Ver-rückt in Zeiten von Corona!

Auf meinem Weg in die Innenstadt machte ich, vom Regenschauer überrascht, in einem Caféchen kurzen Halt. Während ich dort vor dem Café wartete und meinen Cappuccino trank, parkte etwa drei Meter entfernt ein Pkw rückwärts ein und ließ seinen Motor noch ein wenig laufen. Die warmen Abgase lullten mich und meinen Cappuccino ein.

Ein ganz alltägliches Ereignis. Eben kein Ereignis, weil es so alltäglich ist! Gemessen an den Sitten unseres Zusammenlebens: Nicht der Rede wert!

Während ich noch saß, ging ein älterer Passant mit Nasen-Mund-Schutz an mir vorbei, erblickte einen noch freien Platz etwa zwei Meter von mir entfernt, freute sich – das war sogar trotz Maske zu sehen –, bestellte einen Kaffee, mit Maske versteht sich, kam aus dem Café heraus, nahm die Maske ab, steckte eine Zigarette in den Mund und ließ genüsslich Rauchkringelchen zu mir herübergleiten.

Ein ganz banales Alltagsvorkommnis! Alle Coronaschutz- und MNS-Maßnahmen waren akkurat eingehalten!

Und das Rauchen? Nicht der Rede wert!

Autoabgase

Auf Zeit online vom 27.2.2019 – und es hat sich seitdem ganz sicher nichts geändert – findet sich die Aussage: „13.000 Deutsche sterben pro Jahr vorzeitig durch Verkehrsabgase“, womit die BRD auf dem vierten Platz weltweit steht. 13.000, deren vorzeitiger Tod durch Abgase verursacht ist.

Die Zahl der Coronatoten beträgt nach RKI bislang 9.268. Wobei noch lange nicht geklärt ist, ob die Verstorbenen an Corona starben, durch Corona mitverursacht, oder nur mit dem Virus umkamen. Einer der ersten bundesdeutschen Verstorbenen hatte auf einer Palliativstation gelegen, zum Sterben in allernächster Zeit aufgrund seines Alters und vieler Vorerkrankungen verurteilt. Als er verstorben war, ermittelte man coronapositiv. Also kam er in die Statistik als Coronatoter! Und diese absurde Einordnung ist nachgewiesenermaßen beileibe kein Einzelfall (übrigens auch in Italien ganz übliche Praxis!).

Es stehen also 13.000 Toten, deren vorzeitiger Tod nachgewiesenermaßen durch Autoabgase bedingt ist, 9.268 Tote gegenüber, die wahrscheinlich in den meisten Fällen gar nicht an Covid-19 verstarben!

Aber wer redet heute von diesen 13.000, gegen die sich eigentlich ohne großen Aufwand vorgehen ließe? Wer redet davon, welche Ignoranz in dem besinnungslosen Rückwärtseinparken und Motorlaufenlassen liegt! Alle Hasen blicken nur auf die Schlange der 9.268! Aber es geht ja noch weiter!

Das Rauchen

Unter aerzteblatt.de (46/20115) findet sich die Feststellung von 121.000 Rauchertoten jährlich in der BRD, so der Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Bundesdrogenbeauftragten. Dass dazu noch die vielen Passivraucher zu zählen sind, die ihr Zusammenlebenmüssen mit ihren rauchenden Mitmenschen ebenfalls mit einer Lebensverkürzung werden bezahlen „dürfen“, davon sehe ich einmal ab.

121.000 Rauchertote einerseits also, 9.268 Coronatote andererseits. Bei Ersteren nachgewiesen, dass ihr Lungenkrebs oder ihr Raucherbein oder ihre Immunschwäche oder ihre Herzschwäche usw. eindeutig von ihrer Drogensucht herrührt. Bei Letzteren bis heute nicht nachgewiesen, ob es so etwas wie Covid-19 überhaupt gibt, unterscheidet sich doch Covid-19 bislang durch keinerlei spezifische Symptomatik von anderen schweren Atemwegserkrankungen mit Lungenentzündung. Ja, es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass Covid-19 nur der peppige Name für eine ganz übliche Atemwegserkrankung im Gefolge eines Grippevirus, wie schon in den Jahren zuvor, ist!

Und hört man heute noch irgendeine Kritik am Rauchen? Wer wagt es heute noch, jemanden auf dem Bahnsteig anzusprechen, wenn dieser ganz selbstverständlich seine Zigarette vor sich hindampfen lässt? Oder ich vor dem Café? Ich stand auf und ging.

Feinstaub

Vor allem verkehrsverursachte Feinstaubentwicklung sei noch kurz erwähnt. 44.900 vorzeitige Todesfälle vermeldet das Umweltbundesamt. Aber, wie gesagt, es sei nur darauf hingewiesen. Immerhin: Gegenüber diesen nachgewiesenen 44.900 wirken die diffusen 9.268 doch sonderbar verfehlt!

Resümee

Was ist los mit uns? Es ist fast so, als ob die eigentlichen Gesundheitsgefahren regelrecht aus unserem Bewusstsein ausradiert wären. Als wenn es überhaupt nur noch Corona als einziges Übel der Welt gäbe! Unser Blick auf die Realität ist ver-rückt!

Oder liegt es daran, dass es so angenehm ist, einen Sündenbock zu haben, der es uns erlaubt, alle Krankheitsursachen auf ihn zu projizieren. Sodass wir schön weiterhin unserer alten, falschen Lebensweise frönen können: dem ganz selbstverständlichen Eingasen, Feinstauben und Belärmen unserer Umwelt mit unserem Autofahren um jeden Preis? Dem Hängen am Glimmstängel?

 

Bernd Lukoschik