schnell konnte man gar nicht schauen…

 

Schade, Lilly Böh stand so kurz davor, den Klassensieg mit nach Hause zu nehmen. Ein brillanter Tag ging für die junge Athletin damit zu Ende, an dem sich Lilly Böh in einer bestechenden Form präsentiert hatte. Wer ihr dabei zugeschaut hatte, bekam Lust auf mehr. Mehr wird Lilly Böh sicherlich zeigen, wenn sie hoffentlich bald wieder für den SRC Viernheim auf der Matte steht.

 

Bleibt nur zu sagen: Herzlichen Glückwunsch zu einem hervorragenden Zweiten Platz und somit Platz 2 auf dem Siegertreppchen. „Weiter so!“.