Schluss mit dem Theater

Es ist erstaunlich mit welcher Akribie manche Leute sich vor dem Karren spannen lassen und an Theatralik und Dramatik nicht zu überbietende Beiträge über längst entschiedene Tatsachen in die Medien setzen.

Kommen wir zu den Tatsachen.

Es ist löblich erkannt zu haben, dass bereits 2015 vom 1. Stadtrat eine falsche Entscheidung in dieser Thematik gefasst wurde.

Nach der Kommunalwahl 2016 hat UBV bereits am 9. September 2016 die Korrektur, sprich den Rückbau dieses Bereiches am Königsacker beantragt um die entstandene Unfallgefahr an dieser Stelle zu beseitigen und die Verkehrssicherheit wieder herzustellen.

Müßig hier die dazwischenliegende Ausschussarbeiten, vor Ort-Termine, Verwaltungsbeauftragungen und die vom 1. Stadtrat veranlassten neuen Straßenmarkierungen wieder einzeln aufzuführen.

Ergebnis war eine unter der Leitung des 1. Stadtrates ausgearbeitete Verwaltungsvorlage am 3. 11. 2017 mit verschiedenen Ausführungsvarianten, immerhin nach satten 14 Monaten Bearbeitung.

Am 9. 3. 2018 wurde schlussendlich in der Stadtverordnetenversammlung beschlossen den längst fälligen Rückbau zu veranlassen um die unsichere Verkehrssituation zu beseitigen. Geschehen ist seit dem nichts, bis zu dieser unsäglichen Vorstellung der Grünen mit Bienenplakaten und Medienberichten, nach bald 2 Jahren Entscheidungsfindung.

Die Methode „aussitzen“ des 1. Stadtrates sollte vermutlich auch hier zur Geltung kommen, nach seinem Motto: die Leute werden sich schon daran gewöhnen!

Man darf sich zu Recht die Fragen stellen:

  • Wo sind und waren diese Plakatträger und Leserbriefschreiber in der gesamten Zeit, als nur diese eine markante Stelle mit großem personellen und finanziellen Aufwand gehegt und gepflegt wurde, während ein paar Meter weiter und auch anderen Ortes die Baumscheiben unansehnlich austrocknen und verkommen?
  • Wo sind diese Herrschaften, wenn der Tivolipark vergammelt und seinem Schicksal überlassen wird?
  • Wieso kommt keiner, auch nicht der 1. Stadtrat, auf die Idee die große Grünfläche vor der Fröbelschule bienengerecht zu gestalten? Die vorgeschobenen Besitzverhältnisse sind hier, nach unserer Auffassung, nur Ausreden.
  • Wieso werden die großflächigen UBV-Vorschläge für Versickerungen an den Grünanlagen an der Wormser-, Nibelungenschule und an der August-Bebel-Straße nicht ernsthaft verfolgt? Nein, im Gegenteil konzentriert man sich auf die wenigen qm am Königsacker und auf fragliche Entsiegelungen an der Nibelungenstraße.

Im Zuge der neuen Müllentsorgung kommt es noch viel toller und interessanter:

Um 5 neu hinzugekommene Streu- und Räumfahrzeuge unterzubringen, soll unter der Führung vom 1. Stadtrat ein Gelände von nahezu 4000 m² komplett versiegelt, asphaltiert und mit zusätzlichen Garagenhallen überbaut werden.

Der Gipfel ist, dass diese Flächen an die öffentliche Entwässerung angeschlossen werden.

Warum werden nicht zumindest die Dachflächen und Flächen ohne belastende Schadstoffe über eine Versickerung entwässert? Wo bleibt da der Vortrag des 1. Stadtrates über die Anwendung des WHG-Wasserhaushaltsgesetzes, dass „Niederschlagwasser ortsnah versickert, verrieselt oder in Gewässer eingeleitet werden soll“?

Hier wird sinnlos Geld verbrannt und nicht am Königsacker. Regt sich denn hier niemand auf oder will man dieses Desaster bewusst nicht erkennen?

Wo sind hier unsere bunten Umweltschützer, Versickerungsmuldenexperten?

Damit es nicht falsch verstanden wird, wir respektieren und unterstützen die „Viernheim summt“-Aktion der SPD-Jugend grenzenlos und schätzen sowohl die privaten als auch und insbesondere die Feld-und Fluraktionen unserer Landwirte, die tatsächlich und nachhaltig etwas für die Umwelt leisten.

Anstatt sich an die Front schieben und an falschen Schauplätzen agieren zu lassen, sollte manch einer die Tatsachen und die Geschehnisse etwas differenzierter beleuchten und zu bewerten versuchen. Vielleicht gehen dann dem Einen und dem Anderen die Augen auf.

Die UBV arbeitet u.a. genau an diesen Problemstellungen und hat auch große Zustimmung von vielen kritisch denkenden Bürgern und Kommunalpolitiker.

In diesem Sinne, der Vorhang fällt, es gibt keinen weiteren Akt und keinen weiteren Aufzug in diesem neu inszenierten Theaterstück.

Walter Benz
Fraktionsvorsitzender
im Namen der
UnabhängigeBürgerViernheim