Erster Fachtag „Wohnraum für Menschen mit Behinderung“ im Kreis am 6.11.

Kreisbeigeordneter Karsten Krug (Mitte), Eva Epple von der BHB (rechts) und Marion Gengenbach von der NRD (links) laden zum ersten Fachtag „Wohnraum für Menschen mit Behinderungen“ in Lorsch ein.
Foto: KB

Kreis Bergstraße (kb) –  Wohnraum ist in Deutschland knapp. Auch im Kreis Bergstraße sehen sich viele Menschen mit der Herausforderung konfrontiert, eine passende Wohnung zu finden. Vor allem Studierende, Menschen mit Beeinträchtigung oder auch niedrigem Einkommen benötigen zudem günstigen Wohnraum. Besonders Menschen mit Beeinträchtigung haben oft starke Probleme, eine eigene Wohnung zu finden. Um dies zu ändern, veranstaltet der Kreis Bergstraße am 6. November 2019 in Kooperation mit der Behindertenhilfe Bergstraße (BHB), der Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) und der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) den ersten Fachtag „Wohnraum für Menschen mit Behinderung“ im Kreis Bergstraße.

„Wir wollen bei dieser Veranstaltung mit Menschen mit Beeinträchtigungen sowie deren Freunden und Angehörigen ins Gespräch kommen. Wir möchten von ihnen erfahren, mit welchen Problemen und Herausforderungen sie sich in puncto Wohnraumsuche konfrontiert sehen“, betont der für das Sozialamt zuständige Dezernent Karsten Krug. „Wir hoffen auf möglichst viele Ideen, Anregungen und Vorschläge von Betroffenen, wie Wohnraum für sie beschaffen sein sollte und was sie wirklich brauchen.“ Das Programm des Fachtages sieht deshalb nicht nur mehrere Impulsvorträge der Akteure vor, sondern auch drei Workshops, in denen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv Überlegungen und Gedanken miteinbringen können, was verbessert werden könnte und auch wie.

„Bezahlbarer Wohnraum ist ein brennendes Thema für die gesamte Gesellschaft“, weiß Eva Epple von der BHB. „Leider erleben wir es viel zu oft, dass Vermieter ihre Wohnungen nicht an Menschen mit einer Beeinträchtigung vermieten – selbst wenn diese nur geringfügig ist. Das ist ein großes Problem gerade für junge Menschen, die aus dem Elternhaus ausziehen möchten.“ Wenn möglich springen soziale Träger wie die BHB und die NRD in solchen Fällen als Mieter ein und vermieten den Wohnraum dann an ihre Klientinnen und Klienten weiter. Wird eine Wohnung doch an Menschen mit Beeinträchtigungen vermietet, sind häufig weitere Herausforderungen zu meistern. „Dabei muss der Wohnraum noch nicht einmal immer barrierefrei sein. Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung sind meist körperlich fit“, erklärt Marion Gengenbach von der NRD. „Wohnraum für Menschen mit Beeinträchtigungen sollte daher vor allem möglichst zentral und gut an das Umfeld angebunden sein, damit die Personen so eigenständig wie möglich leben können. Es sollte Einkaufsmöglichkeiten, eine Bushaltestelle oder einen Arzt in der Nähe geben.“

Alle Interessierten – egal ob sie selbst, Bekannte oder Verwandte betroffen sind sowie Menschen, die sich eine Vermietung vorstellen können – sind herzlich zum Fachtag am 6. November von 16:30 bis 20:00 Uhr in den Räumlichkeiten der Behindertenhilfe Bergstraße (Starkenburger Ring 11, 64653 Lorsch) eingeladen.