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Kreis Bergstraße (kb) –  Die aktuellen Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus stellen insbesondere für die Wirtschaft eine große Belastung dar. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen haben Existenzängste, Mitarbeiter Angst um ihre Arbeitsplätze.

Der Landkreis sowie die Städte und Gemeinde haben sich deshalb darauf verständigt, in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich Maßnahmen zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft zu ergreifen. „Als Teil des Maßnahmenpakets kommen insbesondere die großzügige Stundung von Gewerbesteuern und die Stundung oder Herabsetzung von gewerblichen Mieten, soweit die Kommune Vermieter sind, in Frage. Auch die Aussetzung von steuerlichen Vollstreckungsmaßnahmen oder die Stundung sonstiger Gebühren wären möglich“, erklärte Landrat Christian Engelhardt in Abstimmung mit den Bürgermeistern. Welche konkreten Maßnahmen vor Ort geeignet und mit den Gremienbeschlüssen vereinbar sind, entschieden die jeweiligen Kommunen.

Als weitere Grundsatzentscheidung kündigte Landrat Engelhardt an, dass sowohl der Kreis als auch die Städte und Gemeinden die Leistungen, die wegen der Coronakrise von den Unternehmen nicht erbracht werden können, zunächst weiterzahlen werden, um deren Liquidität zu sichern. „Dazu gehören unter anderem Tagesmütter, Caterer und auch die Busunternehmen, die ihren öffentlichen Auftrag derzeit gar nicht oder nur sehr eingeschränkt erfüllen können,“ sagte Engelhardt.

Diese Maßnahmen werden zudem ergänzt um Beratungsleistungen für Gewerbetreibende. Erste Ansprechpartner sind dabei die Wirtschaftsförderungsgesellschaften, allen voran die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Kommunen sowie die gemeinsame Wirtschaftsförderungsgesellschaft Bergstraße, welche vom Kreis Bergstraße und den Kommunen getragen wird.

„Die Wirtschaftsförderung des Kreises bietet bereits Beratungsleistungen an. Auch auf der Webseite des Kreises unter www.kreis-bergstrasse.de finden Unternehmer und Arbeitnehmer wertvolle Hinweise,“ sagte Engelhardt. Der Kreis und die Kommunen stünden überdies per Videokonferenz im intensiven Austausch mit einzelnen Unternehmergruppen, der Wirtschaftsförderung sowie den Bankvorständen.

Landrat Christian Engelhardt wies nochmals auf den Ernst der Lage hin: „Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise werden eine riesige Herausforderung für uns. Sie wird zusätzliche Aufwendungen für uns Kommunen bringen, wir werden die Konjunktur stützen müssen, aber zusätzlich werden die Steuereinnahmen einbrechen. Das Coronavirus ist vergleichbar mit einer Vollbremsung bei Tempo 180. Da werden viele Unternehmen ins Schleudern kommen. Angesichts der zu erwartenden Rezession spielen die öffentlichen Aufträge eine besondere Rolle, um der Wirtschaft wieder Starthilfe zu geben. Kreis und Kommunen haben sich deshalb darauf verständigt, gemeinsam ans Land zu appellieren, laufenden Förderprogramme in ihrem Prozedere zu vereinfach, Fristen anzupassen und auszuweiten und neue Förderprogramme möglichst unbürokratisch auszurichten.“