Foto: Yaa Soma
Foto: Yaa Soma

Viernheim (H.Winkenbach) – „Meine Mutter ist alles für mich“, schreibt Chantal. Paulin meint: „Meine Mutter hat einen sehr wichtigen Platz in meinem Leben, denn sie hat mir das Leben geschenkt“. Und Joel fügt hinzu: „Meine Mutter ist für mich wie eine Heilige. Sie ist die Mutter der Menschheit“.
Unsere burkinischen Yaa Somas sind sich auch darüber einig, dass Mütter sehr sensibel sind und spüren, wenn ihre Kinder ein Problem haben. Die Mütter sind geliebt und respektiert und haben den ersten Platz im Leben der Menschen. Moussa fügt hinzu: „Gerade im Erwachsenenalter geht man immer wieder zur Mutter, um sich deren Segen zu holen, hier wird man immer angehört.“
Traditionell wird Muttertag in Burkina Faso nicht gefeiert, meist vergeht der Tag ungeachtet. Nur in der Kirche wird der Muttertag erwähnt. Wenige geben ein symbolisches Geschenk, um die Mutter zu ehren. Und bei Paulin gibt es ein gemeinsames Familienessen. Aber gerade in vielen abgelegenen kleinen Dörfern wissen die Kinder oft gar nicht, dass es einen solchen Tag überhaupt gibt.
„Mütter kümmern sich um die Bildung ihrer Kinder“, meint Salif. Ja, gerade die Schülermütter (AME) begegnen uns immer wieder bei unseren Reisen. Sie engagieren sich mit Gartenprojekten, um die Schulspeisung zu unterstützen. Sie kochen ehrenamtlich für die ganze Schülerschar. Sie begegnen uns als wissbegierige arbeitssame Frauen, die Bildung schätzen und ihren Kindern den Schulbesuch ermöglichen möchten.
Und
Wie sehr Mütter respektiert werden, kann ich auch immer wieder erleben. Da ist Gilbert, der seine Mama auf dem Moped im Dorf abholt, die alte Frau sitzt hinter ihm und dann wird eine Stunde auf der Ruckelpiste gefahren. Zur Untersuchung begleitet er sie zum Arzt. Oder Moussa, der nach dem Tod der Mutter auf deren Grab eine kleine Plakette mit Namen und Bild angebracht hat. Oder Chantal, die von ihrem kargen Lehrergehalt immer was für die Mutter abzwackt…
„Maman“ genannt zu werden ist eine große Ehre. Bei meinen ersten Burkina-Aufenthalten wusste ich das nicht und war etwas irritiert. Heute freut es mich, wenn man mich ab und an „Maman“ nennt.