Im Rahmen der Auftaktveranstaltung „Radfahren neu entdecken“ zeigte der „Brundtlandbeauftragte“ Herr Granzow in einer virtuellen Wunschrechnung über CO² Emissionen in Viernheim auch auf, was außerhalb des städtischen Einflusses “in der Hand der Bürger liegt“.

An einer konkreten Rechnung über CO² Emissionen in Viernheim möchte ich aufzeigen, wie sich fatale Entscheidungen der städtischen Verantwortlichen Viernheims und des Brundtlandbüros auswirken:

Die Verantwortlichen der Stadt Viernheim lassen eine Photovoltaikanlage vom Kindergarten Gänseblümchen abbauen und kündigen für eine Anlage auf dem Seniorenheim in der Carlo-Mierendorff-Straße den Abbau an, obwohl die Anlagen in Eigentum der Stadt und für die Stadt Viernheim noch für die nächsten 15-20 Jahre nachweislich jährlich ca. 10 000kWh grünen Strom kostenlos erzeugen würde. In 15 Jahren wären das ca. 150 000 kWh Strom. Für die Gewinnung von 1KWh fossilem Strom fallen als Emission laut Fraunhofer Institut an: bei Braunkohle 1075g/kWh und bei Steinkohle 830g/kWh. Bei einem Durchschnitt von 1000g/kWh wären das für die beiden PV-Anlagen:  150 000kWh x 1,0 kg/kWh = 150 000kg oder 150 Tonnen Co² die Viernheim an Emissionen einsparen würde.

Und die Verantwortlichen der sogenannten Brundtlandstadt lassen die Anlagen abbauen, ja zahlen sogar noch eine Prämie von 12.293,70 Euro aus der Stadtkasse für den Abbau der Anlagen. Das ist nur die Spitze eines Eisbergs. Was meinen Viernheimer Bürger dazu? Was meinen die Verantwortlichen?     Meine Erfahrungen in der ehrenamtlichen Bürgersolarberatung zeigen, dass Viernheimer Bürger da schon weiter sind als die Verantwortlichen der Stadt. Viernheim sollte sich noch, wie über 80 andere Städte, auch an dem laufenden „WATTBEWERB“ beteiligen: welche Stadt schafft es als erste ihre PV-Leistung zu verdoppeln! Viernheim darf sich nicht hinter einem Brundtlandlabel verstecken, das selbst in Wiesbaden keiner mehr kennt.   

Wer fördert und moderiert in Viernheim die Bürgerenergiewende? Wer bringt Aktivitäten zusammen? Warum hat Viernheim noch keinen Energiewendemonitor, der für Bürger am PC einsichtig den aktuellen Viernheimer Stand der örtlichen Energiewende graphisch darstellt? Warum werden in Viernheim Photovoltaik-Steckermodule nicht gefördert, sondern Interessenten als etwas unrentables ausgeredet. Wo sind die Pilotkonzepte im Bannholzgraben II. Viernheim braucht einen öffentlichen Klimatisch der Aufgaben und Ziele monatlich/ vierteljährlich veröffentlicht. Das Brundtlandbüro mit seinen inzwischen 5 Klimamanagern muss hier in Sachen Bürgerenergiewende stärker in die Pflicht genommen werden.

Alois Huber